Dark one 07 - Vampire lieben gefahrlich-neu-ok-08.12.11
gemacht, dass du ihn mir
vorziehst“, sagte er leise.
Ich öffnete den Mund, um ihm zu widersprechen; um zu sagen,
dass ich wohl vieles sein mochte, aber nicht die Art von Frau, die zwei Liebhaber
zur selben Zeit hatte. Doch bevor ich auch nur zu meiner Verteidigung ansetzen
konnte, ergriff Christian wieder das Wort.
„Dann leugnen Sie also sämtliche Anschuldigungen?“, fragte
er mit sanfter Stimme und notierte sich etwas auf einem Blatt Papier.
Ich blickte von ihm zu den Gesichtern der anderen
Anwesenden. Allie wirkte teilnahmsvoll. Die Vampire betrachteten uns mit
Mienen, die von Christians offen zur Schau getragener Gleichgültigkeit bis hin
zu Sebastians unverblümter Feindseligkeit reichten. Rowan schien sich
unbehaglich zu fühlen, als sich unsere Blicke trafen, und Andreas’ versteinerte
Miene verriet nicht das Geringste.
Mein Blick wanderte zu Kristoff, der so still neben mir saß
und offensichtlich in den vergangenen Monaten wahre Folterqualen durchlitten
hatte und genauso offensichtlich viel zu dickköpfig und stur war, um mich um
Hilfe zu bitten.
In mir kochte Wut hoch, Wut über die Dummheit von Männern im
Allgemeinen, Wut über die Vampire, die entweder leicht zu täuschen oder
komplette Idioten waren, und Wut über mich selbst, weil ich in den letzten zwei
Monaten versucht hatte, Verstecken zu spielen. Damit hatte ich Kristoff die
Zeit geben wollen, die er brauchte, um mit unserer Situation zurechtzukommen,
aber das Einzige, was ich erreicht hatte, war, ihn in dem Glauben zu lassen,
dass er mir gleichgültig war.
Also, diese Zeit war jetzt vorbei. „Und ob ich das tue! Ich
leugne ganz entschieden!“, sagte ich, wobei ich aufstand und mit der Hand auf
den Tisch schlug, um meine Empörung zu unterstreichen. „Ich weiß ja nicht, was
das für Beweise sind, über die Sie angeblich verfügen und die zeigen, dass wir
etwas falsch gemacht haben sollen, aber ich kann Ihnen versichern, dass ich
nicht seelenruhig hier sitzen und mir das gefallen lassen werde! Kristoff mag
ja Gefallen daran finden, den Märtyrer zu spielen, aber ich tu das verdammt
noch mal ganz sicher nicht!“
„Ich spiele nicht den Märtyrer“, widersprach Kristoff, indem
er auf die Füße sprang und mich wütend anstarrte.
„Ach nein? Und wie würdest du das sonst nennen, wenn jemand
hungert, bis er dem Tode nah ist, häh?“
Seine Kiefer mahlten aufeinander. „Ich hab’s dir doch schon
erklärt. In dem Moment, wo ich nach unserer Vereinigung von dir trinke, ist
besiegelt, dass wir für den Rest unseres Lebens aneinander gebunden sind.“
„Und das ist so grauenhaft, dass du schon den Gedanken nicht
ertragen konntest?“
„Es geht hier wirklich nicht darum ...“, begann Christian.
„Nein!“, brüllte Kristoff zurück. „Ich habe ständig an dich
gedacht, verdammt noch mal! Aber du wolltest ja Alec.“
„Ach, wirklich?“ Ich trat einen Schritt auf ihn zu, bis wir
uns beinahe berührten.
„Und was ist mit dir?“, fragte ich und bohrte ihm meinen
Finger in die Brust.
„Wenn wir uns bitte an die erwähnten Anschuldigungen halten
könnten“, sagte Christian.
Wir ignorierten ihn beide. Kristoff ergriff meine Finger,
als ich ihn erneut anstieß. „Was ist denn mit mir?“
„Du bist doch derjenige, der wie verrückt in seine tote
Freundin verliebt ist, sodass er es kaum ertragen kann, auch nur in meiner Nähe
zu sein. Oh ja, der unglaublich heiße Sex ist schon gut und kommt gerade recht,
um sich ab und zu mal auszutoben, aber wenn es dann um so eine Kleinigkeit
geht, wie mir mal dankbar dafür zu sein, dass ich deine Seele gerettet habe,
von deinem Leben gar nicht zu reden, das ist dann eine ganz andere Geschichte,
was?“
„Ich weiß ja nicht, wie es euch geht, aber ich persönlich
würde den Wert von unglaublich heißem Sex auf keinen Fall unterschätzen“, sagte
Allie mit sanfter Stimme.
„Das ist nicht gerade hilfreich“, knurrte Christian.
Kristoffs Augen schienen mittlerweile fast blaue Funken zu
sprühen. „Du hast mir gesagt, dass du mich nicht ausstehen kannst.“
„Du hast mir gesagt, dass du mich am liebsten umbringen
würdest“, gab ich zurück.
„Du hast mehr als deutlich zu verstehen gegeben, dass du
Alecs Aufmerksamkeiten vorziehst.“
„Das ist schlicht und einfach total falsch!“, sagte ich,
entrüstet und unglaublich erregt zur selben Zeit. Ich hätte mir am liebsten
seinen Kopf geschnappt und ihn geküsst, bis ihm die Luft ausging - Christian
versuchte ein weiteres Mal,
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