Dark one 07 - Vampire lieben gefahrlich-neu-ok-08.12.11
Wahnsinnskuss. Ich glaube, sie haben bisher nicht mal aufgehört, um Luft zu
holen.“
Kristoff stieß einen gedanklichen Seufzer aus, der sich mit
einem beunruhigenden Grad an Intimität in meinem Kopf breitmachte.
Warum hast du mir denn nicht gesagt, dass du Alec gar
nicht willst?
Ich brach den Kuss ab, ging ein paar Schritte zurück und
berührte meine brennenden Lippen. Ihm mochte es nun vielleicht besser gehen, wo
er wusste, dass ich mich nicht heimlich nach Alec verzehrte, aber das hatte
nicht wirklich irgendetwas zwischen uns verändert. Er betrauerte nach wie vor
den Verlust seiner großen Liebe, und es gab nichts, was ich hätte tun können,
um das zu ändern.
„Tut mir leid.“ Ich wandte mich um und wollte mich bei den
Vampiren entschuldigen. Allie grinste mich an. Die Mienen der anderen waren
weniger freundlich.
„Sind Sie jetzt fertig?“, erkundigte sich Christian höflich
und hob die Augenbrauen zum Zeichen seines Missfallens.
„Wir haben uns eine ganze Weile nicht gesehen“, sagte ich
lahm und gestikulierte mit einer Hand vage in Kristoffs Richtung. „Offensichtlich
gibt es da einige Probleme, die wir immer noch klären müssen.“
„Ich gehe davon aus, dass Sie das zu einem anderen Zeitpunkt
tun können“, sagte er mit einem ostentativen Blick auf Kristoff.
„Immer vorausgesetzt, du erlaubst Pia, mich in meinem Kerker
zu besuchen“, erwiderte Kristoff nicht ohne Ironie.
„Der war nicht schlecht.“ Allie nickte anerkennend. „Was?“,
fragte sie, als ihr Mann sie mit gerunzelter Stirn ansah. „Ich kann beiden
Seiten die Daumen drücken, weißt du.“
„Eigentlich solltest du auf meiner Seite sein“, bemerkte er
mit milder Entrüstung „Aber nur, wenn du recht hast, mein kleines
Liebeskartöffelchen“, erwiderte sie.
Christians Gesichtsausdruck ähnelte auf fast schon
unheimliche Weise dem, den ich auf Kristoffs Gesicht gesehen hatte, aber er
verschwand im Handumdrehen, als er seinen Blick wieder uns beiden zuwandte. Er
musterte mich eine Weile schweigend, bevor er weiterredete. „Ihr Argument war
durchaus überzeugend, wenngleich etwas deplatziert. Ich muss zugeben, ich bin
verwirrt.“
„Verwirrt? Inwiefern?“, fragte ich und gestikulierte
Richtung Kristoff. „Er saß direkt neben mir, als ich Alec erzählte, dass er und
ich die Nacht zusammen verbracht hatten ...“
„Du kannst es mir doch wohl kaum verdenken, dass ich davon
ausgegangen bin, dass du das nur deshalb getan hast, um mir den Wind aus den
Segeln zu nehmen. Nicht dass ich vorhatte, es Alec auf die Nase zu binden“,
unterbrach Kristoff mich.
Sofort ging ich wieder auf ihn los. „Und woher sollte ich
das wissen? Du hast mir gesagt, du würdest mich Alec überlassen und dass ich
sein Problem wäre!“
„Du konntest es einfach nicht lassen und musstest wieder
damit anfangen, stimmt’s, du alter Unruhestifter?“ Allie lachte ihren Mann aus.
Christian seufzte, und bevor Kristoff protestieren konnte,
sagte er rasch: „Wenn wir jetzt bitte von dieser ,Ich habe aber gesagt und du
hast gesagt’-Streiterei Abstand nehmen und uns an die Fakten halten könnten.“
„Wisst ihr was? Ihr klingt gerade genauso wie Christian und
ich an einem schlechten Tag“, sagte Allie in vertraulichem Ton.
Das nahm Christian ihr übel. „Tun sie nicht! Wir streiten
nie!“
„Wovon träumst du nachts?! Wie war das denn letzte Woche,
als ich Josef zur Sozialisierung in den Kindergarten schicken wollte und du
eine Riesenszene gemacht und getobt und gewütet hast, von wegen dein Sohn und
der unpassende Umgang mit bloßen Sterblichen?“
Sebastian lachte leise. Das lenkte Christian von der
scharfen Erwiderung ab, die er offensichtlich im Sinn gehabt hatte, allerdings
hielt es ihn nicht davon ab, seiner Frau einen verärgerten Blick zuzuwerfen. „Wir
sind schon wieder vom Thema abgeschweift.“
„Ich sagte Ihnen, dass ich vollkommen unschuldig bin und mit
diesen lächerlichen Anschuldigungen nichts zu tun habe“, erinnerte ich ihn.
Womöglich etwas schnippisch, das stimmte, aber so langsam
machte sich bei mir der Jetlag bemerkbar. „Ich weiß überhaupt nichts über
Kristoffs finanzielle Lage, aber ich bin so gut wie sicher, dass er kein Geld
unterschlagen hat.“
„,So gut wie sicher’?“, fragte der Mann meiner Träume,
offenbar erzürnt.
„Schließlich kennen wir uns noch nicht lange“, sagte ich in
beruhigendem Tonfall, bevor ich mich wieder Christian zuwandte. „Was genau ist
das denn für ein Beweis,
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