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Dark Places - Gefährliche Erinnerung: Thriller (German Edition)

Dark Places - Gefährliche Erinnerung: Thriller (German Edition)

Titel: Dark Places - Gefährliche Erinnerung: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gillian Flynn
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Free-Day-Frauen vielleicht Molly oder Sally oder Polly? Er hat ein Tattoo.«
    »Nein, da gibt es keine Sallys. Polly ist doch eher ein Name für ein Haustier. Eine Molly ist dabei, aber die ist siebzig oder so.«
    Vor ihm erschien ein Teller Pommes, und jetzt sah ich, dass es heute definitiv eine andere Kellnerin war – genauso alt, aber wesentlich freundlicher. Ich mag Kellnerinnen, die mich Schätzchen oder Süße nennen, und das tat sie.
    Eine Weile machte Lyle sich stumm über die Pommes her, quetschte die Ketchuppäckchen auf dem Tellerrand aus, salzte und pfefferte, tunkte jede Pommes einzeln hinein und steckte es mit mädchenhafter Sorgfalt in den Mund.
    »Also, dann erzähl mir doch mal, wer es getan hat«, drängelte ich schließlich.
    »Wer was getan hat?«
    Ich verdrehte die Augen und stützte den Kopf in die Hände, als wäre seine Frage zu viel für mich, was sie fast auch war.
    »Oh, richtig. Ich glaube, dass es Lou Cates, Krissi Cates’ Vater war.« Zufrieden lehnte er sich zurück, als hätte er gerade ein Ratespiel gewonnen.
    Krissi Cates. Der Name sagte mir irgendwas. Ich versuchte, mir nichts anmerken zu lassen, aber es funktionierte nicht.
    »Du weißt doch, wer Krissi Cates ist, oder nicht?« Als ich nicht antwortete, fuhr er in aalglattem, herablassendem Ton fort. »Krissi Cates war eine Fünftklässlerin in eurer Schule – in Bens Schule. An dem Tag, als deine Familie ermordet wurde, hat die Polizei Ben gesucht – weil Krissi Cates ihn beschuldigt hatte, sie sexuell belästigt zu haben.«
    »Wie bitte?«
    »Ja.«
    Wir starrten einander an, beide mit einem Blick, der sagte: Bist du verrückt geworden?
    Lyle schüttelte den Kopf. »Wenn du sagst, die Leute reden mit dir nicht über solche Dinge, machst du anscheinend keine Witze.«
    »Sie hat aber nicht gegen Ben ausgesagt …«, setzte ich an.
    »Nein, nein. Das war der einzige kluge Schachzug von Bens Verteidigung – darauf zu plädieren, dass die sexuelle Belästigung und die Morde separat verhandelt wurden. Aber die Geschworenen waren natürlich gegen ihn aufgehetzt. Jeder in der Gegend hatte gehört, dass Ben dieses nette kleine Mädchen aus dieser netten Familie belästigt hatte, und das war wahrscheinlich das Gerücht, das zu seinen ›satanischen Morden‹ führte. Du weißt ja, wie das ist mit Gerüchten.«
    »Ist die Geschichte von Krissi Cates denn je vor Gericht verhandelt worden?«, fragte ich. »Hat man bewiesen, dass Ben etwas Unrechtes mit ihr gemacht hat?«
    »Nein, der Fall kam nie zur Anklage«, antwortete Lyle. »Die Cates haben sich mit dem Schulbezirk rasch außergerichtlich geeinigt, und dann sind sie umgezogen. Aber weißt du, was ich glaube? Ich glaube, dass Lou Cates in der fraglichen Nacht in euer Haus eingedrungen ist, um sich Ben vorzunehmen. Ich glaube, dass Lou Cates, der ziemlich kräftig war, zu eurem Haus gekommen ist, um Ben zur Rede zu stellen, und dann …«
    »Dann ist er so wütend geworden, dass er beschlossen hat, die ganze Familie umzubringen? Das ergibt doch überhaupt keinen Sinn.«
    »Der Kerl hat drei Jahre wegen Totschlags abgesessen, als er jünger war, das hab ich bei meinen Recherchen entdeckt. Er hat einem Kerl eine Billardkugel so hart an den Kopf geschmissen, dass der daran gestorben ist. Cates war jähzornig. Wenn er geglaubt hat, dass Ben seine Tochter belästigt hat, kann ich verstehen, dass er wütend war. Dann hat er die Pentagramme und das ganze Zeug an die Wände geschmiert, um den Verdacht von sich abzulenken.«
    »Hmmmm, aber es ergibt trotzdem keinen Sinn.« Dabei hatte ich mir ehrlich gewünscht, dass mir seine Theorie einleuchten würde.
    »Dass dein Bruder es getan haben soll, ergibt auch keinen Sinn. Es ist ein total verrücktes Verbrechen, natürlich ergibt da vieles keinen Sinn. Deshalb sind die Leute ja so besessen von dem Fall. Wenn das alles einen Sinn ergeben würde, wär es ja kein Rätsel mehr, richtig?«
    Ich antwortete nicht. Er hatte natürlich recht. Ich fing an, mit den Salz- und Pfefferstreuern rumzuspielen, die für diese Spelunke erstaunlich geschmackvoll waren.
    »Ich meine, findest du nicht, dass es sich lohnt, der Sache nachzugehen?«, hakte Lyle nach. »Dass diese massive, schreckliche Anschuldigung am gleichen Tag aufgetaucht ist, an dem deine Familie getötet wurde?«
    »Vermutlich schon. Du bist der Boss.«
    »Ich denke, bis du Runner findest, könntest du versuchen, jemanden aus der Cates-Familie dazu zu bringen, mit dir zu reden. Fünfhundert

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