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Dark Secrets: Gesamtausgabe

Dark Secrets: Gesamtausgabe

Titel: Dark Secrets: Gesamtausgabe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lara Steel
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sehen.“
    Unwillkürlich überfiel Daria Angst. Sie war so oft allein gelassen worden. „Warten Sie!“
    Als er sich zu ihr herumdrehte, griff sie nach seiner Hand. Eine Gefühlsregung huschte über sein Gesicht, fast wie Angst. Ein Ausdruck, den Daria nur zu gut von sich selbst kannte, so dass sie ihn schnell losließ. Offenbar wollte er nicht berührt werden. „Es tut mir leid, falls ich -“
    „Kein Problem.“
    Daria schluckte. Plötzlich klopfte ihr das Herz im Halse. „Wohnen Sie hier im Krankenhaus?“, fragte sie zögerlich.
    „Wir sind in einer Wohnanlage. Das hier ist die Krankenstation. Und ja, ich habe eine Wohnung hier. Eine halbe, vielmehr.“
    „Kann ich vielleicht mit nach oben kommen?“ Daria zog die Unterlippe zwischen die Zähne. Jetzt, wo sie es aussprach, fühlte sie sich erbärmlich, aber der Wunsch von diesem sterilen Ort fortzukommen, war so übermächtig, wie es auch das Gefühl der Sicherheit war, das sie in Gabriels Nähe hatte.
    „Ich schlafe auch auf der Couch.“ Sie lächelte halbherzig. „Ich bin jetzt so schlank, dass ich auf jedes schmale Sofa passe.“
    Spocks Miene nach zu urteilen, rang er mit sich.
    „Den Infusionsbeutel kann man vielleicht an eine Stehlampe hängen“, setzte sie nach und sah sein Gesicht weich werden.
    „Ich sehe zu, dass ich einen Rollstuhl finde.“
    „Vielen Dank.“ Unwillkürlich wich ein großer Teil der Anspannung aus Darias Körper.
    „Aber wenn Sie Schmerzen haben, Ihnen schwindelig wird oder sonst irgendetwas nicht stimmt, müssen Sie es mir sagen!“
    Sie hob die Hand ans Herz. „Großes Indianerehrenwort!“
    Sein Gesicht war etwas übellaunig verzogen, als er aus dem Zimmer ging. Nur Sekunden später schob er einen Rollstuhl herein und stellte ihn neben dem Bett ab, trat die Bremsen fest und wandte sich Daria zu.
    „Wenn Sie oben etwas essen, können wir die Infusion abklemmen.“
    Daria zog die Stirn kraus. „Das ist Erpressung.“
    „Bitte.“ Spock hob die Arme. „Wir können Sie auch dranlassen.“
    Daria blickte nachdenklich an der Metallstange empor, an der ein Beutel mit hellgelber Flüssigkeit hing. „Was haben Sie denn zu Essen da?“
    Spocks Mundwinkel zuckten. „Im Haus gibt es ein Restaurant. Sie können sich bestellen, was Sie wollen. Ich empfehle aber leichte Kost. Ihr Magen muss sich erst wieder umstellen.“
    „In was für einem Haus sind wir denn?“
    „Im
One Hyde Park
.“
    Daria schüttelte den Kopf. Ihr Gedächtnis spuckten keinerlei verwertbare Daten aus. Beispielsweise wusste sie, wie man ging und sprach, und dass sie sich auf Englisch unterhielt. Aber sie hatte keine Ahnung, wo sie es gelernt hatte. Es war beängstigend, wenn sie darüber nachdachte, deswegen beschloss sie das zu vertagen.
    „Ich meine“, fügte sie kleinlaut hinzu, „in welcher Stadt bin ich?“
    Spocks Blick verriet nur für einen Sekundenbruchteil Bestürzung, dann hatte er sich wieder im Griff. „Sie sind in London.“
    Sie nickte zögerlich. Die Angst griff mit einer eisigen Hand nach ihr. Mein Gott, was war nur alles geschehen? Wer war sie überhaupt? Als sie bemerkte, dass ihr Tränen in der Nase brannten, blinzelte sie hastig.
    „Tut mir leid.“ Sie versuchte sich an einem Lächeln. „Ich bin eine Heulsuse.“
    „Nein“, erklärte Spock nachdrücklich. „Sie sind eine Kämpferin. Denn sonst wären Sie nicht hier.“
    Irgendetwas sagte Daria, dass diese Worte aus dem Mund genau diesen Mannes ein ungewöhnlich großes Kompliment waren.
    Umständlich robbte sie an die Bettkante und streckte ihm den Arm entgegen, an dem die Infusion hing. „Ich hätte gerne irgendetwas mit Nudeln.“
    Nun lächelte er tatsächlich. Es sah gleichzeitig grimmig und erfreut dabei aus und entblößte eine Reihe schneeweißer Zähne.
    „Vielleicht Spaghetti?“, fragte er und zog eine Schere aus seiner Kitteltasche.
    Tatsächlich lief Daria das Wasser im Munde zusammen. Sie wusste nicht mehr, wann sie das letzte Mal Spaghetti gegessen hatte, aber sie wusste, dass sie ihr schmeckten. Sie sah zu Gabriel auf, der ihre Infusion abklemmte und sich dann Handschuhe überzog.
    „Das klingt köstlich“, sagte sie.
    Er beugte sich über ihren Arm und entfernte den kleinen Strumpf am Ellbogen, der die Nadel geschützt hatte.
    „Gabriel?“
    Er sah auf. „Ja?“
    „Vielen Dank.“
    Mit einem angedeuteten Nicken widmete er sich wieder der Nadel in ihrer Vene. „Wollen Sie wegsehen?“
    „Nein, kein Problem. Ich bin Krankenschwester.“ Sie stockte

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