Dark Secrets: Gesamtausgabe
sich rittlings auf seine Brust, rieb sich an seiner Haut, verteilte ihren Nektar darauf, bis er sich unter ihr wand.
„Du stures Weib!“, knurrte er, wirbelte sie herum und brachte sie unter sich. Grob teilte er ihre Schenkel mit seinem Knie. Sie schrie auf vor Triumph und Lust, als er in sie hineinstieß und überließ sich seinem fiebrigen Tempo, bis sie beide Erlösung fanden.
*
Amanda lag mit geschlossenen Augen auf dem Bauch. Noch immer überzog ein dünner Schweißfilm ihren Rücken, den Nioclai bedächtig mit den Fingerspitzen streichelte. Doch so beruhigend die Berührung auch sein mochte, an Schlaf war nicht zu denken.
„Warum geschieht das alles?“, fragte sie leise, ohne sich umzudrehen.
„Was meinst du?“
„All das, was Dimitrij dir antut. Warum?“
Nicolai seufzte und deckte Amanda bis zur Taille zu. „Das ist eine lange Geschichte.“
Aha! Der Klassiker.
„Ich habe zufällig gerade nichts anderes vor“, erklärte sie und drehte sich auf die Seite.
„Meine Mutter bekam Dimitrij als sie gerade siebzehn Jahre alt war. Sie … war von seinem Vater vergewaltigt worden.“
Sofort setzte sich Amanda im Bett auf und zog sich die Decke bis zum Kinn. „Oh Gott, wie schrecklich!“
„Trotzdem wollte sie das Kind. Sie ist … war sehr gläubig. Vier Jahre später heiratete sie meinen Vater. Er war ein guter Mann. Ein Jahr danach wurde ich geboren. Als ich sechs Jahre alt war, starb mein Vater, und meine Mutter war wieder allein mit uns.“
Amanda verschränkte die Beine und betrachtete Nicolai, dessen Blick so starr auf die Laken gerichtet war, als würden die Bilder der Vergangenheit vor seinem inneren Auge vorbeiziehen. Sie schwieg, und ließ ihn erzählen.
„Meine Mutter hat Dimitrij nie spüren lassen, was sein Vater ihr angetan hatte. Sie hat uns immer gleich behandelt, eigentlich hat sie Dimitrij mir in vielen Dingen sogar vorgezogen. Aber er war nicht dumm. Oh nein, alles andere als das. Wir lebten in einem Dorf und schon früh wurde er mit seiner Herkunft gehänselt. Er wusste, dass meine Mutter mich mehr liebte, egal wie gut sie ihn behandelte. Und er hasste mich dafür; von Anfang an.“ Noch im Erzählen bückte er sich nach Amandas Waffe und legte sie in Griffweite auf den Nachttisch. „Ich kann die Male nicht zählen, die er mich windelweich geprügelt hat. Meine Mutter kam nicht gegen ihn an, auch wenn er ihr nie etwas getan hat. Als er mit sechzehn Jahren fortging, war es für uns eine riesen Erleichterung. Vor allem für mich. Als er zurückkam, konnte er mich nicht mehr verprügeln. Ich war Zwanzig.“ Er lachte freudlos. „Ich weiß es noch wie heute. Er stand einfach vor der Tür an diesem Tag. Die Sonne schien und im allerersten Moment hatte ich ihn gar nicht erkannt. Erst als er den Mund aufmachte und mich begrüßte, wusste ich, wer er war. Und für einen Sekundenbruchteil spürte ich die Angst wieder. Aber dann fühlte ich neue Stärke in mir. Und er fühlte sie auch. Und er hasste mich noch mehr dafür; falls das überhaupt möglich war.
Ich glaube, an diesem einen Tag hat sich mein ganzes zukünftiges Leben entschieden, denn er war an diesem Tag zu meiner Mutter gekommen, um ihr seine Verlobte vorzustellen.“ Er machte eine kurze Pause und sah zu Amanda auf. „Daria.“
Sie riss Augen und Mund gleichermaßen auf. „Das ist nicht dein Ernst!“
„Doch. Das ist es.“
„Mein Gott.“
„Er hatte sie gut behandelt“, warf Nicolai ein, „jedenfalls bis zu diesem Tag. Sie war … du weißt schon, unberührt, als wir zusammenkamen.“
„Daria war seine Freundin? Du hast ihm seine Freundin ausgespannt? Nur, um ihm eins auszuwischen?“
„Ja, am Anfang war das der Grund. Ich hatte einen solchen Hass auf ihn!“ Unwillkürlich ballte Nicolai die Fäuste. „Nach all den Prügeln, die ich eingesteckt hatte und all seinem Zorn, hatte ich endlich etwas gefunden, womit ich es ihm heimzahlen konnte!“ Dann ließ er die Fäuste sinken und schüttelte den Kopf. „Ich war ein solcher Vollidiot. Innerhalb kürzester Zeit hatte Daria kein Interesse mehr an Dimitrij. Wir waren zusammen und haben geheiratet. Dass ich sie ehrlich geliebt habe, weißt du.“
Er sprach in der Vergangenheitsform.
„Es hätte mich damals schon stutzig machen müssen, dass er nichts unternahm, um mich fertigzumachen.“ Als es ihn sichtlich Kraft kostete weiterzureden, griff Amanda nach seiner Hand und drückte sie fest, dann sprach er weiter.
„Es war der fünfzigste Geburtstag
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