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Dark Secrets (Gesamtausgabe)

Dark Secrets (Gesamtausgabe)

Titel: Dark Secrets (Gesamtausgabe) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lara Steel
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Angst zu machen, Amanda.“
    „Das gelingt ihm einwandfrei.“ Mit zittrigen Fingern schob sie das Bild wieder ins Kuvert.
    „Das ist eine Botschaft an euch beide, Nicolai.“ Spock sah ihn besorgt an. Das war das erste Mal, dass Amanda sah, wie die beiden miteinander sprachen. Erst jetzt wurde ihr bewusst, wie vertraut sie sich waren, als würden sie sich seit Kindesbeinen an kennen.
    „Warum an uns beide?“, fragte Amanda, die langsam wieder etwas zu sich kam.
    Nicolai schob sie einige Schritte Richtung Schlafzimmer. „Pack deine Sachen zusammen, den Koffer und die Unterlagen. Beeil dich!“ Die Drohung in seiner Stimme war nicht zu überhören. Die Vertraulichkeit von vor wenigen Minuten war verschwunden. Er wechselte mit Spock einige Worte auf Russisch, dann lief er in sein Büro.
    Fünf Minuten später kam er abreisefertig zu Amanda ins Schlafzimmer. Als die Tür aufging, schrak sie zusammen.
    „Ich bin es nur“, sagte er leise. „Spock holt den Wagen.“
    „Wenn Dimitrij weiß, wo wir sind, wird er uns folgen.“
    „Wir hängen ihn ab.“
    Amanda schüttelte den Kopf. Auf den Gedanken, der ihr nun in den Sinn kam, wäre sie vor einer Woche nie gekommen, doch in ihrer jetzigen Situation war alles anders. Wütend fuhr sie herum.
    „Warum hast du ihn nicht getötet?“
    Nicolai blickte sie überrumpelt an, für Sekunden regungslos. Es war das erste Mal, dass sie darüber sprach, dass er getötet hatte. Offenbar schien er diesen Moment gefürchtet zu haben, und war nun umso überraschter.
    „Die beiden Wachen hast du doch auch getötet“, setzte sie nach. „Ich bin nicht dumm. Man sieht dir an, dass du es routiniert tust, und mit Sicherheit schon oft getan hast. Aber warum hast du ihm nur ins Bein geschossen? Ausgerechnet
ihm
?“
    Als sie merkte, dass sie in hysterisches Schreien verfallen war, hielt sie inne, und fuhr sich mit beiden Händen durchs Haar.
    Nicolai kam zu ihr ans Bett und wartete, bis ihr unsteter Blick ihn fixierte.
    „Weil ich das unserer Mutter nicht antun kann.“
    Amanda blinzelte atemlos, während seine Worte nur langsam in ihr Bewusstsein sickerten. Als sie glaubte zu begreifen, schüttelte sie wiederum den Kopf.
    „
Unsere
Mutter? Soll das heißen, dieser Irre ist dein Bruder?“
    Nicolais Blick wurde dunkel. Nur schwer konnte er seinen Hass verbergen, ballte die Fäuste, während er tief einatmete.
    „Er ist der Sohn meiner Mutter.“
    „Warum, um alles in der Welt, tut er dir das an? Warum tut er
mir
das an?“
    Nicolai wirkte aufgewühlt und fahrig. Er nahm Amanda den Koffer aus der Hand und schob sie zur Tür. „Ich erkläre es dir, nur jetzt nicht. Wir müssen los!“
    Sie zögerte.
    „Doc, bitte!“, flehte er fast.
    „Du erzählst es mir?“
    „Ja, und jetzt komm.“ Der Griff an ihrem Oberarm stellte klar, dass er keine Widerworte dulden würde. Und bei Gott, sie hatte nicht vor, ihm welche zu geben.

IX
    Als Amanda ins Freie trat, wartete Spock bereits mit laufendem Motor und hielt ihr die Hintertür des schwarzen Jeeps auf, den sie bereits von ihrem traumatischen Ausflug zum Braunkohlewerk her kannte. Nicolai schob sie auf die Rückbank, doch anstatt sich zu ihr zu setzen, zurrte er den Sicherheitsgurt um ihren Oberkörper so fest, dass sie praktisch bewegungsunfähig war.
    „Nur zur Sicherheit“, sagte er und schlug die Tür zu. Diesmal fuhr er offenbar selbst, denn Spock setzte sich auf den Beifahrersitz.
    „Fährst du gern schnell Auto, Doc?“, fragte Nicolai mit einem Zwinkern, indem er sich noch einmal zu ihr umdrehte.
    Amanda blinzelte unsicher. „Ich hab so das dumme Gefühl, dass ich das in ein paar Minuten wissen werde.“
    Er lachte kurz und startete den Motor, sah sie über den Rückspiegel an. „Falls wir gerammt werden oder uns überschlagen, zieh die Beine an, damit sie nicht eingeklemmt werden.“
    Hilfesuchend sah sie Spock an. „Meint er das ernst?“
    „Ich fürchte, ja.“
    Amanda krallte sich in die Sitzbank, als Nicolai auf das Gaspedal trat, und kniff die Augen zu. Doch er fuhr in gemütlichem Tempo los. Vorsichtig sah sie auf die Straße.
    „Wir fahren ja ganz normal!“
    „Abwarten!“, war seine Antwort.
    Mit keineswegs überhöhter Geschwindigkeit folgten sie dem schmalen Weg, der vom Haus am See zu einer breiten Hauptstraße führte. Kaum hatten sie die Kreuzung hinter sich gelassen, sagte Spock leise etwas, das Amanda nicht verstand. Nicolai sah in den Rückspiegel.
    „Festhalten!“, sagte er.
    Dann ging es los.
    Der

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