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Dark Silence - Denn deine Schuld wird nie vergehen

Dark Silence - Denn deine Schuld wird nie vergehen

Titel: Dark Silence - Denn deine Schuld wird nie vergehen Kostenlos Bücher Online Lesen
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finster. Er nahm einen letzten Zug aus seiner Zigarette und drückte den Stummel in einem Kristallaschenbecher aus. »Ich tue alles, was nötig ist, um meine Familie zu schützen. Gleich morgen rufe ich eine Sicherheitsfirma an und lasse Überwachungskameras und eine bessere Alarmanlage installieren. Und ich werde mit Paterno reden, mal sehen, ob er öfter eine Streife in unsere Straße schicken kann. Ich will nicht, dass Cissy allein ausgeht – Lars kann sie bringen und abholen, wenn sie zur Schule oder zum Reitunterricht muss, und James darf keine Minute aus den Augen gelassen werden. Nicht eine Minute.« Sein Gesicht war aschfahl. »Niemand wagt es, meine Familie zu bedrohen.«
    »Amen«, sagte Eugenia.
    »Ich brauche was zu trinken.« Alex erhob sich vom Tisch und verließ den Raum. »Mutter?«
    »Einen Brandy vielleicht. Das alles ist so … so beunruhigend … O Gott, meine Schlüssel!« Eugenia schluckte verkrampft und wurde blass. »Meine Schlüssel sind verschwunden. Meinst du, der Einbrecher hat sie an sich genommen?«
    »Nein«, antwortete Marla hastig mit wildklopfendem Herzen. »Ich habe sie an jenem Abend noch gesehen. Du hast Alex’ Bürotür aufgeschlossen.«
    »Ach ja … und am nächsten Tag hatte ich sie auch noch. Während du dich erholtest, war ich ein paar Mal in Cahill House.« Nervös zupfte die alte Dame ihr Halstuch zurecht und griff in die Tasche ihrer lavendelfarbenen Jacke, tastete nach dem verlorenen Schlüsselring. »Aber jetzt sind sie fort.«
    »Wir lassen sämtliche Schlösser auswechseln«, versprach Alex. »Gib mir eine Liste von allen Schlüsseln und den dazugehörigen Türen.«
    Marla geriet in Panik. Sie musste sich beeilen. Bei der nächsten Gelegenheit musste sie in Alex’ Büro eindringen. »Ich brauche auch einen Satz Schlüssel«, sagte sie und zwang sich zu einem ruhigen Lächeln. »Meine sind in der Unfallnacht verlorengegangen.«
    »Ich frage nach, wenn ich morgen Paterno anrufe«, entgegnete Alex. »Aber deine Schlüssel wären sowieso nutzlos, wenn wir die Schlösser auswechseln.«
    Marla widersprach nicht, nahm sich jedoch insgeheim vor, selbst den Detective anzurufen. Wenn die Schlüssel in ihrer Handtasche Marla Cahill gehörten, müssten sie jede Tür in diesem Haus öffnen können. Sollten die Schlüssel nicht passen, dann war Marla vielleicht doch, wie Conrad Amhurst behauptete, eine Hochstaplerin.

    Nick kramte das Handy aus seiner Reisetasche hervor, stieg die Hintertreppe hinunter und verließ das Haus durch die Küche. Er folgte dem gepflasterten Weg zwischen den Bäumen hindurch, vorbei an der Laube und der Schaukel und weiter auf das Gelände hinaus zu einem Zufluchtsort, den er oft als Kind aufgesucht hatte: ein Fichtendickicht am hinteren Zaun, über den er immer dann geklettert war, wenn er den Anforderungen an Samuel Cahills Sohn wieder einmal entkommen musste.
    Gott, er hatte den Alten gehasst und es verabscheut, wie sein Vater die Familie mit eiserner Faust beherrschte, ohne Rücksicht auf Gesetze und das Gemüt seiner Frau. »Scheißkerl«, knurrte Nick, klappte das Handy auf und rief die einzige Nachricht ab. Sie kam von Walt Haaga, der lediglich mitteilte, dass seine Maschine am Nachmittag in San Francisco gelandet sei. Nick rief im Hotel an und ließ sich durchstellen.
    »Ja«, meldete sich Walt beim zweiten Klingeln.
    »Nick hier.«
    »Wird auch Zeit, dass du von dir hören lässt«, sagte der Privatdetektiv. »Ich bin heute Nachmittag im Hotel eingezogen und seitdem sehr beschäftigt.«
    »Du hast etwas in Erfahrung gebracht?«
    »So einiges. Treffen wir uns in der Bar an der Ecke, wie heißt sie doch gleich?«
    »Ivan’s.« Nick sah auf die Uhr. »Ich bin in einer Viertelstunde da.«
    Tatsächlich schaffte er es in zehn Minuten. Als Walt eintrat, hatte Nick bereits einen Platz in einer Nische im hinteren Teil des Schankraums eingenommen und Bier bestellt. Ein paar Stammkunden lungerten am Tresen herum, und ein Paar mittleren Alters verspeiste in einer Ecknische Fish and Chips. Der Boden war mit Erdnussschalen übersät, Hinterlassenschaften der vorangegangenen Feierabend-Kundschaft. In einem Hinterzimmer standen mehrere Billardtische, im Augenblick ungenutzt.
    Walt setzte sich Nick gegenüber auf die Bank. Er war ein kleiner, stämmiger Mann mit getrimmtem Bart, den er nicht aus Modebewusstsein trug, sondern weil er zu wenig Zeit zum Rasieren hatte. Seine beginnende Glatze schien ihn nicht zu stören, und er war sonnengebräunt von den

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