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Dark Silence - Denn deine Schuld wird nie vergehen

Dark Silence - Denn deine Schuld wird nie vergehen

Titel: Dark Silence - Denn deine Schuld wird nie vergehen Kostenlos Bücher Online Lesen
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vielen Stunden, die er mit der Arbeit an seinem Segelboot verbrachte. »Lange nicht gesehen, Cahill«, sagte er und griff nach dem Bier, das in einer beschlagenen Flasche auf dem Tisch für ihn bereitstand. Er stieß mit Nick an.
    »Ein paar Jahre«, räumte Nick ein.
    »Und jetzt bist du in San Francisco.«
    »Vorübergehend.«
    Walt schnaubte. »Wenn du meinst.«
    »Ja, das meine ich. Also, was hast du für mich?«
    »Interessante Neuigkeiten.« Walt trank einen langen Zug aus seiner Flasche. »Fangen wir mit den entfernteren Verwandten an.«
    »Cherise?«
    »Nein, mit ihrem Bruder Montgomery.« Walt kratzte sich den Bart und beäugte das Schälchen mit Erdnüssen auf dem Tisch. »Also, der ist wirklich ein Prachtexemplar.«
    »Was ist mit ihm?«, fragte Nick angespannt. Seit er sich in San Francisco aufhielt, hatte er Cherise’ Bruder nicht ein einziges Mal gesehen.
    »Ein Paradebeispiel für einen degenerierten Menschen. Hat nicht einen Tag in seinem Leben gearbeitet, soviel ich weiß. War in der Army, aber dort gefiel es ihm nicht. Hat von seinem alten Herrn geschnorrt, bis der starb, dann von einer Reihe von Frauen, unter anderem von seiner Schwester. Eine seiner Exfreundinnen hat ihn wegen Körperverletzung verklagt, aber die Sache ist nie vor Gericht gekommen. Entweder hatte sie es sich anders überlegt, oder sie wurde gekauft, das weiß ich noch nicht genau.«
    Nick runzelte die Stirn. »Ein reizender Bursche.«
    »Allerdings. Er ist ein paar Mal mit dem Gesetz in Konflikt gekommen – Trunkenheit und Ordnungswidrigkeiten, so was in der Art. Vor etwa zehn Jahren hat er in einer Kneipenschlägerei mitgemischt. Er und ein anderer Typ hatten Streit, und es nahm ein ziemlich hässliches Ende. Die beiden haben sich fast zu Tode geprügelt. Monty kam mit drei gebrochenen Rippen, einer Nasenoperation und neuen Zähnen davon.« Walt legte eine effektvolle Pause ein und nahm noch einen Schluck von seinem Coors-Bier. »Aber der Hammer ist: Irgendwann hatte der gute alte Monty mal was mit Marla.«
    Nicks Schultermuskeln spannten sich an, seine Finger umkrampften die Bierflasche. In seinem Inneren zerriss etwas. »Er hatte was mit ihr? Soll das heißen …?«
    »Ja, in der Horizontalen.«
    Walt erkannte offenbar die Fassungslosigkeit in Nicks Blick. »Natürlich wurde es geheim gehalten, aber Marla gibt anscheinend nicht sehr viel auf ihr Ehegelöbnis. Sie und Alex haben sich schon mehrmals getrennt. Beide hatten Affären, aber am Ende haben sie sich immer wieder versöhnt. Wer kann schon ahnen, was in den beiden vorgeht? Ich schätze, entweder schmiedet das Geld sie zusammen, oder sie gehören zu den Paaren, die weder mit- noch ohneeinander leben können. Wie auch immer … während einer dieser Trennungsphasen haben Marla und Montgomery es miteinander getrieben.«
    Bei der Vorstellung wurde Nick beinahe übel. »Ich begreife nicht, was Marla an Montgomery finden konnte«, knurrte er und musste sich beherrschen, damit er Walt nicht am Kragen packte und ihn einen Lügner nannte. Doch in all den Jahren ihrer Bekanntschaft hatte der Privatdetektiv stets die Wahrheit gesagt.
    »Angeblich sieht er gut aus, auch wenn diese Schlägerei ihren Tribut gefordert hatte. Solange Fenton lebte, warf Montgomery das Geld nur so zum Fenster hinaus. Das hat sich jetzt natürlich geändert, aber als er die Affäre mit Marla hatte, war sein Zweig der Familie noch am Vermögen beteiligt.« Walt trank seine Flasche aus und winkte der Kellnerin, ihm noch eine zu bringen. »Zu Marlas Verteidigung muss gesagt werden, dass die Sache nicht lange hielt, nur einen Monat oder höchstens zwei. Dann haben sie und Alex sich versöhnt. Wieder einmal.«
    Dunkle Wut stieg in Nick auf, gemischt mit Eifersucht, einem Gefühl, das ihm seit Jahren fremd war. »Wer noch?«, fragte er, denn sosehr es ihn quälte, er musste es wissen.
    »Wer noch – was?«
    »Wer war sonst noch Marlas Lover?«
    Die Kellnerin stellte zwei weitere Bierflaschen vor ihnen ab. Walt blickte ihr nach, als sie zurück zur Bar ging, und sagte: »Viele Namen habe ich nicht, aber Marla war nicht sonderlich diskret. Sie ließ sich mit einem verheirateten Kerl ein, den sie im Tennisclub kennengelernt hatte, und dann traf sie sich Gerüchten zufolge mit dem Reitlehrer ihrer Tochter. Deine Schwägerin scheint eine ziemlich heiße Nummer zu sein.«
    Nicks Hand ballte sich zur Faust, und er dachte daran, wie Marla am Vorabend auf ihn reagiert hatte. Er hatte es darauf geschoben, dass eben

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