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Dark Silence - Denn deine Schuld wird nie vergehen

Dark Silence - Denn deine Schuld wird nie vergehen

Titel: Dark Silence - Denn deine Schuld wird nie vergehen Kostenlos Bücher Online Lesen
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Eugenia zwang sich zu einem Lächeln, bei dem ihre Goldzähne sichtbar wurden. »Wie wir alle.«
    »Ich werde nie darüber lachen können«, fuhr Marla sie an.
    »Das wird keiner von uns.« Alex warf seiner Mutter einen warnenden Blick zu.
    Nick stimmte ihm im Stillen zu. Seiner Meinung nach war die Wahrheit besser als falsche Hoffnungen, und die Tatsachen sprachen für sich: Marla Amhurst Cahill war nur knapp dem Tod entronnen, im Augenblick sah sie grauenhaft aus, und wahrscheinlich fühlte sie sich auch so. Der Weg zur Genesung würde lang und steinig sein.
    »Ich … ich weiß nicht, ob ich je wieder ich selbst sein werde.« Marla, noch immer erschüttert, sah Nick an. Ihre Blicke trafen sich kurz, als könnte nur er allein sie verstehen. »Ich habe das Gefühl, dass ich gar nicht …« Ihre Stimme versagte.
    »Dass du gar nicht …?«, half Alex nach.
    Sie blickte von einem zum anderen. Als sie Nick ansah, blitzte etwas in ihren Augen auf, was er nicht verstand und was gleich darauf wieder verschwunden war. »Ich weiß gar nicht, wer ich bin.«
    »Ach, du liebe Zeit«, stöhnte Cissy und erntete dafür einen Blick von ihrem Vater, der sie schlagartig zum Schweigen brachte.
    »Das wird schon«, versicherte Alex.
    Nick glaubte es nicht. Sie würde nie wieder ganz gesund werden. War es im Grunde nie gewesen. Trotzdem meldete sich sein Gewissen, wenn er in ihr geschundenes Gesicht sah. Jahrelang hatte er sie aus seinem Bewusstsein verdrängt, und wenn er doch einmal an sie dachte, dann nur mit Verachtung. Doch jetzt lag sie matt und geschunden vor ihm, um einen letzten Rest von Würde kämpfend.
    Cissy gab vor, aus dem Fenster zu schauen. Geistesabwesend strich sie über die Rippen der Klimaanlage, und Nick konnte förmlich sehen, wie es in ihr arbeitete. Aus den Augenwinkeln beobachtete sie ihre Mutter. Da war eindeutig etwas faul.
    »Keine Sorge, alles wird wieder gut. Wenn du erst wieder zu Hause bist, bei deinem Baby … und uns allen. Du wirst schon sehen.« Eugenia nahm ihrem Sohn die Puderdose ab und ließ sie hastig in ihrer Handtasche verschwinden.
    Nick wollte nur noch weg. So viel Familienzusammenhalt an einem einzigen Tag verkraftete er nicht.
    »Du warst schon einmal hier.« Wieder sah Marla ihn an.
    Er nickte flüchtig und hielt ihrem Blick stand. »Vor ein paar Stunden.«
    »Ich erinnere mich.« Sie sagte das beinahe ehrfürchtig und runzelte dann die Stirn. »Der Ausgestoßene.«
    »Ganz recht.« Bildete er sich das nur ein, oder flackerte etwas in ihrem Blick auf, das mehr war als nur beiläufige Neugier?
    »Und noch jemand war hier«, sagte sie.
    »Mit mir?« Nick schüttelte den Kopf.
    »Nein … nein … Bevor du kamst. Glaube ich jedenfalls.« Ihr Blick trübte sich, sie schlug die Augen nieder und betrachtete die Falten der Bettdecke. »Nein, ich bin mir sogar sicher. Er hat kein Wort gesagt, kam nur herein und … stand am Bett … Ach, verdammt, ich weiß, das klingt verrückt, aber … es war so real.«
    »Unsinn«, entfuhr es Eugenia, und sie tat das Ganze mit einem hellen, gekünstelten Lachen ab. »Vielleicht war es eine Krankenschwester.«
    »Nein«, widersprach Marla verzweifelt. »Vielleicht habe ich geträumt. Aber ich erinnere mich … oder glaube es zumindest … dass ich euch alle gehört habe, wenn ihr hier wart …« Die Augenbrauen in dem Gesicht, das einmal atemberaubend schön gewesen war, zogen sich zusammen. »Ihr wart schon einmal hier … oder sogar zweimal? O Gott, ich kann mich nicht erinnern.« Sie hob eine Hand, um sich das Haar aus dem Gesicht zu streichen, hielt aber abrupt inne, als ihre Finger die kahle Stelle über ihrem linken Auge und die Naht in der Kopfhaut streiften.
    »Mehrmals«, bestätigte Eugenia freundlich. »Wir haben dich oft besucht.«
    »Und ihr habt Cissy zum Getränkeautomaten geschickt, um Limo zu holen. Sprite, oder?«
    »Stimmt. Wir haben sie einmal zum Automaten geschickt«, bestätigte Alex lächelnd. Nick war der Meinung, dass das Lächeln seines Bruders gekünstelt und fehl am Platz war. »Wir glaubten, du lägest im Koma und könntest uns nicht hören«, fuhr Alex fort.
    Eugenia spielte mit dem Verschluss ihrer Handtasche und zog für einen Moment die Mundwinkel nach unten, wie immer, wenn sie beunruhigt war. Dann setzte sie ein gekünsteltes Lächeln auf. »Du hast uns also gehört. Warum hast du nicht geantwortet?«
    »Ich wollte, aber ich konnte nicht.«
    »Denk nicht mehr daran.«
    »Aber ich kann mich an nichts anderes

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