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Dark Swan - Mead, R: Dark Swan

Dark Swan - Mead, R: Dark Swan

Titel: Dark Swan - Mead, R: Dark Swan Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Richelle Mead
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erstarrte. „Versuch ja nicht, für Ärger zu sorgen.“
    „Ich versuche nichts dergleichen. Ich stelle nur eine Tatsache fest. Ein Mann mit Menschenblut wirkt auf unsere Frauen ebenso anzie­hend wie du auf unsere Männer.“
    „Das mit Maiwenn weiß ich längst.“
    „Verstehe. Was weißt du denn?“
    „Die Wahrheit. Dass sie mal zusammen gewesen sind. Und jetzt aber nicht mehr.“
    „Ah ja. Und das bereitet dir keine Sorgen? Zumal wenn man bedenkt, dass sie wohl eines Tages versuchen wird, dich zu töten?“
    Ich drehte mich so weit um, wie ich konnte, und funkelte ihn an. „Ich meine das ernst: Versuch ja nicht, Streit zu säen. Ich vertraue Kiyo, und ich finde Maiwenn sympathisch. Ende der Geschichte. Und wenn du mich schon fesseln willst, dann werde mal endlich damit fertig.“
    Er erhob sich wieder, und als er sich an die Arbeit machte, mich zu fesseln, war jede Sinnlichkeit aus seiner Stimme verschwunden. „Ich würde mir nicht im Traum einfallen lassen, Streit zu säen. Dein Schoßfüchschen dort drinnen wird mir das Genick brechen, sobald ich dich auch nur falsch angucke.“
    „Tu bloß nicht so, als hättest du Angst vor ihm. Du kannst wahrscheinlich Häuser zum Einsturz bringen.“ Ich lehnte mich in den Stuhl zurück und ließ zu, dass er mir hinter dem Rücken die Hände zusam­menband. Er brauchte lange dazu, als würde er weben oder flechten.
    „Was, Eugenie? Willst du damit sagen, du würdest in einem Kampf auf mich setzen? Ich bin gerührt. Zutiefst gerührt. Doch wie ich höre, haben Füchse sehr scharfe Klauen. Wie geht es übrigens den Kratzern auf deinem Rücken?“
    Genau in diesem Augenblick kam Kiyo mit der Schüssel Wasser heraus. Er blieb stehen, als er sah, dass Dorian mir ein Band über die Brüste und um die Oberarme wickelte und verknotete.
    „Was wird das denn?“
    „Eine Erweckung“, sagte Dorian.
    „Ist schon okay“, sagte ich. „Stell das Wasser da drüben hin.“
    Kiyo tat es und stellte sich neben mich, die Arme verschränkt, die Augen auf dem Elfenkönig.
    Auch mit dem Fesseln meines Oberkörpers ließ Dorian sich Zeit. Er benutzte mehrere Bänder, und da ich an diesen Stellen besser zusehen konnte, stellte ich fest, dass er sie tatsächlich zu einem kunstvollen Muster flocht. Ästhetisch und funktionell.
    „So.“ Mit einem letzten festen Knoten richtete er sich auf und betrachtete sein Werk. „Nicht schlecht. Ich habe anscheinend noch nicht vergessen, wie man einen anständigen Knoten bindet. Eines noch, dann sind wir so weit.“
    „Eines noch“ erwies sich als Augenbinde.
    „Auf gar keinen Fall“, sagte ich.
    „Eugenie, meine Liebe, deine empörten Proteste sind bewundernswert, aber sie sorgen nur für Verzögerungen. Wenn du möchtest, dass ich dir helfe, dann lass dir auch helfen. Wenn nicht, dann bring mich zu einer dieser Örtlichkeiten, wo Menschenfrauen offenherzige Kleider tragen und mithilfe des Alkohols zügig ihre Tugendhaftigkeit verlieren.“
    Ich ließ mir die Augenbinde anlegen und verspürte Beklommenheit. Ich vertraute Kiyo, und irgendwie vertraute ich auch Dorian, aber die anderen Fesseln hatten mich bereits verunsichert. Ich mochte es nicht, gefangen oder in der Hand von jemand anderem zu sein. Die helle Welt wurde dunkel, als der Stoff meine Augen bedeckte.
    „Ich hab ein schlechtes Gefühl bei der Sache“, sagte Kiyo neben mir.
    „Ganz im Gegensatz zu mir“, sagte Dorian. „Ich habe ein sehr war­mes, sehr angenehmes Gefühl dabei. Aber ich glaube, wir sollten jetzt lieber zu der vor uns liegenden Lektion kommen, hm?“
    „Ist das die Stelle, an der du die Bondage-Aufmachung erklärst?“, fragte ich. „Oder wo ich erfahre, dass du mir nur einen Streich spielen wolltest?“
    „Aber nein, aber nein. Das wäre zwar zum Schreien komisch, aber ich habe meine Gründe. Also. Ich werde jetzt diese Schüssel Wasser nehmen, die Kato uns freundlicherweis e … “
    „Du meinst Kiyo“, kam der verärgerte Einwand.
    „Ich bitte um Entschuldigung. Jedenfalls werde ich sie hier irgendwo in diesem Miniaturbrachland hinstellen, und du wirst mir sagen, wo sie sich befindet.“
    „Oh. Verstehe. Ich soll sozusagen an meinen nichtvisuellen Sinnen arbeiten? Hören, wo du sie hinstellst?“
    „Du wirst keinen einzigen deiner körperlichen Sinne benutzen.“
    Ich hörte, wie er sich wegbewegte, wahrscheinlich mit dem Wasser, aber ich konnte nicht sagen, wo er es hinstellte. Er lief immer wieder im Kreis herum, schoss mit Steinchen und scharrte

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