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Dark Swan - Mead, R: Dark Swan

Dark Swan - Mead, R: Dark Swan

Titel: Dark Swan - Mead, R: Dark Swan Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Richelle Mead
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Wenn man bedenkt, was sonst noch so passiert ist.“
    Er zeigte aus dem Fenster. „Du lebst in einer Wüste. Fachane bevorzugen Wassermassen. Du hast zahlreiche Feinde, meine Liebe, aber ich bezweifle, dass irgendein Fachan dich hinreichend hassen könnte, um hier aus freien Stücken aufzutauchen.“
    „Was soll das heißen?“, fragte Kiyo.
    „Dass irgendjemand einige Mühe auf sich genommen hat, um ihn hierherzurufen. Jemand, der entweder über beachtliche Kräfte verfügt oder schlicht eine Affinität zu Wasserwesen besitzt.“
    „Und wer käme da infrage?“
    „Eine ganze Menge Leute. Maiwenn zum Beispiel.“
    Kiyo machte ein paar drohende Schritte auf ihn zu. „Maiwenn war das nicht.“
    Dorian lächelte unbeeindruckt. Sie waren gleich groß, aber Dorian war schlank und schmal gebaut, Kiyo dagegen breiter und muskulöser. Was Dorian nicht einschüchterte.
    „Du hast wahrscheinlich recht“, sagte Dorian nach einigen Sekun­den der Anspannung. „Zumal die Gute in letzter Zeit etwas angeschlagen gewesen ist.“ Kiyos Gesicht verdunkelte sich.
    Ich sah unbehaglich zwischen den beiden hin und her. Ich wusste nicht so recht, wo ich da hineingeraten war. „Kennt ihr beiden euch?“
    Dorian streckte Kiyo kühl und gelassen die Hand hin. „Ich habe schon von dir gehört, aber ich glaube, richtig vorgestellt wurden wir einander noch nicht. Ich bin Dorian, König des Eichenlands.“
    Kiyo gab ihm widerstrebend die Hand. „Ich weiß, wer Ihr seid.“
    „Das ist Kiyo“, sagte ich.
    „Sehr erfreut, dich kennenzulernen. Du bist ei n … Kitsune.“
    Dorian betonte das Wort merkwürdig. Nicht gerade respektlos, aber es zeigte eindeutig, dass sie keine Gleichgestellten waren.
    Ich nahm sie beide am Arm und führte sie aus dem Zimmer. „Keine Schwanzvergleiche, bitte. Kommt. Tim müsste jeden Moment fertig sein.“
    Welche Feindseligkeiten zwischen Kiyo und Dorian auch bestehen mochten, sie wurden ausgesetzt, als der Elfenkönig sich mit dem Rest meines Hauses befasste. Er war wie ein Kind und musste alles anfassen. Also jedenfalls alles, was nicht aus Plastik oder Metall bestand. Mein Wohnzimmer war das reinste Wunderland für ihn, da dort alles gut erreichbar zu Müllhaufen aufgetürmt war.
    „Wozu dient dies hier?“
    Er ließ ein grellrosa Slinky von der einen Hand in die andere gleiten, um den Kunststoff nicht allzu lange zu berühren.
    Mein Eindruck war, dass der Kontakt mit verbotenen Substanzen in kleinen Dosen für die Feinen durchaus auszuhalten war; erst längeres Ausgesetztsein bereitete ihnen Probleme. Und wenn man die Stoffe magisch auflud, starben sie manchmal sogar.
    „Es dient eigentlich zu gar nichts“, sagte ich. „Ma n … spielt eben damit herum, wenn man Langeweile hat.“
    Er ließ die Spiralfeder hin und her fallen, beobachtete die Bögen.
    „Gib es mir mal“, sagte ich.
    Ich hielt das Slinky in der Hand und schloss die Augen. So langsam konnte ich mich wieder konzentrieren. Ich ließ etwas von meiner Essenz in das Spielzeug strömen und gab es ihm wieder zurück.
    „Wickle es ein und nimm es mit. Dann ist es mein Anker.“
    Er grinste. Nach vielen weiteren Ablenkungen blieb uns nichts anderes übrig, als ihn zum Küchentisch zu zerren, als das Frühstück fertig war.
    „Bist du denn früher noch nie in der Menschenwelt gewesen?“, fragte ich, sobald wir alle saßen.
    „Das nun wieder! Immer denkst du, wir hätten nichts Besseres zu tun, als ohne guten Grund hier herumzuspazieren.“
    „Also nicht.“
    „Nun, tatsächlich habe ich hier gelegentlich Urlaub gemacht. Nicht in dieser öden und trostlosen Gegend, versteht sich, aber es gibt hier schon ein paar nette Ecken.“
    Ich verdrehte die Augen und klatschte Butter auf meinen Toast. Es handelte sich um eine Scheibe Mehrkornbrot, das praktisch nur aus Ballaststoffen bestand. Man konnte das Zeug als Sandpapier benutzen.
    Ich gab reichlich Zucker und Sahne in meinen Kaffee und schluckte damit zwei Ibuprofen runter. Ich war vielleicht nicht mehr sterbenskrank, aber mir tat alles weh, und steif war ich auch. Ich hatte so meine Zweifel, ob sich Kämpfe dieser Größenordnung lange auf regulärer Basis durchziehen ließen.
    Als das mit der Prophezeiung herausgekommen war, hatte ich gescherzt, dass ich mich lieber Mordanschlägen als sexuellen Annäherungsversuchen stellen würde. Inzwischen sah ich das anders. Wenn mich die Bösewichte aus meinen Klamotten kriegen wollten, verschaffte mir das wenigstens ein bisschen Zeit. Der Fachan

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