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Dark Swan - Mead, R: Dark Swan

Dark Swan - Mead, R: Dark Swan

Titel: Dark Swan - Mead, R: Dark Swan Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Richelle Mead
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plötzlich heiß wurde in meiner Hand. Brutal heiß. Ich schrie auf und ließ sie fallen, starrte sie an, wie sie zischend auf dem Boden lag und leicht orange glühte.
    Ich brauchte seine Stimme nicht zu hören, um zu wissen, wer mich da festhielt.
    „Eugenie Markham, wie schön, dass Ihr mir einen Besuch abstattet.“
    „Ich werde dich töten“, fauchte ich.
    „Jaja, das hast du schon einmal gesagt, aber irgendwie wird wohl nichts daraus. Du wärst wohl besser auf mein früheres Angebot eingegangen.“ Er bellte einem Wachsoldaten, der zu uns gelaufen kam, einen Befehl entgegen. „Entwaffne sie, bevor sie noch mehr Leute umbringt.“
    In all dem Durcheinander bemerkte keiner meiner Verbündeten, was geschah. Ich öffnete den Mund und begann die Ritualworte zum Herbeirufen der Hilfsgeister anzustimmen. Sie waren gerade zu weit weg, um mich einfach rufen zu hören. Als Aeson begriff, was ich vorhatte, warf er mich zu Boden, hielt mich mit seinem Körper dort fest und presste mir eine Hand auf den Mund.
    „Schnell!“
    Der Wachsoldat nahm mir die Athame und den Zauberstab ab. Dann wickelte er seine Hand in die Falten seines Umhangs, zog die Waffe heraus und warf sie hastig beiseite.
    „Du bist eine verfluchte Plag e – und eine tödliche obendrein“, schimpfte Aeson. „Dich für neun Monate am Leben zu erhalten, bedeutet vielleicht mehr Ärger, als e s – au!“
    Ich sah nicht, was mit ihm passiert war, hörte aber einen dumpfen Schlag über mir.
    „Du hast deine Kraft eingesetzt, um so einen kleinen Felsbrocken nach mir zu werfen?“, rief er. In seiner Stimme schwang eine fast schon amüsierte Ungläubigkeit mit.
    „Im Gegenteil“, hörte ich Dorian freundlich sagen. „Dafür brauchte ich keine Magie. Ich habe ihn einfach geworfen.“
    Aeson schleuderte mich seinem Wachsoldaten entgegen, und im selben Moment stiegen Flammen vom Boden auf. Das grelle Licht tat weh in der Dunkelheit, ich musste die Augen abwenden. Hitze rollte von dieser grellorangefarbenen Wand heran, fiel sengend über meine Haut. Der Wachsoldat versuchte, zurückzuweichen und mich gleichzeitig festzu­halten, was nicht richtig funktionierte, aber im letzten Moment bekam er mich doch wieder zu packen.
    Ich starrte in die flackernden Farben des Feuers, bis plötzlich die Erde bebte. Ich riss den Kopf so weit hoch, wie ich in der Umklammerung des Soldaten konnte, und sah eine schwarze Wolke über den Flammen aufsteigen. Sie krachte herab wie eine große Handfläche, und das Feuer ging abrupt aus. Kiloweise Erde hatte es gelöscht.
    Im selben Moment zeigte Dorian zu der Stelle, wo Aeson stand. Wieder ein Beben, die Erde wogte sichtbar, als ob sich eine Wasserwelle unter der Oberfläche bewegte. Sie riss Aeson von den Füßen, und dann erhob sic h – wie neulich bei den Nixe n – ein Wirbelsturm aus Steinscherben und schien auszuholen. Aeson, der immer noch auf dem Boden lag, riss die Hände hoch. Hitzewellen schleuderten die Steine in alle Richtungen davon. Manche schmolzen, trudelten wie Lavatropfen zum Boden zurück.
    Asche erfüllte die Luft, und ich konnte Aeson husten hören, als er stolpernd auf die Füße kam. Der Boden bebte erneut, warf ihn zurück auf die Knie. Er stützte sich mit einer Hand ab und stieß ein zittriges, kratzendes Lachen aus.
    „So weit hätte es gar nicht zu kommen brauchen“, sagte er. „Wenn du sie einfach geteilt hättest, wäre sie jetzt vielleicht schon schwanger.“
    Ein Schauer von Steinen prasselte auf Aeson nieder, als Dorian ihm entgegenschritt. Sie waren nicht rasiermesserscharf, sahen aber so aus, als ob sie wehtäten. Der Erlkönig krümmte sich und schirmte sein Gesicht ab.
    „Ich teile nicht“, sagte Dorian knapp. Die Erde um Aeson verdichtete sich zu Seilen, die sich um seine Gliedmaßen wanden. Ein Punkt für den Bondage-Liebhaber.
    „Zu schade. Andernfalls hättest du am Leben bleiben können.“
    Aeson sprang plötzlich auf, sprengte die Fesseln aus Erde. Feuer loderte um ihn herum auf, sodass nur noch sein Umriss zu sehen war, und schoss dann nach vorn. Als Dorian nach hinten geworfen wurde, schrie ich auf, aber die Hand des Soldaten erstickte meinen Schrei. Aeson stürmte voran und formte die Flammen durch eine Handbewegung zu einem Ring, der sich um Dorians kauernde Gestalt schloss. Die Flammenwände loderten hoch und dicht auf, so heiß, dass sie nur noch blau und weiß waren. Ich konnte mir nicht vorstellen, wie Dorian dieses Inferno überleben sollte, aber Aeson redete weiter

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