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Dark Swan - Mead, R: Dark Swan

Dark Swan - Mead, R: Dark Swan

Titel: Dark Swan - Mead, R: Dark Swan Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Richelle Mead
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mit ihm, als könne ihm gar nichts geschehen.
    „Zu viele Theatertricks, Dorian, und nun fehlt dir die Kraft, dich zu befreien.“
    Ich sah mich verzweifelt um. Es waren nicht mehr viele Wachen übrig. In einiger Entfernung erledigte Kiyo gerade gewandt einen Soldate n – dessen Schmerzensschrei daran keinen Zweifel ließ –, aber er war zu weit weg, um Dorian helfen zu können, genau wie die Hilfsgeister. In diesem Moment bemerkte ich, dass der Griff meines Soldaten nachgelassen hatte; er achtete anscheinend nur noch auf den Machtbeweis seines Herrn. Auch andere blieben gebannt stehen und sahen zu.
    Ich machte mir die mangelnde Aufmerksamkeit des Soldaten zunutze, stieß ihm einen Ellenbogen in den Bauch und versuchte mich loszureißen. Ich rechnete nicht ernsthaft damit, dieses Ziel zu erreichen, aber ich bekam meinen Mund wieder frei. Ich sprach die Rufworte, und Nandi und Volusian erschienen.
    „Schnappt euch Ae…“, begann ich, dann schloss sich die Hand wieder über meinen Mund. Ein zweiter Soldat kam, um seinem Kame­raden zu helfen.
    Die Geister veränderten ihre menschliche Gestalt zu etwas anderem, das noch vage menschenähnlich war, aber mehr von einer Energiewolke hatte. Sie schossen in Bögen auf Aeson zu, der eine leuchtend blau, der andere schwarz und silbern.
    Aeson lenkte sie mit Flammen ab und hielt gleichzeitig die Wände um Dorian aufrecht. Dann sah ich einen Zauberstab in seiner einen Hand. Nein. Er konnte doch nich t …
    Er sprach Bannworte, und ich spürte den Anstieg von Energie in der Luft, als er ein Loch zur Unterwelt aufriss. Die Form, die Nandi war, begann zu zittern und explodierte, löste sich in einem Funkenregen auf. Nun hatte sie ihren Frieden gefunde n – und ohne mir noch zwei Jahre dienen zu müssen.
    „Ruf den anderen zurück“, dröhnte Aeson. „Außer du möchtest ihn auch noch verlieren.“
    Die Hand gab meinen Mund frei. Ich zögerte. Ich hatte nichts zu verlieren, wenn Volusian gewann oder verlor. Tatsächlich ­deutete Aesons Aufforderung darauf hin, dass er den Geist gar nicht ins Totenreich verbannen konnte. Feine besaßen diese Macht ohnehin selten, daher war unwahrscheinlich, dass Aeson schaffte, was mir nicht gelungen war. Aber vielleicht reichte seine Kraft gerade dazu aus, meine Herrschaft über Volusian zu brechen und ihn selbst zu seinem Hilfsgeist zu machen. Das war keine Option. Besser, der Geist wurde vernichtet als gegen mich verwandt.
    „Halt, Volusian.“
    Er zog sich sofort zurück, verdichtete sich zu seiner normalen ­Gestalt.
    Aeson drehte sich wieder zu Dorian um, hielt eine Hand hoch und ballte sie zu einer Faust. Die Flammenwände zogen sich zusammen, erinnerten jetzt mehr an einen Kokon als an einen Zylinder. Durch das Prasseln der Flammen hörte ich Dorian schreien.
    Die Hilflosigkeit legte sich wie eine Klammer um mein Herz. Genau wie bei dem Erdelementar. Genau wie bei den Nixen. Ich hatte weder Waffen, noch konnte ich mich bewegen. Von genau dieser Situation hatte Dorian immer wieder gesprochen. Von dem Moment, in dem meine magische Kraft nützlich wäre. Aber ich durfte sie nicht einsetzen. Meine Fähigkeiten erstreckten sich nur auf winzigste Manipulationen von Wasser sowie unkontrollierbare Stürme mit allen Konsequenzen.
    Bloß waren mir die Konsequenzen auf einmal völlig egal. Ich wollte einen richtigen Sturm heraufbeschwören, einen Sturm, der dieses ganze Gebiet verwüsten würde. Vielleicht würden meine Freunde und ich dabei umkommen, aber besonders gut sah es für uns ohnehin nicht mehr aus. Ich richtete meine Gedanken darauf, versuchte, mich an die wütenden Stürme zu erinnern, die ich bereits erschaffen hatte.
    Nu r … es funktionierte nicht. Vielleicht lag es daran, dass ich so etwas noch gar nicht bewusst versucht hatte. Oder daran, dass ich Stürme nicht mehr als Ganzes betrachten konnte. Sie waren Luftdruck und geladene Teilchen un d – am unwichtigste n – Wasser. Dorian hatte mich gelehrt, die Elemente aufzusplittern, und das war jetzt alles, was ich konnte. Ich dachte an Stürme, aber mein Geist griff lediglich aus und berührte alle Wasserquellen in meiner Nähe. Verdammt. Wasser zu finden brachte jetzt überhaupt nichts, außer ich konnte einen kompletten See bewegen und das Feuer damit löschen. Ich bezweifelte, dass ich mit einer solchen Wassermenge klarkam; mal abgesehen davon, dass ich erst eine hätte finden müssen.
    Aber es gab ja noch eine viel bescheidenere Lösung.
    Ich brauchte nur eine kleine

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