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Dark Swan - Mead, R: Dark Swan

Dark Swan - Mead, R: Dark Swan

Titel: Dark Swan - Mead, R: Dark Swan Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Richelle Mead
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Therapie brauchen wie jedes andere Opfer auch.“ Ich wusste, dass sie ständig mit solchen Klientinnen arbeitete, aber ich war nie auf die Idee gekommen, dass sie ja auch den Opfern von Feinen helfen konnte. Das war ein überaus großherziges Angebot von einer Frau, die lieber so tat, als gäbe es die Anderswelt gar nicht.
    „Mo m … “
    Sie schüttelte den Kopf. „Ich will nichts weiter darüber wissen, bis alles vorbei ist. Ich halte das nicht aus.“
    Damit verließ sie uns und kehrte in den Frieden ihres Gartens ­zurück.
    „Sie wird darüber hinwegkommen“, sagte Roland nach einem ­Moment der Stille. „Hat sie noch immer gemacht.“
    Jetzt, wo ihm nichts anderes übrig blieb, als die Tatsache zu akzeptieren, dass ich hinübergehen würde, war er nur zu bereit, mir so viele taktische Infos zu geben wie irgend möglich. Es machte mich ganz wirr.
    Einmal, nachdem ich sein drittes Angebot, mitzukommen, ausgeschlagen hatte, sagte er: „Ich nehme an, du wirst auf deine Hilfstruppen zurückgreifen.“
    Ihm war deutlich anzuhören, welche Verachtung er für meine „Hilfstruppen“ empfand. Schön und gut, aber die Vorteile lagen doch auf der Hand. „Du weißt, dass man ordentlich was mit ihnen bewirken kann.“
    „Mit einer Handgranate auc h – bis sie einem in den Fingern losgeht.“
    „Sie sind besser als nichts.“
    Er machte ein finsteres Gesicht, ohne noch etwas dazu zu sagen. Stattdessen ging er wieder die Logistik mit mir durch: Wo und wann ich am besten hinüberging und mit welcher Bewaffnung. Wir kamen zu dem Schluss, dass ich besser bis zum nächsten Halbmond wartete, weil dann die Verbindung zu Hekate stärker sein würde. Sie war es, die Übergänge vor allem zwischen der Anderswelt und hier ermöglichte, und das konnte sich als nützlich erweisen, wenn eine schnelle Flucht geboten war. In ungefähr vier Tagen würden wir einen brauchbaren Halbmond haben.
    Ich verließ das Haus meiner Eltern, ohne meine Mutter noch einmal zu sehen. Hoffentlich ließ sie ihre Gefühle nicht an Roland aus. Es musste schrecklich sein, jemanden zu lieben, der sich ständig in Gefahr begab. Falls ich je heiratete, würde ich mir jemanden mit einem normalen Job suchen, von dem ich erwarten konnte, dass er zu nor­malen Zeiten zu Hause war. Einen Elektriker zum Beispiel. Oder einen Architekten.
    Oder einen Tierarzt.
    Hmpf.
    Als ich in mein Auto stieg, sah ich etwas total Merkwürdiges. Von der Baumlinie am anderen Ende des Grundstücks aus beobachtete mich ein Rotfuchs. Noch verblüffender als die Tatsache, dass er mich so genau ansah, war seine Farbe. Rotfüchse sind in Südarizona selten. Meistens bekommt man graue zu sehen oder diese komischen kleinen Wüstenfüchse. Ich starrte ihm in seine gelbbraunen Augen, und mir wurde ganz anders. In der letzten Zeit waren dermaßen seltsame Sachen passiert, dass mir ein wissbegieriger Fuchs gar nicht gefallen wollte, und wenn es noch so ein schönes Tier war.
    Als ich zu Hause ankam, rief ich als Nächstes meine „Hilfstruppen“. Das war einer der Punkte, in denen Roland und ich gänzlich anderer Meinung waren. Er war mein Förderer gewesen und hatte mir viele Jahre an Erfahrung voraus, aber wir wussten beide, dass ich kräftemäßig an ihm vorbeigezogen war. Was ich gerade vorhatte, hätte er nie vermocht. Wenn, dann hätte er vielleicht verstanden, warum ich auf diese Sorte Beistand zurückgriff.
    Ich schloss die Schlafzimmertür, ließ die Jalousien herunter und zog die Vorhänge zu. Dann zündete ich als einzige Lichtquelle eine Kerze an. Ich war stark genug, eine Beschwörung ohne Bühnentricks hinzubekommen, genauso wie ich einen Dämon ohne göttlichen Beistand austreiben konnte, aber heute wollte ich mit meinen Kräften haushalten.
    Ich zog den Zauberstab und berührte den darin eingelassenen Rauchquarzkristall, verstärkte meine Verbindung zur Welt der Geister. Mit geschlossenen Augen konzentrierte ich mich auf das Wesen, das ich haben wollte, und rezitierte die korrekten Worte. Wenn ich irgendwelche Kreaturen verbannte, improvisierte ich die Worte of t – daher mein häufiger Gebrauch von Schimpfworten. Aber das spielte normalerweise auch keine Rolle, solange Absicht und Bedeutung klar waren. Beim Heraufbeschwören eines Geistes jedoch musste man penibel vorgehen. Im Grunde geht es dabei um Vertragsrecht, und wie jeder gute Anwalt bestätigen kann, stehen und fallen Verträge mit dem Einhalten der Details.
    Es wurde eiskalt im Raum, aber die Kälte fühlte

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