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Dark Swan - Mead, R: Dark Swan

Dark Swan - Mead, R: Dark Swan

Titel: Dark Swan - Mead, R: Dark Swan Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Richelle Mead
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abziehen und das Fleisch von den Knochen schälen. Ich werde Euch so leiden lassen, dass Ihr um Euren Tod fleht. Doch selbst dann wird Eure Seele keine Erlösung finden. Ich werde sie bis in alle Ewigkeit quälen.“
    Sein Tonfall war ganz ruhig dabei, nicht bedrohlich. Er stellte ledig­lich eine Tatsache fest. Aber nach dieser Woche der unsittlichen Angebote stellten Bemerkungen über meinen bevorstehenden Tod ehrlich gesagt eine Rückkehr zur Normalität dar; sie bauten mich fast schon auf.
    „Da freue ich mich schon drauf, Volusian.“ Ich gähnte und setzte mich auf das Bett. „Sonst noch irgendwelche konstruktiven Vorschläge? Zur Rettung des Mädchens, meine ich.“
    „Ich hege die Befürchtung, dass meine Herrin zu sehr in ihren Denkmustern verfangen ist, um meinen Rat anzunehme n … aber Ihr könntet andere um Hilfe bitten.“
    „Wen denn? Ich wüsste niemanden, zu dem ich noch gehen könnte.“
    „In dieser Welt nicht.“
    Ich brauchte einen Moment, um zu begreifen, worauf er hinauswollte. „Nein. Kommt überhaupt nicht infrage. Ich werde auf gar keinen Fall irgendeinen Feinen oder Dämonen um Hilfe bitten. Mal abgesehen davon, dass mir eh keiner helfen würde.“
    „Da wäre ich mir nicht so sicher, Herrin.“
    Feine waren kleinlich und verlogen. Sie nahmen auf niemanden Rücksicht außer auf sich selbst. Einen Feinen würde ich definitiv nie um etwas bitten. Und ihm schon gar nicht vertrauen.
    Volusian musterte mich. Als er sah, dass ich nicht antworten würde, sagte er: „Ganz, wie ich es mir dachte. Meine Herrin will nicht einmal davon hören. Sie ist zu halsstarrig.“
    „Nein, das stimmt nicht. Ich bin immer offen für Neues.“
    „Gewiss, Herrin.“
    Es gelang ihm, eine engelhafte Miene aufzusetzen, die gleichzeitig schrie: Du blöde Heuchlerin! „Na schön“, sagte ich ungeduldig. „Lass hören.“
    „Es gibt da noch einen anderen König, Dorian, der über das Eichenland herrscht. Er und Aeson hassen einande r – auf höfliche, staatsmännische Weise, versteht sich.“
    „Überrascht mich nicht.“ Mich wunderte eher, dass sie nicht ständig gegeneinander intrigierten. „Aber das heißt noch lange nicht, dass er mir helfen würde.“
    „Ich glaube, Dorian wäre sehr erfreut, wenn jemand käme und ihm Aeson vom Hals schaffte. Besonders, wenn er sich nicht einmal die Finger schmutzig machen müsste. Er könnte Euch einiges an Unterstützung geben.“
    „Betonung auf könnte . Dann schlägst du also vor, dass ich da einfach hinspaziere und ihn um Hilfe bitte?“
    Volusian senkte zur Bestätigung den Kopf.
    „Habe ich je jemanden von seinen Leuten getötet oder verbannt?“
    „Wahrscheinlich.“
    „Dann halte ich es eher für wahrscheinlich, dass er mich umzu­bringen versucht, sobald ich einen Fuß in sein Land setze. Ich kann mir nicht vorstellen, dass er nur darauf wartet, die gefährlichste Killerin schlechthin in sein Haus zu lassen.“
    Das war keine Angeberei von meiner Seite. Ich stellte nur eine Tat­sache fest, ähnlich wie Volusian mit seinen Todesdrohungen. Ich kannte meinen Ruf und meinen Wert in Sachen Unterwelt. Nicht dass ich in den Bereich des Völkermords vorstieß oder so; ich hatte nur mehr Kerben im Gürtel als die meisten anderen.
    „Dorian ha t … einen merkwürdigen Sinn für Humor. Er könnte es amüsant finden, einen Feind wie Euch zu empfangen. Er würde es genießen, dass sein ganzer Hofstaat in heller Aufregung wäre.“
    „Dann macht er sich also erst ein Späßchen und bringt mich anschließend um.“ Ich konnte nicht fassen, dass Volusian mir so einen Vorschlag überhaupt machte. Er verabscheute mich, aber er kannte mich auch. Ohne seine steife Art hätte ich schwören können, dass er mich verarschen wollte. Andererseits war er gebunden, mich ehrlich und bestmöglich zu beraten, wenn ich ihm eine Frage stellte.
    „Wenn er Euch in aller Form seine Gastfreundschaft gewährt, zwingt ihn die Ehre, Eure Sicherheit zu gewährleisten.“
    „Seit wann halten Feine ihr Wort? Oder haben Ehre im Leib?“
    Volusian sah mich aufmerksam an. „Darf ich offen reden, Herrin?“
    „Im Gegensatz zu sonst immer?“
    „Euer Hass auf die Feinen macht Euch blind für ihre wahre Natur. Ebenso blind seid Ihr für die einzige Möglichkeit, lebend aus dieser ganzen verrückten Intrige herauszukomme n – nicht dass ich etwas dagegen hätte, wenn Euch Aesons Leute in Stücke reißen würden. Aber was auch immer Ihr sonst glaubt, ein Feiner steht mit seinem Leben für

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