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Dark Swan - Mead, R: Dark Swan

Dark Swan - Mead, R: Dark Swan

Titel: Dark Swan - Mead, R: Dark Swan Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Richelle Mead
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aber unerlässlich für das Regierungsgeschäft. Aber angesichts seiner Kräfte hinderten ihn keinerlei Skrupel, sich zu nehmen, was er wollt e – ganz gleich, welche Unannehmlichkeiten das für andere zur Folge hatte. Wer seinen Zorn hervorrief, starb. Wollte er ein Land, nahm er es sich. Wollte er eine Frau, ebenso. Manche dieser Frauen betrachteten es als eine Ehre, andere nahm er mit Gewalt.“ Dorian machte eine Pause. Sein Blick war gleichzeitig neugierig und mitfühlend. „Manchmal auch Menschenfrauen.“
    Ich erstarrte. „Wie Aeson.“
    „Unglücklicherweise, ja.“
    „Unglücklicherweise? Ihr wollt mir doch nicht weismachen, dass Menschenfrauen Euch kalt lassen.“
    „Aber ganz gewiss nicht. Ihr Menschen reizt uns all e – Männer wie Frauen. Ihr dünstet Moschus aus und Sex. Ein einziger Schrei der Fruchtbarkeit. Ein Appell an unsere grundlegendsten, urtümlichsten Instinkte, uns fortzupflanzen. Was viel heißt für ein Volk, dem der Nachwuchs verloren geht. Und darum: Ja, ich verstehe Männer wie den Sturmkönig und Aeson, abe r … “ Er zog die Schultern hoch. „Ich bin nie mit einer Frau zusammen gewesen, die mich nicht wollte, habe nie eine mit Gewalt genommen. Nicht einmal eine Menschenfrau.“
    „Damit seid Ihr hier anscheinend in der Minderheit.“
    „Nein. Wie ich vorhin schon sagte, ist es nur ein kleiner Teil von uns, der übergriffig gegen Menschen wird. Bei euch gibt es auch Vergewaltiger. Die auch nur einen kleinen Teil von euch ausmachen.“
    Ich setzte mich anders hin und legte den Kopf gegen die Rücken­lehne. „Da ist was dran. Wie geht sie weiter, die Geschichte vom Sturm­könig?“
    Er wirkte überrascht, als könnte er nicht glauben, dass ich ihm in einem Punkt recht gab. Ich konnte es selbst kaum glauben.
    „Nun gut. Sein Ehrgeiz beschränkte sich nicht auf die Eroberung dieser Welt. Eure wollte er auch erobern.“
    „Das kann nicht sein.“
    „Aber ja doch. Der Wunsch, in unsere Heimat zurückzukehren, brennt in uns allen; er treibt manchen zu extremen Handlungen. Der Sturmkönig konnte sich einiger Unterstützung versicher n – ganze Heere standen bereit, um für diesen Traum hinüberzugehen. Er besaß die Macht, ihn wahr werden zu lassen. Er plante eine massive Invasion an Samhain durch Glanzvolle und Geister zugleich.“
    „Und dann? Ist ja eindeutig nichts draus geworden.“
    Dorian stützte wieder das Kinn in die Hand, wie vorhin auf seinem Thron. Seine tollen Haare hingen alle auf einer Seite, ein Strom von geschmolzenem Kupfer. „Das erzähl ich dir gleich. Aber zuvor hätte ich gern deine Meinung zu dem Ganzen gehört. Was denkst du über seinen Plan, insbesondere im Licht deiner hehren Worte über Eroberer vorhin und dass die Besiegten ihr Schicksal eben einfach akzeptieren müssten? Wenn unsere Streitkräfte die euren nach allen Regeln der Kriegskunst besiegt hätten, würdest du das dann so einfach akzeptieren?“
    „Ich kann hypothetische Fragen nicht ausstehen.“
    Er lächelte nur.
    „Na schön, meinetwegen. Mit dem Akzeptieren ist es so eine Sache. Ich meine, wenn von unseren Streitkräften und unserer Infrastruktur nichts mehr übrig wäre, dann müsste ich es in einem gewissen Maß wohl akzeptieren. Würde ich das gern tun? Es einfach dabei ­belassen? Eher nicht. Wahrscheinlich würde ich nie aufhören zu kämpfen. Würde ich immer nach einem Weg suchen, die Sache noch zu drehen.“
    „Dann verstehst du vielleicht auch unsere Haltung dir und der Welt gegenüber, in der du lebst.“
    „Ja, scho n … aber das hier ist doch eine total angenehme Welt. ­Warum es also nicht einfach dabei belassen?“
    „Du widersprichst dir selbst.“
    „Nein. In dem Szenario eben gibt es ja keine neue Welt für uns. Da sind wir Unterworfene in derselben Welt wie vorher.“
    „Macht das denn einen Unterschied?“
    Ich starrte in eine der flackernden Fackeln. „Nein. Wahrscheinlich nicht. Keine Ahnung.“ Er brachte mich dazu, Mitgefühl für die Feinen zu entwickeln, und das gefiel mir nicht. Ich sah ihn wieder an. „Und? Worauf läuft die Geschichte denn nun hinaus? Ist der Sturmkönig je­mand, den ich besser zur Strecke bringen sollte?“
    „Leider nein. Er ist schon tot.“ Dorian betrachtete mich, so als wolle er mich abschätzen, aber ich hatte keine Ahnung, in welcher Hinsicht. „Roland Markham hat ihn getötet.“
    Ich fuhr auf. „Was?“
    „Das wusstest du noch nicht.“
    „Nein. Natürlich nicht. Ich habe bis heute Abend noch nie von diesem

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