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Dark Swan - Mead, R: Dark Swan

Dark Swan - Mead, R: Dark Swan

Titel: Dark Swan - Mead, R: Dark Swan Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Richelle Mead
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Schwanz wedelten. Der weiße versuchte, mir die Hand abzulecken. Ich drängte mich an ihnen vorbei in die Küche und stolperte beinahe über eine getigerte Katze, die platt in einem Flecken Sonne lag. Fluchend warf ich meinen Rucksack auf den Küchentisch. »Tim? Bist du da?«
    Mein Mitbewohner, Tim Warkoski, steckte den Kopf in die Küche. Er trug ein T-Shirt, auf dem vor einem Schattenriss von amerikanischen Ureinwohnern stand: Heimatschutz – seit 1492 im Kampf gegen den Terrorismus . Ganz schön feinsinnig, aber die Wirkung ging ein bisschen verloren, weil Tim in Wirklichkeit gar kein Indianer war. Er spielte bloß manchmal einen im Fernsehen beziehungsweise in hiesigen Kneipen und Touristenkreisen und nutzte seine gebräunte Haut und die schwarzen Haare dazu, seine polnische Abstammung hinter sich zu lassen. Das hatte ihm einigen Ärger mit den Stämmen hier in der Gegend eingebrockt.
    Eine Mülltüte in der einen Hand und eine kleine Schaufel in der anderen, bedachte er mich mit einem finsteren Blick. »Weißt du eigentlich, wie viele beschissene Katzenklos ich heute saubermachen musste?«
    Ich goss mir ein Glas Milch ein und setzte mich an den Tisch. »Kiyo meint, wir brauchen eines für jede Katze und dann noch eins zusätzlich.«
    »Ja klar, zählen kann ich, Eugenie. Das macht sechs Klos. Sechs Klos auf hundertfünfzig Quadratmetern Wohnfläche. Denkst du, dein fauler Freund taucht irgendwann noch mal auf und hilft uns dabei?«
    Ich rutschte unbehaglich herum. Das war eine gute Frage. Nachdem wir uns drei Monate lang entweder in Tucson oder in Phoenix getroffen hatten, hatte mein Freund Kiyo beschlossen, sich die anderthalb Stunden Pendeln zu ersparen und hier eine Stelle anzunehmen. Wir hatten ein langes Gespräch darüber gehabt und waren zu dem Schluss gekommen, dass wir weit genug waren, dass er einfach bei mir einziehen konnte. Unglücklicherweise war mit Kiyo auch seine Menagerie eingezogen: fünf Katzen und zwei Hunde. Das war eine der Kehrseiten, wenn man mit einem Tierarzt zusammen war. Er musste jedes Tier bei sich aufnehmen, das ihm über den Weg lief. Welche Katze wie hieß, konnte ich mir ebenso wenig merken wie bei den Hunden. Vier waren nach den Reitern der Apokalypse benannt, und das Einzige, was ich noch wusste, war, dass Hunger ironischerweise um die fünfzehn Kilo wog.
    Zu allem Überfluss war Kiyo auch noch ein Fuchs – sowohl bildlich gesprochen als auch wortwörtlich. Seine Mutter war ein Kitsune, ein japanischer Fuchsgeist. Er hatte ihre sämtlichen Eigenschaften geerbt, darunter eine unglaubliche Stärke und Schnelligkeit sowie die Fähigkeit, sich in einen richtigen Fuchs zu verwandeln. Was zur Folge hatte, dass er regelmäßig den »Ruf der Natur« verspürte und sich danach sehnte, in seiner tierischen Gestalt herumzustrolchen. Da er gerade zwischen zwei Jobs war, hatte er sich allein zu einer Art Fahrt ins Blaue aufgemacht. Ich akzeptierte es, aber nach einer Woche ohne ihn wurde ich langsam unruhig.
    »Er kommt bald zurück«, sagte ich vage, ohne Tim anzusehen. »Abgesehen davon brauchst du ja keinen Haushalt mehr zu machen, wenn du stattdessen lieber Miete zahlen willst.« So lautete unsere Abmachung. Freies Wohnen gegen Putzen und Kochen.
    Er ließ sich nicht einschüchtern. »Deine Kriterien in Sachen Männer sind fragwürdig. Das ist dir hoffentlich klar.«
    Darüber machte ich mir eigentlich lieber keine Gedanken. Ich ließ ihn stehen und ging in mein Zimmer, wo ich Trost bei einem Puzzle mit einer Fotografie von Zürich suchte. Es lag auf meinem Tisch, genau wie eine der Katzen. Ich glaube, es war Schnurrli, der nichtapokalyptische Kater. Ich scheuchte ihn von dem Puzzle runter. Er nahm die Hälfte der Teile mit.
    »Scheißvieh!«, fluchte ich.
    Liebe, entschied ich, war hart. Sicher, ich war schlecht drauf, aber zum Teil beruhten meine Sorgen in Sachen Kiyo auch auf der Tatsache, dass er seine Auszeit in der Anderswelt unter anderem mit seiner Ex-Freundin verbrachte, die zufälligerweise eine umwerfend schöne Feenkönigin war. Feen, Elfen, Glanzvolle – Wie immer man sie nennen wollte, sie waren die hochgewachsenen, langlebigen Herrscher der Anderswelt. Die meisten Schamanen bezeichneten sie wie ich als Feine, ein Wort aus der mittelalterlichen Dichtung. Maiwenn, Kiyos Ex, war im neunten Monat schwanger, und obwohl sie nicht mehr zusammen waren, hatte er immer noch an ihrem Leben teil.
    Ich seufzte. Vielleicht hatte Tim ja recht, was meinen fragwürdigen Geschmack in

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