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Dark Swan - Mead, R: Dark Swan

Dark Swan - Mead, R: Dark Swan

Titel: Dark Swan - Mead, R: Dark Swan Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Richelle Mead
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Abend zurück, als meine Mom und ich nach dem Krankenhaus an der nächstbesten Apotheke angehalten hatten. „Ich war bei einer anderen…“ Und ich hatte mich nicht damit aufgehalten, mehr als ein paar Floskeln mit dem Apotheker zu reden; schließlich hatte ich schon x-mal Antibiotika genommen. Den Beipackzettel hatte ich schon gar nicht gelesen.
    Dr. Moore dachte wohl, dass sie zu mir durchgedrungen war. „Also, wir können abschätzen, in der wievielten Woche Sie sind, wenn Sie wissen, wann Sie Ihre letzte Periode–“
    „Nein!“ , rief ich. „Nein, nein, nein. Ich kann nicht schwanger sein! Begreifen Sie das nicht? Unmöglich. Ich kann kein Baby kriegen. Auf gar keinen Fall!“ Ich brüllte wieder und fragte mich, ob es hier einen Sicherheitsdienst gab.
    „Beruhigen Sie sich“, sagte Dr. Moore. „Alles wird gut.“
    Nein. Nein, würde es nicht. Gar nichts würde gut werden. Übelkeit stieg in mir auf, eine Übelkeit, die mich schon ein paar Wochen begleitete– und die nichts damit zu tun hatte, das Vogelbeerland geerbt zu haben. Nach all dieser Zeit, nach all diesen Verhütungsmaßnahmen und dem herablassenden Gerede, all meinen Befürchtungen wegen Jasmine… war ich es. Die Humanmedizin hatte es versaut. Nein, ich hatte es versaut. Aber so richtig. Meine eigene Achtlosigkeit hatte das verursacht. Mir begann alles durch den Kopf zu schießen, was je irgendjemand über die Prophezeiung des Sturmkönigs gesagt hatte. Der erstgeborene Enkelsohn des Sturmkönigs. Eine Invasion der Menschenwelt. Angeführt von seiner Mutter. Unterdrückung und Blut. Und ich, ich brachte ihn hervor… Ich war das Instrument…
    „Eugenie!“
    Dr. Moore stützte mich, und ich hatte das Gefühl, dass sie schon ein paarmal meinen Namen gesagt hatte. Sie sah zur Tür und öffnete den Mund, wollte ihre Helferin rufen.
    „Nein!“ Ich riss an ihrem weißen Kittel. „Nicht. Hören Sie mir zu.“ Meine Stimme war rau und verzweifelt. „Ich darf nicht. Ich darf kein Kind kriegen. Verstehen Sie das denn nicht?“
    Sie musterte mich durch ihre Brille, mit wissendem Blick. „Müssen Sie ja auch nicht. Es gibt Möglichkeiten–“
    Du darfst keinen Jungen bekommen , sagte mir eine innere Stimme. Aber wenn es ein Mädchen wird?
    „Warten Sie“, unterbrach ich sie. „Wann können Sie mir das Geschlecht sagen?“
    Damit handelte ich mir ein schockiertes Gesicht ein. „Sie wollen eine Abtreibung vom Geschlecht abhängig machen?“
    „Ich– nein, warten Sie.“ Scheiße. Ich konnte nicht denken. Ich war panisch und ängstlich und verwirrt. Ich musste meinen Kopf klarkriegen. Was machte ich jetzt? Ich musste mir dieses Kind vom Hals schaffen, schlicht und einfach. Ständig machten Leute das. Ging ganz einfach heutzutage, stimmt’s? „Ich meinte, wie lange dauert es, bis man das Geschlecht sagen kann und ob… ob irgendwas nicht stimmt.“ Ich suchte nach etwas Einleuchtendem, nach etwas, das mich nicht klingen ließ wie eine herzlose Frau, die ihren Sohn töten würde. „Sie können doch diese Tests machen, nicht? Gentests und so was? Ich… ich hab total Angst, ein Kind zu kriegen, und dann stimmt irgendwas nicht. Unsere Familiengeschichte sieht schlimm aus. Meine Cousinen haben Kinder mit Chromosomenstörungen gekriegt, und ich… ich kann damit nicht umgehen. Ich muss es wissen… vorher wissen… so früh wie möglich, weil ich ansonsten lieber…“ Die Lügen kam mir leicht über die Lippen. Alles. Alles, um das Geschlecht zu erfahren.
    Dr. Moore sah mich wieder prüfend an. Ich hörte mich immer noch völlig durch den Wind an, klar, aber ein bisschen weniger als vorher. „Wann hatten Sie Ihre letzte Periode?“, fragte sie ruhig.
    Ich drehte mich zu dem Wandkalender um. Die Zahlen verschwammen vor meinen Augen. Ich konnte mich nicht konzentrieren. Wie zum Teufel sollte ich mich daran erinnern, wenn das Schicksal der Welt auf dem Spiel stand? Ich dachte an meine letzte Periode und versuchte, sie mit irgendeinem Ereignis in Verbindung zu bringen, irgendetwas, das zu einem Datum führte.
    „Da.“ Ich zeigte darauf. „Sie hat am Fünften angefangen.“
    Dr. Moore nickte und rechnete im Kopf. „Was mit den Antibiotika zusammenpasst. Dann sind es rechnerisch jetzt neun Wochen, aber technisch nur sieben Wochen seit der Empfängnis.“
    Sieben. Sieben Wochen…
    „Damit sind Sie fast so weit für eine Chorionzottenbiopsie“, sagte sie. Chorion was? „Aber das wird eigentlich nur gemacht, wenn es nötig ist. Es stellt ein

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