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Dark Swan: Schattenkind (German Edition)

Dark Swan: Schattenkind (German Edition)

Titel: Dark Swan: Schattenkind (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Richelle Mead
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meiner Herrin empfehlen, mich nur zu rufen, wenn es absolut notwendig ist. Wenn Ihr diesen Kraftakt durchgehend ausübt, seid Ihr später wohlmöglich zu erschöpft für die Konfrontation mit Varia oder könnt mich nicht mehr rufen.«
    »Da ist was dran.« Ich hatte nicht den Eindruck, dass er kurz davor stand, sich aus seiner Knechtschaft zu befreien, aber es brachte nichts, sich unnötig anzustrengen. »Und nun wissen wir wenigstens, dass es funktioniert. Du kannst gehen.« Er verschwand, und ich atmete wieder ein bisschen leichter.
    Wir ritten weiter, alle in höchster Alarmbereitschaft, und behielten den Wald nach Anzeichen von Gefahr im Auge. Dorian brachte sein Pferd neben meines und sagte leise: »Ist eigentlich nur mir aufgefallen, dass dir Volusian tatsächlich eine Taktik empfohlen hat, die dafür sorgt, dass er an dich gebunden bleibt? Bis jetzt war ich immer davon ausgegangen, dass er dich verabscheut und nur auf eine Gelegenheit wartet, dich vernichten zu können.«
    Ich nickte und ließ mir Volusians Worte noch einmal durch den Kopf gehen. »Ach, das ist immer noch so. Aber so schwer vorstellbar es auch ist, ich glaube, er hasst das Eibenland noch mehr.«
    »Das ist wirklich kaum vorstellbar.«
    Ich lächelte. »Wenn ich ihn die ganze Zeit über bei mir behalte, bin ich wohlmöglich irgendwann zu schwach, um ihn als meinen Diener an mich zu binden. Und dann wäre er wirklich in der Lage, mich zu töten – aber nicht, solange ich noch im Eibenland bin. Denn sobald er frei wäre, würde ihn hier nichts mehr halten. Er wäre sofort wieder verbannt. Ich glaube, er möchte aber gern hier sein, und dazu braucht er mich.«
    »Meinst du, er ist auf Rache aus?«, fragte Dorian.
    Ich dachte an Volusians Feindseligkeit zurück, als er die Skulpturen der Botschafterin zum ersten Mal gesehen hatte. »Absolut. Wobei … ich bin mir nicht sicher, an wem er sich rächen will, weil doch alle aus dieser Zeit längst tot sind.«
    »Dennoch spielst du vielleicht mit dem Feuer, wenn du ihm ermöglichst, hier zu sein. Er könnte eigenmächtig handeln – und ohne dass du in der Lage bist, ihn in Schach zu halten.«
    »Ich weiß«, sagte ich und fragte mich, wie es wohl aussah, wenn Volusian losgelassen wurde. Keine schöne Vorstellung. »Aber er kann uns immer noch nützlich sein, und das dürfen wir nicht vergessen. Außerdem, so schrecklich es klingt … am Ende wollen wir alle dasselbe, ihn eingeschlossen. Wir haben alle etwas gegen das Eibenland.«
    »Korrektur. Volusian hat etwas gegen das Eibenland. Wir haben etwas gegen Varia.«
    »Stimmt. Heißt das, du hältst es für einen Fehler, wenn ich ihn mit einbeziehe?«
    »Nein.« Dorian schüttelte den Kopf. »Er stellt einen Aktivposten dar. Und ich weiß doch, wie sehr du die schätzt. Das hast du mir ja oft genug vermittelt, als ich verzaubert gewesen bin.«
    Ich ächzte und sah woanders hin. »Ich hab mich schon gefragt, an wie viel du dich noch erinnerst.«
    »Wahrscheinlich an mehr, als dir lieb ist«, sagte er und klang viel zu vergnügt dabei. »Aber ich fand es doch recht reizend. Tatsächlich freut es mich überaus, dass du mich dazu eingeladen hast, Ivy und Thundro zu erziehen. Das war sehr nett von dir.«
    »Hey!« Ich sah ihn wieder an und bekam die volle Breitseite seines süffisanten Grinsens ab. » So habe ich das nie gesagt. Nicht genau.«
    »Aber es ist sehr vernünftig«, neckte er mich. »Ich verfüge über Fertigkeiten, die niemand anderer deinen Kindern beibringen kann. Und es wäre eine Schande, meinen legendären Charme und mein ebensolches Charisma nicht an die nachfolgende Generation weiterzugeben. Eine Tragödie geradezu.«
    »Legendär, ja? Das ist vielleicht übertrieben.«
    »Es ist wahr, meine Liebe. Und ich bin bereit, dir beides in seiner Gänze zur Verfügung zu stellen – ich bin bereit, dir alles nur Erdenkliche zur Verfügung zu stellen, wenn es dir und den Deinen helfen kann. Wie ich immer sage: Was würde ich nicht für dich tun?«
    Ich sah ihm in die Augen und rechnete mit einer Spur seines typischen Spotts, aber er war total ernst. Es erinnerte mich unangenehm an heute früh, als ich aufgewacht war und er wieder quicklebendig gewesen war. In mir hatte sich irgendetwas gelöst, und ich war so voller Freude gewesen wie schon lange nicht mehr. Dieses Gefühl bekam ich auch jetzt wieder, und es machte mir Angst.
    Wir unterhielten und zwar leise, aber dass unser Verhältnis wieder enger wurde, entging den anderen nicht. Kiyo hatte

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