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Dark Swan: Schattenkind (German Edition)

Dark Swan: Schattenkind (German Edition)

Titel: Dark Swan: Schattenkind (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Richelle Mead
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spricht, dass die Statuen sich an einem Ort befinden, der keine längere oder schwierige Reise erforderlich macht.«
    »Also machen wir uns auf den Weg zur Hauptstadt«, sagte Pagiel eifrig. Die lange Reise hatte ihn unruhig gemacht, und nun brannte er auf Action. »Du kannst uns doch bestimmt dorthinführen, nicht?«
    Volusian sah ihn mit unbewegter Miene an. »Selbstverständlich könnte ich euch führen – wäre ich sicher, ins Eibenland hineinzukönnen. Was ich nicht bin. Wie ich eben erst festgestellt habe.«
    Pagiel machte ein finsteres Gesicht, aber bevor er sich noch mit Volusian anlegen konnte, sagte ich rasch: »Dann solltest du uns eine Wegbeschreibung geben oder eine Karte zeichnen oder sonst etwas, das uns hilft, sobald wir drüben sind – nur für den Fall, dass wir dich verlieren. Die Landschaft hat sich seit deiner Zeit sicher verändert, aber ein paar Hinweise werden nützlich sein – und so unauffällig dürfte die Hauptstadt ja nicht sein.«
    »Durchaus nicht«, stimmte Volusian mir zu. »Und sie heißt Wisiwele.«
    »Wisi-was?«, fragte Jasmine.
    Der Name klang ganz schön verspielt für den Sitz einer dermaßen niederträchtigen Monarchin. Volusian gab uns alle Infos, die er hatte, und bald konnten wir wirklich aufbrechen. Durch den gestrigen ›Zwischenfall‹ und diese Planung jetzt hatten wir fast anderthalb Tage Reisezeit verloren. Dank des Essens und des warmen Wetters war die Verzögerung nicht weiter schlimm, aber wir waren uns stets bewusst, dass jeder weitere Tag für alle, die von der Plage betroffen waren, leicht ein Tag zu viel sein konnte.
    Nach vielleicht fünf Meilen wechselte die Straße in das Eibenland über. Wir machten halt und sahen uns um. Das Klima war gemäßigt, einen Tick kühler als im Vogelbeerland, wenn es nicht von der Plage heimgesucht war, mit großen Laubbäumen, die mich an den pazifischen Nordwesten erinnerten. Der Wald bot Insekten- und Tiergeräusche satt und machte denselben Eindruck von Leben und Fruchtbarkeit wie das Limettenland. Immer noch das reinste Wunder nach den verschneiten Königreichen, die wir hinter uns gelassen hatten. Ich war so verzaubert, dass ich das Offensichtliche erst bemerkte, als Kiyo es aussprach.
    »Volusian ist weg.«
    Ich warf einen Blick neben mich, wo Volusian eben noch geschwebt hatte. Er war tatsächlich an der Grenze verschwunden. »So weit kein Grund zur Panik. Er hat ja durchaus damit gerechnet. Ich kann ihn noch mal rufen.«
    Ich sprach die Rufworte und spürte, wie die Magie sich in mir regte, sich ausbreitete. Dann hatte ich den Eindruck, dass sie zerfiel und sich verteilte, wie Löwenzahnsamen im Wind. Normalerweise fühlte sich diese Magie an wie ein Pfeil, der direkt auf ihn zuflog und ihn herholte. Stirnrunzelnd zückte ich meinen Zauberstab und versuchte es noch einmal. Meine Kräfte hatten im letzten Jahr so zugenommen, dass ich den Zauberstab eigentlich gar nicht mehr brauchte, um ihn zu rufen.
    Wieder floss die Magie aus mir hinaus und fühlte sich diesmal geschlossener und stabiler an … zuerst. Dann, nach einigen Sekunden, zerfiel sie erneut. Kein Volusian. Aber da es sich diesmal schon besser angefühlt hatte, wollte ich noch nicht aufgeben. Ich packte meinen Zauberstab fester und unternahm einen dritten Versuch, wobei ich die Kraft so stark bündelte und ausrichtete, wie ich es bei Volusian seit Ewigkeiten nicht mehr gemusst hatte. Durch die Anstrengung spannten sich alle meine Muskeln an, und mir brach der Schweiß aus, aber die Magie hielt. Und dann erschien Volusian endlich, aber er war nur ein Schatten seiner selbst. Geister sahen in der Menschenwelt und der Anderswelt oft unterschiedlich aus, mit einer festeren Gestalt in der Letzteren. Volusian war so stark, dass er in beiden Welten gleich aussah – normalerweise. Jetzt dagegen war zwar seine Gestalt dieselbe, aber er war durchsichtig und flimmerte, wie ich es von einem schwachen Geist in der Menschenwelt erwartet hätte.
    »Wie es scheint, haben die Bande meiner Herrin die des Eibenlandes überwunden«, sagte er. Ich würde nicht so weit gehen, zu behaupten, dass er beeindruckt klang, aber er machte definitiv einen etwas weniger biestigen Eindruck als sonst.
    »Ja, war aber ein ganz schönes Stück Arbeit.« Ich musste zwar nicht konstant Magie durch die Verbindung pumpen, um ihn zu halten, aber ich hatte den Eindruck, dass ich ihn sofort wieder verlieren würde, wenn ich nur kurz nicht achtgab.
    »Zu viel Arbeit«, antwortete er. »Ich würde

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