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Dark Swan: Schattenkind (German Edition)

Dark Swan: Schattenkind (German Edition)

Titel: Dark Swan: Schattenkind (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Richelle Mead
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ausdrücklich auf Maiwenns Seite – Wert darauf, sich nicht schlecht mit mir zu stellen.
    »Vielen Dank«, sagte ich. »Das ist sehr freundlich. Von Euch wie von Eurer Königin.« Ich bemühte mich um einen diplomatischen Plauderton. »Ich hoffe, Ihr hattet keine allzu weite Anreise?«
    Ilania winkte ab, um mir zu zeigen, wie unerheblich das war. »Keine Reise wäre zu weit, um einen Gruß meiner Herrin auszurichten. Tatsächlich hat sie mir dieses überaus kostbare Geschenk anvertraut, als Zeichen ihrer Freundschaft.«
    Zwei Diener erschienen, wohl in den Uniformen des Eibenlands, und trugen eine Skulptur herein, die aus einem grün und weiß marmorierten Stein gefertigt war. Die Skulptur war ein Stück kleiner als ich und stellte ein Einhorn dar, das einen Fisch auf seiner Nase und einen Schmetterling auf seinem Horn balancierte. Seltsame Mischung.
    »Ähm, vielen Dank. Die wird sich bestimmt gut in Shayas und Ruriks Schlafzimmer machen.«
    »Oh nein.« Ilania lachte. »Dies ist für Euch, Majestät. Und wir haben tatsächlich derer zwei mitgebracht – eine für jedes Eurer Lande. Ich habe auch für König Dorian eine Skulptur; ich brenne schon sehr darauf, ihn einmal persönlich kennenzulernen. Da wir nicht sonderlich oft hierherreisen, wollten wir sicherstellen, so vielen Herrschern wie möglich unsere Freundschaft zu erweisen. Keine Sorge«, fügte sie hinzu, »die Skulpturen sind alle unterschiedlich. Sie bestehen allesamt aus damarischer Jade, doch würden wir Euch nie identische Entwürfe geben. Das wäre geschmacklos.«
    »Wohl wahr«, sagte ich mit einem Blick auf das Einhorn und seine Freunde. »Geschmacklosigkeiten gilt es zu vermeiden.« Die Diener der Botschafterin wirkten gestresst, darum schickte ich sie mit der Anweisung nach drinnen, die Skulptur – oder besser, die beiden Skulpturen – jemandem aus meiner Dienerschaft zu übergeben. Tatsächlich gab es in meinen beiden Burgen eigens Lagerräume für derartige Geschenke. Auch wenn ich manche solcher Ehrengeschenke weder ausstellen noch benutzen wollte, hatte ich längst gelernt, sie für den Fall in Griffnähe zu behalten, dass der Schenkende einmal vorbeischaute.
    »Ich kann es kaum erwarten, was Ihr mir im Gegenzug mitgeben werdet«, fügte Ilania hinzu. »Etwas Wunderschönes gewiss.«
    Ich blinzelte. »Ähm … Entschuldigung, was bitte?«
    Sie lachte fröhlich. »Ihr kennt doch gewiss den Brauch unseres Landes? Wir tauschen Geschenke aus, um die Bande unserer Freundschaft zu betonen. Wir werden die Gaben Eurer Königreiche stolz zur Schau stellen, ganz wie Ihr auch die unseren.«
    »Selbstverständlich«, sagte ich und nahm mir vor, den Dienern zu sagen, dass sie ein paar annehmbare Geschenke auftreiben sollten. Mit der Etikette der Feinen auf dem Laufenden zu bleiben, war verwirrend. »Wir werden arrangieren, dass Ihr sie bei Eurer Abreise mitnehmen könnt.«
    Ilania sah sich verschwörerisch um und trat dann näher an Jasmine und mich heran. »Meine durchlauchtigste Herrin hat noch ein weiteres Geschenk für Euch – oder besser, ein Angebot.«
    »Ach so?«, sagte ich vorsichtig. Die Feinen standen auf Gemauschel; daher überraschte es mich kaum, dass an dem Geschenk und dem Freundschaftsangebot noch irgendwas dranhing.
    Ilania nickte. »Meine Königin weiß von Eurem … Zustand.« Die Botschafterin bedachte meinen Bauch mit einem nicht gerade dezenten Blick – nur für den Fall, dass noch Unklarheit bestand, welchen ›Zustand‹ sie meinte. »Als Herrscherin über eine Vielzahl von Reichen hegt Königin Varia kein Interesse an der Prophezeiung oder an jedwelchen Eroberungsversuchen – «
    »Augenblick«, unterbrach ich sie. »Sagtet Ihr eben, dass sie auch noch über andere Reiche herrscht? Mit wie vielen ist sie verbunden?« Die Herrschaft über ein weiteres Reich zu gewinnen, war keine Kleinigkeit. Es an sich zu binden, forderte dem Monarchen eine beachtliche Macht ab. Tatsächlich war es eine solche Ausnahmeleistung, dass ich in der jüngeren Vergangenheit die Einzige war, die es einmal geschafft hatte. Dass es noch eine Monarchin geben sollte, die über ein zusätzliches Reich herrschte, angeblich sogar mehrere, war nicht zu fassen.
    »Mit den Landen verbunden ist sie eigentlich nicht«, erklärte Ilania. »Sie herrscht eben über sie. Die anderen Monarchen haben ihr ihre Reiche unterstellt. Sie sind also nach wie vor mit ihren Landen verbunden, nur haben sie Varia bereitwillig als ihre Hochkönigin anerkannt.«
    Ich warf einen

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