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Dark Swan: Schattenkind (German Edition)

Dark Swan: Schattenkind (German Edition)

Titel: Dark Swan: Schattenkind (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Richelle Mead
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stellte eine ›Frivolität‹ dar.
    »Außerdem«, fügte Rurik mit einem Zwinkern hinzu, »wieso müssen wir dafür erst woanders hin? Hier gibt’s doch haufenweise Orte, an denen man es machen kann. Und drüben im Dornenland auch.«
    »Bäh«, sagte ich, als sie davonspaziert waren. »Wie in aller Welt hat er sie nur für sich gewonnen?«
    Dorian lachte. »Nun, ich wage zu behaupten, dass er dich auch für sich gewonnen hat. Als ihr einander kennengelernt habt, warst du nicht gerade eine glühende Bewunderin.«
    »Absolut nicht. Aber es ist doch ein Unterschied, ob man einfach nur lernt, mit jemandem auszukommen, oder ob man sich verspricht, den Rest des Lebens miteinander zu teilen.«
    »So wie ich es sehe, geht das eine nicht ohne das andere.«
    »Das ergibt doch keinen Sinn«, hielt ich dagegen.
    »Das tut die Liebe selten. Sie ist eine Magie, wie es in dieser Welt keine zweite gibt.« Ich verdrehte die Augen, und er bot mir seinen Arm an. »Wollen wir einmal schauen, welche Freuden die Erfrischungen zu bieten haben? Es gibt doch gewiss irgendetwas, dessen Genuss dir nicht einmal die Menschenmedizin verbietet.«
    Die Stimmung war mir zu ausgelassen, als dass ich ihm das Leben schwer machen wollte, also ließ ich mich von ihm über das Gelände führen, was nicht einfach war. Ständig hatte uns irgendjemand, an dem wir vorbeikamen, etwas mitzuteilen, ob es sich nun einfach nur um eine Gratulation handelte oder um eine ausdrückliche Erklärung der Lehnstreue. Wir mussten unser Gespräch häppchenweise führen.
    »Hast du dir schon eine neue Ärztin gesucht, zu der du gehen kannst?«, fragte Dorian. »An einem neuen und sicheren Ort?«
    »Bis jetzt nicht«, sagte ich. Seine Wortwahl entging mir nicht. Er hatte es als feststehende Tatsache formuliert, anstatt mir wie letztes Mal vorzuhalten, was für ein Unfug das sei. Ich wusste, was für ein großes Zugeständnis von seiner Seite das war, und wollte es ihm irgendwie vergelten. »Ehrlich gesagt, weiß ich gar nicht, ob ich das sollte. Bis jetzt ist alles total gut gelaufen … mit der Schwangerschaft, meine ich. Wie du schon sagtest, vielleicht steht die Hilfe, die ich von einem Menschenarzt erwarten kann, in keinem Verhältnis zu dem Risiko, dem ich mich aussetze, wenn ich meine Reiche verlasse.«
    Dorian nickte nachdenklich, ohne heraushängen zu lassen, dass er mir das doch gleich gesagt hatte. »Nun, du wirst dich sicher für das entscheiden, was am besten ist. Vielleicht hat ja Roland irgendeinen Vorschlag, wenn er das nächste Mal zu Besuch kommt.«
    »Vielleicht«, gab ich ihm recht. Mein Blick schweifte zur anderen Seite des Hofes, und ich musste lächeln. »Außerdem kann ich mich darauf verlassen, dass Pagiel mich überall hinbegleiten und meine Ehre verteidigen wird.«
    Dorian folgte meinem Blick. Pagiel hielt Jasmine bei den Händen und versuchte, ebenso strahlend wie energisch, sie zu einem Tanz zu überreden. In einer Ecke hatten sich Musikanten aufgestellt und ein Lied angestimmt, das eine Menge Feine dazu verlockte, lieber zu tanzen als etwas zu essen. Jasmine schüttelte immer wieder den Kopf, aber selbst ich konnte an ihrem koketten Blick sehen, dass sie nur so tat, als ob sie schwer herumzukriegen war. Ihr gefielen seine Aufmerksamkeiten sichtlich.
    »Es bereitet dir keine Sorgen?«, fragte Dorian.
    »Ach wo«, sagte ich, als wir endlich beim Büfett angelangt waren. »Er ist ein guter Junge, und sie sind wenigstens einigermaßen im gleichen Alter. Außerdem brauche ich mir jetzt, wo ich die Ehre für mich beansprucht habe, keine Sorgen mehr zu machen, dass sie sich gleich schwängern lässt … « Bei unserer ersten Begegnung war Jasmine mit einem König namens Aeson zusammen gewesen und hatte unbedingt den erstgeborenen Enkel des Sturmkönigs in die Welt setzen wollen. Sie hatte, wie Rurik, einen Wandel zum Besseren durchgemacht.
    Ich hätte Dorian gern nach dem Eibenland gefragt, aber irgendwie ergab sich keine Gelegenheit. Abgesehen davon, dass wir ständig von irgendwelchen Leuten angesprochen wurden, waren wir auch zu sehr in Feierlaune. Unsere Reiche hatten während der letzten Monate in großer Anspannung gelebt, und es war nett, einmal eine Abwechslung zu haben. Ich lachte und applaudierte mit den anderen, als Rurik seine Braut auf die Tanzfläche führte und sie herumwirbelte. Ich sah zu, wie Jasmine und Pagiel in jugendlicher Unschuld flirteten. Ich trank sogar irgendeine Art süßen Nektar, von dem mir der Küchenchef geschworen

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