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Dark Swan: Schattenkind (German Edition)

Dark Swan: Schattenkind (German Edition)

Titel: Dark Swan: Schattenkind (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Richelle Mead
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Ich dachte mir schon, dass sich hier etwas getan hat, als der Junge wieder aufgetaucht ist, aber ich konnte nicht sagen, ob es etwas Gutes oder etwas Schlechtes war.«
    Rolands Miene war nicht mehr ganz so glücklich, was ich nicht begreifen konnte. Und was er gerade gesagt hatte, konnte ich auch nicht begreifen. »Der Junge?«
    Er nickte. »Den ich schon mal getroffen habe. Der in Tucson und Phoenix auf Raubzug gegangen ist.«
    Ich wechselte einen verblüfften Blick mit Dorian. »Du meinst Pagiel? Was ist mit ihm?«
    »Er ist wieder da«, sagte Roland. »Und da ich wusste, dass ihr ihn mitgenommen hattet, konnte ich mir denken, dass ihr entweder erfolgreich gewesen seid und er jetzt wieder Zeit für so was hat oder ihr nicht erfolgreich wart und ihn gezwungen habt, damit weiterzumachen.«
    Einige Sekunden lang war ich völlig perplex. Als ich schließlich in der Lage war, zu begreifen, was Roland da sagte, wurde mir fast schwindelig. Ich war mir sicher, irgendetwas nicht richtig verstanden zu haben.
    »Du … du meinst doch nicht, Pagiel ist wieder zurück in Arizona?«
    Roland nickte. »In Arizona, mit mehr Leuten. In Arizona auf Raubzug.«

Kapitel 24
    Ich drehte mich sofort zu Dorian um.
    »Davon weiß ich nichts«, sagte er. »Ich höre gerade zum ersten Mal davon.« Er wandte sich an Roland. »Verzeihen Sie meine Zweifel … aber ich muss fragen: Sind Sie sicher, dass Sie ihn gesehen haben?« Es war erstaunlich, wie schnell sich Dorian von meinen widersprüchlichen romantischen Signalen erholt hatte, um sich dieser dringenden Angelegenheit zuwenden zu können. Mir fiel mein Gespräch mit Kiyo wieder ein: Ganz gleich, was Dorian und ich für Probleme miteinander hatten, wir schoben sie noch jedes Mal beiseite, wenn es galt, als Team zusammenzuarbeiten.
    »Absolut«, sagte Roland. »Ich war bei einem der Raubzüge am Tatort. Mit diesen Haaren kann man den Jungen kaum verwechseln. Die anderen Raubzüge haben es in die Nachrichten geschafft, und das Bildmaterial zeigte jedes Mal diese verrückten Habubs, die einfach nicht echt aussahen. Erstens das, und dann gibt es davon normalerweise nicht vier davon in zwei Wochen. Der Junge beherrscht Wind und Luft, richtig?«
    »Richtig«, sagte ich bestürzt.
    Dorian zog eine Augenbraue hoch. »Habub? Ist das nicht umgangssprachlich für – «
    »Eine Art Sandsturm«, unterbrach ich. »Sie kommen auf der ganzen Welt vor und ab und zu auch in Arizona. Im Dornenland theoretisch auch, aber ich bin zu sehr im Einklang mit seinem Wetter, als dass sich dort einer entwickeln könnte.«
    »Kurz nach unserer Rückkehr aus dem Eibenland hat Pagiel uns verlassen, um das Dorf zu besuchen, in dem er groß geworden ist, ganz am anderen Ende meines Reichs«, sagte Dorian nachdenklich. »Du weißt doch, dass er dort gelebt hat, bevor Ysabel ihn an meinen Hof gezerrt hat, oder? Er machte sich Sorgen, dass es den Dörflern dort während der Plage nicht so gut ergangen ist wie den Leuten in meinem Schloss, und wollte ihnen beim Wiederaufbau helfen. Seitdem habe ich nichts mehr von ihm gehört und war schlicht davon ausgegangen, dass er noch immer dort zu tun hatte.«
    Meine Wachsoldaten warteten nahebei auf Befehle. Ich winkte einen zu mir. »Geh Lady Jasmine holen.« Als er losstiefelte, wandte ich mich wieder an Roland und Dorian. »Da muss irgendein Irrtum vorliegen. So etwas würde Pagiel nicht machen.«
    »Er hat es schon einmal gemacht«, stellte Roland fest.
    »Ja, während der Plage, als seine Leute gehungert haben«, entgegnete ich. »Jetzt ist alles wieder in Ordnung.«
    »Nun ja«, sagte Dorian, »nicht alles. Bei keinem von uns steht es mit der Ernährung so gut wie vor der Plage. Mein Volk wird noch einige Zeit auf Schmalkost gesetzt bleiben, und ich nehme an, das gilt auch für das deine.«
    Roland sah zwischen uns hin und her. »Auf eine solche Schmalkost, dass sich der Junge in den Kopf setzen könnte, sie mit Lebensmitteln aus der Menschenwelt aufzubessern?«
    Ich wollte schon verneinen, ließ es mir aber noch mal durch den Kopf gehen. Wie Roland sagte, Pagiel hatte das schon einmal gemacht. Vielleicht war die Lage im Eichenland nicht mehr ganz so verzweifelt, aber Pagiels Angehörige litten immer noch. Pagiel hatte mehr als deutlich gemacht, dass er die Menschheit allgemein für überfressen hielt – was nicht ganz von der Hand zu weisen war. Und seine Ansichten in dieser Sache hatten sich nie geändert. Er hatte seine Aktionen nur abgebrochen, weil ich ihn mit ins Eibenland

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