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Dark Swan: Schattenkind (German Edition)

Dark Swan: Schattenkind (German Edition)

Titel: Dark Swan: Schattenkind (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Richelle Mead
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Lippen sich auf meine legten. Es war ein süßer Kuss, ein Kuss so warm und träge wie der sonnige Tag um uns herum. Er erfüllte mich mit einer Lebendigkeit und Leichtigkeit, wie ich sie ganz ähnlich auch von meinen Königreichen geschickt bekam. Es fühlte sich richtig an, Dorian so dicht an mir zu spüren, und ich schlang meine Hände um seinen Nacken, grub meine Finger in seine Haare und zog ihn näher. Sein Kuss nahm an Intensität zu, und ich hieß ihn willkommen, öffnete die Lippen, um mehr von Dorian zu schmecken.
    Mit mehr Vorsicht, als ich bei Dorian in Liebesdingen je erlebt hatte, glitt seine Hand mein Shirt hinauf und strich zart meine Brust entlang. Ich keuchte auf und bog mich ihm entgegen, gab ihm mehr als genug Ermutigung, frecher zu werden. Er schob mein Shirt ganz nach oben und brachte seinen Mund an meinen Nippel heran. Ich keuchte erneut auf, und meine Hände bewegten sich zu seiner Hose. Nach einer ungeplanten Schwangerschaft, einer Geburt und nachdem ich beinahe verhungert wäre, hatte ich nicht geglaubt, dass sich mein Körper je wieder so anfühlen würde. Nun war es so, als wäre das alles nie passiert. Mein Körper war wieder lebendig. Er wollte Dorian.
    Das Problem war, dass ich nicht so genau wusste, ob ich ihn wollte.
    »Nein … warte … « Es fiel mir nicht leicht, aber ich schob Dorian sanft nach oben. Er gab sofort nach, immer noch über mich gebeugt, aber ohne in seinen Annäherungsversuchen fortzufahren. Ein bedauernder Blick trat in seine Augen.
    »Zu früh«, riet er.
    »Ähm, na ja, eigentlich nicht … Ich meine, ich hab keine Probleme damit . Ich weiß bloß nicht, wie es ansonsten zwischen uns steht … bei anderen Sachen.«
    Er ließ sich das durch den Kopf gehen. »Ich glaube, es steht wesentlich besser zwischen uns als vorher.«
    Ich hätte fast gelacht. »Ja, das schon, aber es gibt ein paar Sachen, über die wir uns erst noch klar werden müssen.«
    Dorian sah mich an und strich mir die Haare aus dem Gesicht. »Ich nicht. Ich weiß längst alles, was ich wissen muss.«
    Ich fiel in diesen Blick und spürte, wie sich in meinem Herzen etwas öffnete. Ich streckte die Hände nach ihm aus, wollte ihn wieder küssen, als –
    »Eure Majestät!«
    Der perfekte, goldene Moment zerbarst, als Stimmen und schnelle Schritte zu hören waren. Also, für mich zerbarst er jedenfalls. Aus der Tatsache, dass ich mich unter Dorian hervorwinden musste, wurde deutlich, dass er mich mitten in einem Kriegsgebiet weiter hätte küssen können. Ich setzte mich im Gras auf und war ganz wirr von der Sonne und meinem klopfenden Herzen und den tausend Gefühlen, die in mir wirbelten. Ich brachte mein Shirt in Ordnung und hoffte, dass ich nicht zu zerzaust aussah. Meine Soldaten brauchten einen Moment, um mich zu finden, da ich nicht mehr ständig mit einer Leibwache unterwegs war. Sie schienen erleichtert, mich zu sehen.
    »Eure Majestät«, rief der Kommandant und verneigte sich rasch. »Ihr habt Besuch. Roland der Sturmtöter ist – «
    »Roland!«
    Er kam durch den Garten auf uns zu, ohne Eile, mit den Soldaten mitzuhalten, die seine Ankunft ankündigten. Ich lief mit ausgestreckten Armen zu ihm und hörte Dorian wehmütig sagen: »Mit dem Vater einer Frau wird sich kein Mann je messen können.«
    Roland schloss mich in seine Arme, hob mich hoch und wirbelte mich herum. Seine Augen strahlten, und ich glaube, er war noch erleichterter, mich zu sehen als damals in Alabama.
    »Eugenie, du lebst«, sagte er, sobald er mich wieder heruntergesetzt hatte. Aber ohne mich loszulassen. »Als so viel Zeit ohne irgendwelche Nachrichten vergangen ist, da habe ich angenommen … na ja, das Schlimmste eben.« Er sah sich in der grünen Landschaft um. »Wie ich sehe, habt ihr das Problem gelöst.«
    »Haben wir«, sagte ich glücklich. »Wir müssen noch vieles in Ordnung bringen, aber es wird allmählich. Darum habe ich noch nicht zu euch zurückkehren können. Und Volusian ist tot – verbannt. Darum konnte ich keine Nachricht schicken.«
    Das trug mir hochgezogene Brauen ein. »Also deshalb habe ich so lange nichts mehr von ihm gehört. Wobei ich nicht behaupten kann, dass mich seine Verbannung besonders traurig macht.«
    Inzwischen kam Dorian bei uns an und begrüßte Roland mit einem Nicken. »Da sind wir uns einig. Wobei ich leider zugeben muss, dass wir es ihm zu verdanken haben, dass wir der Plage ein Ende setzen konnten.«
    »Ja nun«, sagte Roland. »Dann war dieses Scheusal auch mal zu etwas gut.

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