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Dark Swan: Schattenkind (German Edition)

Dark Swan: Schattenkind (German Edition)

Titel: Dark Swan: Schattenkind (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Richelle Mead
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hatte mir gemerkt, dass du gern welche haben wolltest.« Kurz schoss mir durch den Kopf, dass ich alarmiert sein sollte, dass Pagiel unerlaubt einen Kreuzweg benutzt hatte und in der Lage gewesen war, Menschenwaren zu »erstehen«. Ich hegte wenig Optimismus, was sein Bargeld betraf. »Sie so zu servieren, wie sie sind, kam mir reichlich primitiv vor; also ließ ich den Koch nach einer eleganteren Methode ihrer Zubereitung suchen.«
    »Ich kann’s nicht fassen, dass du das gemacht hast.« Ich sah zu, wie Dorian die Torte anschnitt, und fand es eine Schande, solche Schönheit zu verderben. »Warum … warum hast du das gemacht? Was willst du?«
    Dorian gab ein Tortenstück auf meinen Teller und sah mich mit einem Blick an, der berechtigterweise perplex herüberkam. »Gar nichts. Nun, außer dafür zu sorgen, dass es zwischen uns wieder angenehm ist. Wie ich dir schon einmal hatte sagen wollen, möchte ich mehr als deine Sicherheit. Ich möchte, dass du glücklich bist. Ich denke, die meisten meiner Handlungen waren berechtigt – die meisten. Es gab jedoch einige Situationen, in denen ich dich nicht gut behandelt habe, und das möchte ich gern wiedergutmachen. Dieser Kuchen stellt in keiner Weise eine Antwort dar, aber wenn wir es schaffen könnten, wieder ein gewisses Vertrauen zu erreichen … « Er sah kurz weg und zeigte eine Verletzlichkeit, die ich selten an ihm erlebt hatte. »Nun. Das würde mich mehr freuen, als du dir vorstellen kannst.«
    Mir drohten Tränen in die Augen zu steigen. Scheißhormone. Ich warf kurz einen Blick zu der Wiege, dann sah ich wieder auf die Torte. Ich hielt es nicht mehr aus. »I-ich gehe«, platzte ich heraus. »Ich verlasse die Anderswelt.«
    In Dorians Gesicht veränderte sich nichts; er sah mich nur weiterhin an. »Aha? Dann hast du einen akzeptablen neuen Arzt von zweifelhafter Sicherheit gefunden? Ich sage dir, das mit dem Huhn wäre um einiges einfacher.«
    »Nein«, sagte ich und kam mir ganz mies vor. Wenn wir es schaffen könnten, wieder ein gewisses Vertrauen zu erreichen, würde mich das mehr freuen, als du dir vorstellen kannst. Warum hatte er das gesagt, ausgerechnet das? »Für immer. Also jedenfalls für länger.« Ich erklärte ihm, was Roland und ich uns ausgedacht hatten, und die ganze Zeit über blieb Dorians Miene erschreckend ruhig. Ich sehnte mich schon fast danach, dass er vor Zorn explodierte oder sich über mich lustig machte. Stattdessen zeigte er, als ich fertig war, kaum eine Reaktion.
    »Ja, nun.« Er legte seine Gabel neben das Tortenstück, das er nicht angerührt hatte. »Das kommt mir ein wenig ungelegen.«
    »Ein wenig ungelegen? Mehr hast du dazu nicht zu sagen?« Ich wollte keinen Streit provozieren; ich war einfach nur verblüfft.
    Er trank einen Schluck Wein. »Was gibt es denn noch zu sagen? Anscheinend ist doch alles längst arrangiert. Und wenn du es die ganze Woche lang hinter meinem Rücken geplant hast, dann hast du es dir ja wohl eindeutig gründlich überlegt.«
    »Ist es das, was dich stört? Dass ich dir nichts gesagt habe?«
    Endlich der Anflug eines Lächelns – aber es war ein bitteres. »Ach, Eugenie. An dieser Geschichte stört mich so vieles, dass ich kaum weiß, wo ich anfangen soll. Es war gewiss dumm von mir, dass ich darauf zu sprechen gekommen bin, wieder ein gewisses Vertrauen zu erreichen, hm? Davon sind wir weiter entfernt denn je.«
    Ich spürte eine Mischung aus Schuldgefühlen und Zorn. »Hey, du bist es doch, der damit angefangen hat! Hättest du mir nicht diese Eisenkrone untergejubelt – «
    Er bedachte mich mit einem melodramatischen Seufzer. »Nicht das schon wieder. Bitte. Such dir wenigstens etwas Neues, das du mir vorwerfen kannst. Diese Krone hat Leben gerettet, und das weißt du auch.«
    »Du hast mir die Wahrheit vorenthalten.«
    »Und du hast mir die ganze Woche lang vorenthalten, dass du abreisen wirst«, stellte er fest. »Der eine Maßstab für mich, der andere für dich?«
    »Ich bin nicht scheinheilig«, sagte ich, obwohl ich das schon irgendwie war. »Dass ich dir das nicht gesagt habe, hatte nicht auch nur annähernd solche Auswirkungen wie das mit der Eisenkrone! Dich stört doch bloß, dass du außen vor bleibst.«
    »Wie ich eben schon sagte, ist es weit mehr als nur das. Zum Beispiel, dass du dein Untertauchen als gleichwertigen Ersatz für den Schutz durch die größten magisch Begabten dieser Welt erachtest.«
    »Durch dich zum Beispiel?«
    »Selbstverständlich.« Bescheidenheit war eine

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