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Dark Swan: Schattenkind (German Edition)

Dark Swan: Schattenkind (German Edition)

Titel: Dark Swan: Schattenkind (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Richelle Mead
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Traurigkeit größer. »Ich liebe es, dass du auf diese Erklärung erst ganz zuletzt kommst.«
    Er ging, schloss hinter sich fest die Tür, und ich kam mir vor wie der letzte Idiot.

Kapitel 7
    Es stimmte zwar, dass sich nichts je mit den verschlungenen Wegen würde messen können, auf denen man in der Anderswelt reiste, aber Roland kam mit den Vorkehrungen, die er für meine Fahrt zu dem Geheimversteck getroffen hatte, ziemlich dicht heran. Ich verließ die Anderswelt durch ein Tor nach Tucson, weil ich wahrscheinlich beobachtet wurde. Ein Abstecher dorthin war zwar absolut nicht ungefährlich, erregte aber auch nicht allzu viel Verdacht, weil meine Feinde wahrscheinlich davon ausgingen, dass ich dort Freunde und Verwandte besuchen wollte. Es schien uns das Risiko wert, weil wir den größeren Plan damit verschleiern konnten.
    Aber ich hatte kaum meinen Fuß in die Menschenwelt gesetzt, da offenbarte sich, wie absolut aberwitzig Rolands Plan war. Er hatte meine Reise so arrangiert, dass ich praktisch jedes denkbare Verkehrsmittel benutzte – Auto, Zug, Flugzeug und sogar Bus. Manchmal war es nur eine kleine Strecke, die ich so zurücklegte. Manchmal bewegte ich mich nicht einmal in die richtige Richtung, sondern näherte mich im Zickzack der nächsten Zwischenstation. Die ständig wechselnde Verkehrstechnik erschwerte es den Feinen, mich zu verfolgen, und das komplexe System von Reservierungen und Richtungen sorgte dafür, dass Menschen – Kiyo etwa – Probleme hatten, auf meiner Fährte zu bleiben. Roland begleitete mich nur, solange ich in Tucson war, weil er befürchtete, dass man mich über ihn lokalisieren konnte. Außerdem baute er darauf, dass er dadurch, dass er zu sich nach Hause fuhr und sich normal benahm, vielleicht die Illusion schuf, dass ich bei ihm wohnte. Was darauf hinauslief, dass dort irgendwann ein Wesen aus der Anderswelt aufkreuzen würde, aber Roland versicherte mir, dass er damit zurechtkommen würde und dass sie ihn in Ruhe lassen würden, sobald sie die Wahrheit erst herausgefunden hatten.
    Also war ich allein unterwegs, was mich nicht weiter störte. Es galt so viele Verbindungen zu schaffen und so vielen Anweisungen zu folgen, dass ich wenig Gelegenheit hatte, über die ganzen Probleme nachzudenken, die ich hinter mir ließ. Gegen Ende meines zweiten Reisetags erreichte ich Memphis. Das war nicht mein endgültiger Bestimmungsort – aber nahe dran. Roland wollte, dass ich dort übernachtete und auch den Großteil des nächsten Tages dort verbrachte. Es war als Test gedacht, um zu schauen, ob man mich verfolgte. Wenn ja, war damit zu rechnen, dass derjenige etwas unternahm. Wenn nein, dann konnte ich ungehindert zum eigentlichen Ziel weiterfahren. Roland hatte mir die Nummer eines Schamanen in Memphis gegeben, nur für den Fall, dass ich nötigenfalls Hilfe hatte. Ansonsten brauchte ich nichts weiter zu tun, als den Tag in einem Hotelzimmer zu verbringen und darauf zu bauen, dass wir eventuelle übernatürliche Verfolger abgeschüttelt hatten.
    Nach dieser langen Zeit in der Anderswelt war ich davon ausgegangen, dass mich die Rückkehr ins moderne Leben ablenken würde. Auf Kabelfernsehen und Tiefkühlkost hatte ich definitiv schon eine Weile verzichten müssen. Aber ihr Reiz erschöpfte sich schnell. Während ich auf meinem Hotelbett lag, musste ich immer wieder an dieses letzte Gespräch mit Dorian denken. Seit ich mich wegen meiner Schwangerschaft unter seinen Schutz begeben hatte, war ich ihm mit nichts als Misstrauen und Wachsamkeit begegnet. Ich hatte ihm Hintergedanken unterstellt und war davon ausgegangen, dass er sich nur mit mir verbündet hatte, um seine eigenen Pläne voranzutreiben. Die Erkenntnis, dass er immer noch etwas für mich empfand – und dass ich davon nichts mitbekommen hatte – , war verblüffend. Und bestürzend, auch wenn ich nicht genau sagen konnte, warum. Ich hatte mir seit einer Ewigkeit nicht gestattet, in romantischer Hinsicht an ihn zu denken, und nun … obwohl ich mir alle Mühe gab … tat ich es doch.
    Von solchen Selbstquälereien abgesehen erwies sich mein Tag in Memphis als bemerkenswert ereignislos – was ja auch Teil des Plans war. Eine bessere Bestätigung, dass ich nicht verfolgt worden war, konnte ich nicht bekommen. Am dritten Tag bestieg ich am frühen Abend ein kleines Pendlerflugzeug und machte mich für den letzten Halt auf dieser hirnverbrannten Tour bereit: Huntsville in Alabama. Ich gebe zu, dass ich nicht gerade aus dem

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