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Dark Swan: Schattenkind (German Edition)

Dark Swan: Schattenkind (German Edition)

Titel: Dark Swan: Schattenkind (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Richelle Mead
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Beatmungsgeräte bald entfernt werden konnten und dass der Zustand der Zwillinge dann auch erlauben würde, dass ich sie halten konnte.
    »Ich kann mir das noch gar nicht vorstellen«, sagte ich zu Evan, als er mich an dem Abend nach Hause fuhr. »Von dem Moment ihrer Geburt an sind sie jetzt diese zerbrechlichen, unwirklichen kleinen Dinger gewesen … Sie jetzt einmal halten zu können … « Ich seufzte und legte den Kopf zurück. »Ich kann es kaum erwarten.«
    Er lächelte mich kurz an. »Ich hoffe, du lässt uns andere dann auch mal.« Ich erwiderte sein Lächeln. Zu Anfang hatte ich angenommen, dass seine Besuche einfach eine Nettigkeit mir gegenüber darstellten. Bald war mir klar geworden, dass er sich die Zwillinge ansah, weil er genauso in sie vernarrt war wie seine Tante und sein Onkel. Er betrachtete sie staunend, und seine Augen leuchteten, während er sich in seinen Gedanken verlor.
    »Na ja, es sind ja zwei«, scherzte ich. »Da dürfte es eher ein Problem sein, genügend Arme für sie zu haben.«
    »Nicht in dieser Familie.« Er lachte leise. »Uns wirst du eher abwimmeln müssen.«
    Wir kamen beim Haus der Reeds an, und ich hatte das Gefühl, drei Meter über dem Boden zu schweben. Meine Laune war so gut wie schon eine ganze Weile nicht mehr, und für meinen körperlichen Zustand galt dasselbe. Die ganze Warterei hatte mit dazu beigetragen, mich von den Folgen des Eingriffs weitgehend zu erholen. Die Klammern waren schon vor einer ganzen Weile entfernt worden, und ich nahm aus lauter Gewohnheit inzwischen sogar schon wieder die Pille, obwohl Sex irgendwie gar nicht im Bereich des Möglichen lag. Das Warten und die Inaktivität waren wahrscheinlich das einzig Positive daran, dass die Zwillinge auf der Frühchenstation lagen. Andernfalls hätte ich längst ausprobiert, was ich meinem Körper inzwischen wieder zumuten konnte.
    »Wir haben anscheinend Besuch«, sagte Evan und schaltete den Motor aus.
    Ich folgte seinem Blick. Ich war dermaßen in meiner Freude aufgegangen, dass ich den fremden Wagen in der Auffahrt gar nicht bemerkt hatte. Das Auto sagte mir nichts, dann entdeckte ich den Aufkleber einer Mietwagenfirma daran. Beunruhigt war ich nicht deswegen, weil Candaces Klienten manchmal persönlich vorbeikamen. Und wenn irgendeine Gefahr bestanden hätte, dann hätte sie uns außerdem längst angerufen und vorgewarnt.
    Wir gingen rein, und aus der Küche waren Stimmen zu hören. Ich rannte praktisch dorthin, so sehr brannte ich darauf, die guten Neuigkeiten mit Candace und Charles zu teilen. Für mich war es genauso sonnenklar wie für Evan, dass sie sich gleich darum reißen würden, wer die Zwillinge als Erster halten durfte. Aber als ich in die Küche kam und sah, wer da war, blieb ich abrupt stehen. Nach ein paar Sekunden brach sich eine ganz andere Freude Bahn.
    »Roland!«
    Ich eilte in seine Arme, und er drückte mich fest. Bis zu diesem Moment war mir gar nicht klar gewesen, wie sehr er mir gefehlt hatte. Die Reeds waren inzwischen schon die reinsten Adoptiveltern für mich, aber ersetzen konnten sie Roland und meine Mom nicht. Dass ich die beiden während dieser wichtigen Zeit in meinem Leben nicht bei mir hatte, kam mir manchmal befremdlich und falsch vor.
    Als Roland mich schließlich losließ, hatte er feuchte Augen. »Schön, dich zu sehen«, sagte er rau. »Du hast uns gefehlt.«
    »Du mir auch«, sagte ich und kam mir sehr jung vor. »Und Mom.«
    Ich stellte Evan und ihn einander vor, und dann setzten wir uns alle. Der Tisch lag voller Fotos von den Zwillingen. Die Brutkästen hatten Candace nicht abschrecken können, sie brachte fast jeden Tag eine Kamera mit.
    »Ich habe die guten Neuigkeiten schon gehört«, sagte Roland. »Ich freue mich so für dich. Solch schöne Kinder.«
    »Und heute gibt es schon wieder gute Neuigkeiten.« Wie hätte ich meine große Ankündigung vergessen können? Candace und Charles waren wie erwartet völlig aus dem Häuschen über die Vorstellung, Isaac und Ivy halten zu können. »Du musst kommen und sie dir ansehen«, fügte ich an Roland gewandt hinzu. »Wir könnten heute Abend noch mal hinfahren. Oder morgen früh. Wie lange bleibst du denn?«
    Erst in diesem Moment, noch während ich das fragte, fiel es mir wie Schuppen von den Augen. Roland hätte gar nicht hier sein dürfen. Das war von Anfang an feststehender Bestandteil des Plans gewesen. Vielleicht wurde Roland ja beschattet, da war Fernbleiben bei aller Sehnsucht die sicherste Option. Ich sah

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