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Dark Swan: Schattenkind (German Edition)

Dark Swan: Schattenkind (German Edition)

Titel: Dark Swan: Schattenkind (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Richelle Mead
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Antwort. Meine langen Tage hatten mir viel Zeit gegeben, über Babynamen nachzudenken, was eine deutlich weniger gefährliche geistige Herausforderung darstellte als all die anderen Sachen. Es wäre schön gewesen, jetzt mit richtig tollen symbolischen Namen herausrücken zu können oder mit Namen von bedeutenden Persönlichkeiten, die großen Einfluss auf mein Leben gehabt hatten. Aber von wegen. Die Sache war viel simpler. Ich gab ihnen einfach Namen, die mir gefielen. Normale Namen. Namen, denen ein Mensch Form gab – nicht solche, die einen Menschen formten.
    »Ivy und Isaac«, sagte ich. Ich stand auf Stabreime.
    Candace und Charles schienen die Wahl gutzuheißen. Ich hatte einmal mit angehört, wie Candace sich über »die albernen Namen, die manche Leute heutzutage ihren Kindern geben« ausließ; darum war sie bestimmt froh, dass ich mir keine ausgefallenen Monstrositäten ausgedacht hatte.
    »Wir leben in erstaunlichen Zeiten«, sagte sie und sah auf Ivy hinab. »Stellt euch diese beiden Kleinen hundert Jahre früher vor. Was wäre aus ihnen geworden?«
    Oder, dachte ich, was wäre aus ihnen geworden, wenn die Geburt in der Anderswelt stattgefunden hätte? Schließlich musste ich davon ausgehen, dass sie dort auch zu früh gekommen wären, in einer Lage, die eine natürliche Geburt erschwert hätte. Dorian war ja anscheinend davon ausgegangen, dass seine magiebegabten Heiler mit allem klargekommen wären, aber ich war mir da nicht so sicher – zumal im Hinblick auf die niedrigen Geburtenzahlen der Feinen. Ich konnte mir nicht vorstellen, dass dort drüben irgendetwas der Hilfe gleichgekommen wäre, die die Zwillinge jetzt bekamen. Und in diesem Moment wurde mir klar, dass alles, was ich auf mich genommen hatte – die Abkehr von der Anderswelt, die Langeweile, der Verzicht auf Magie – , das hier wert gewesen war.
    Ich betrachtete meine Kinder und seufzte glücklich. »Wir sind genau da, wo wir hingehören.«

Kapitel 10
    Die nächsten paar Wochen waren unwirklich, und zum ersten Mal seit meiner Ankunft in Alabama zerbrach ich mir nicht mehr den Kopf über die Anderswelt oder darüber, wie ich meine Zeit herumbringen konnte. Isaac und Ivy nahmen mein Leben in Beschlag.
    Nicht, dass ich viel für sie tun konnte. Sie waren in den Händen der Ärzte und Schwestern der Frühchenstation. Anfangs konnte ich für die Zwillinge noch Muttermilch abpumpen, als Ergänzung zu der kalorienreichen Säuglingsnahrung, die sie ansonsten bekamen. Es war ziemlich befremdend, an so eine Maschine angeschlossen zu werden, aber das Gefühl, auch etwas beisteuern zu können, war die Sache wert. Mit der Zeit stellte sich heraus, dass ich zu den Frauen zählte, die nicht so gut Milch bildeten, und ich fragte mich, ob das auf meine halbfeine Abstammung zurückzuführen war, da Feinenfrauen oft vergleichbare Probleme hatten. Jedenfalls brach ich meine Versuche nach zwei Wochen ab, und die Zwillinge bekamen nur noch Ersatznahrung. Einige Schwestern versuchten mich zu beruhigen, dass die meisten Antikörper in den ersten Tagen gebildet wurden und dass ich gut daran getan hatte, den beiden zu geben, was ich konnte. Bloß wusste ich, dass heutzutage viel längeres Stillen empfohlen wurde, und auch das gab mir wieder ein klägliches Gefühl der Unzulänglichkeit.
    Also bestand mein Beitrag bald aus regelmäßigen, täglichen Besuchen. Ich betrachtete meine Kinder und die Maschinen, die sie unterstützten, und zählte leise jeden Atemzug und jeden Herzschlag. Mir gefiel die Vorstellung, dass Isaac und Ivy trotz der Brutkästen, in denen sie lagen, meine Gegenwart spüren konnten. Vielleicht war es nur Wunschdenken, aber es gab mir ein bisschen Hoffnung. Ich war während meiner Besuche nur selten allein. Fast immer waren Candace oder ihr Mann dabei, und auch das hatte etwas Tröstliches.
    Es war wahrscheinlich mit die stressigste Zeit meines Lebens, aber quälend langsam machten wir Fortschritte. Die Prognose für die Zwillinge blieb gut, und bald durfte ich sie in ihren Behältnissen berühren. Als ich es das erste Mal tat und Ivy über die Hand strich, war es wie die Offenbarung eines Wunders. So etwas Zartes hatte ich bestimmt noch nie gespürt. Und als der erste Monat herum war, sagte man mir, dass Isaac und Ivy angesichts ihrer Fortschritte nur noch einen weiteren Monat würden bleiben müssen. Ich registrierte es gar nicht richtig, weil darauf gleich noch zwei andere gute Nachrichten folgten. Die Ärzte rechneten damit, dass die

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