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Dark Swan: Schattenkind (German Edition)

Dark Swan: Schattenkind (German Edition)

Titel: Dark Swan: Schattenkind (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Richelle Mead
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Alle drei waren erfahrene Kämpfer, und Dorians Mann, Alistir, war außerdem noch Heiler. Shaya kam zu unserem Abschied, und da Rurik und sie sich richtig voneinander losreißen mussten, war klar, dass sie ihre Differenzen von gestern Abend längst beigelegt hatten.
    Wir ritten in den wieder einmal eisigen und stürmischen Tag hinaus. Jasmine, Pagiel und ich wollten alle drei unsere Magie dazu verwenden, unser Vorankommen zu erleichtern, aber Dorian riet davon ab. »Auf der Straße werden wir zurechtkommen. Die Pferde sind ausgeruht und wir auch. Fangt nicht so früh an, eure Kräfte zu verbrauchen – zumal wir nicht wissen, ob uns nicht noch schlechteres Wetter erwartet.«
    Wir kamen tatsächlich leichter voran, sobald wir eine der Hauptstraßen erreichten; darum beherzigte ich seinen Rat. Nach dem, was ich gehört hatte, steigerte sich die Plage gelegentlich zu heftigen Schneestürmen. Dann würden wir unsere Magie noch dringend brauchen.
    Wir waren ungefähr einen halben Tag unterwegs, noch immer in guter Stimmung, als wir ins Zedernland wechselten. Sein König gehörte zu meinen Verbündeten, obwohl ich nur selten Zeit dort verbracht hatte. Die Schneelandschaft sah genauso aus wie überall, darum bemerkte ich erst, dass weiter vorn jemand auf die Straße getreten war, als wir schon fast bei ihm waren.
    Ich erkannte ihn sofort. Ich rief die Beschwörungsformel für Volusian und schwang mich vom Pferd. Als meine Füße den Boden berührten, hatte ich schon die Pistole und das Silberathame gezogen. Im Vorwärtsstürmen zog ich die Kräfte der Luft um mich zusammen. Sie bauten sich auf, voller Spannung, vibrierend, und warteten nur darauf, dass ich sie losließ. Ich hörte, wie hinter mir Schwerter gezogen wurden, aber ich achtete nicht weiter darauf, als ich vor dem Neuankömmling zum Stehen kam.
    Es war Kiyo.
    Bei unserer letzten Begegnung hatte er versucht, mich zu töten. Er sah noch genauso aus wie immer mit seiner gebräunten Haut und den kinnlangen schwarzen Haaren. Ein Anorak von North Face bedeckte seinen muskulösen Körper. Er sah mich gelassen an und zuckte nicht mit der Wimper, nicht einmal als ich die Klinge an seine Kehle hielt.
    »Du hast ja keine Ahnung, in was du gerade hineingelaufen bist«, sagte ich mit einer Stimme, die auch nicht wärmer war als unsere Umgebung.
    Die Wachsoldaten waren jetzt hinter mir in Position, aber auf einmal meldete sich Dorian. »Meine Liebe, vielleicht möchtest du ihn noch nicht jetzt gleich aufschlitzen.«
    »Wieso nicht?«, fragte ich, ohne Kiyo aus den Augen zu lassen.
    Dorians Stimme war sorglos und unbekümmert. »Weil ich ihn gebeten habe, sich uns anzuschließen.«

Kapitel 14
    Es brauchte einige Selbstbeherrschung, damit ich mich nicht umdrehte und schaute, ob Dorian einen Witz machte. Aber meine Erfahrungen mit Kiyo – sein Mordversuch zum Beispiel – waren Mahnung genug, ihn im Auge zu behalten.
    Kiyo für seinen Teil blieb ruhig und rührte sich nicht, obwohl seine exzellenten Reflexe zweifellos sofort übernehmen würden, wenn ich angriff. Sein Blick hob sich von meinem Gesicht zu einem Punkt hinter mir, zu Dorian wahrscheinlich.
    »Dorian«, wollte ich wissen, »was soll das heißen?«
    Ich hörte, wie jemand vom Pferd sprang, und einen Moment später kam Dorian und stellte sich neben Kiyo. »Genau das, wonach es sich anhört. Ich habe dir schon mehrmals gesagt, dass die Plage eine Angelegenheit aller betroffenen Königreiche ist. Also wollte Maiwenn ihren Teil beisteuern.«
    »Wir brauchen ihre Hilfe nicht«, knurrte ich. »Wir werden auch allein damit fertig.«
    Dorian zog seine Robe enger um sich. Sie war violett, mit Hermelinsaum. Anscheinend erforderten selbst Gefahrenmomente einen königlichen Stil.»Vielleicht. Vielleicht auch nicht. Ich habe ihr gesagt, dass sie sich an der Aktion beteiligen kann, und sie bot mir den Kitsune hier an, da er in seiner Fuchsgestalt einen hervorragenden Kundschafter abgeben wird. Es schien vernünftig, die Differenzen beizulegen und für das größere Wohl einen Waffenstillstand zu schließen.«
    Ehrlich, ich wusste gar nicht, wo ich anfangen sollte. Es stellte zugegebenermaßen einen Vorteil dar, Kiyo als Kundschafter einzusetzen. Er war der Sohn einer japanischen Fuchsnymphe, also zur Hälfte Kitsune. Als solcher konnte er nach Belieben die Gestalt eines Fuchses annehmen und war uns anderen dann in Sachen Schnelligkeit und Widerstandsfähigkeit gegen die Kälte überlegen. Sinnvoller Plan hin oder her, ich hatte

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