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Dark Swan: Schattenkind (German Edition)

Dark Swan: Schattenkind (German Edition)

Titel: Dark Swan: Schattenkind (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Richelle Mead
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Dorian erzählt hatten. Es kostete enorme Kraft, das Herz des Landes zu erreichen und irgendeine Art Verbindung herzustellen; damit war auch geklärt, warum Jasmine so fertig ausgesehen hatte. Aber ich konnte auch spüren, was sie damit gemeint hatte, dass das Land die Energie nicht sonderlich schnell verbrannte. Es brauchte sie und nahm meine Unterstützung gerne an, aber im Winterschlaf der Plage benutzte es meine Energie vor allem dafür, die Stärke seines Kerns zu bewahren. Nichts wurde in die lebende, atmende, alltägliche Erhaltung des Reiches gesteckt. Das machte mich traurig, aber es bedeutete hoffentlich, dass das Land wirklich eine Zeit lang ohne mich überleben konnte.
    Es galt, keine Zeit zu vertrödeln, also ritten wir gleich danach wieder zurück ins Dornenland, und ich hielt dort in der abendlichen Dunkelheit auch mit ihm Zwiesprache. Die Antwort war dieselbe, und als ich endlich in mein Schlafgemach schlurfen konnte, war ich sicher, dass ich auf der Stelle einschlafen würde. Normalerweise machte es mich nervös, wenn schon Diener auf mich warteten, aber heute Abend war ich heilfroh, dass andere das Packen übernahmen und den Proviant zusammenstellten.
    Man hatte auch ein prasselndes Feuer angemacht, was die Temperatur dermaßen hochgehen ließ, dass es später vielleicht sogar zu heiß sein würde – aber im Moment war es herrlich. Außerdem hatte das Personal einen Berg Decken und Kissen auf dem Bett bereitgelegt. Ganz bestimmt aber hatte es mir nicht Dorian aufs Bett gelegt.
    Ich seufzte. »Was machst du denn hier?«
    Er lag ausgestreckt oben auf den Decken, gegen einige Kissen gelehnt, mit den Händen hinter dem Kopf. Den Blick zur Zimmerdecke gerichtet, sah er aus wie jemand, der sich in Träumen und Fantastereien verlor. Oder in Plänen zur Erlangung der Weltherrschaft.
    »Darauf warten, dass wir uns unterhalten können, natürlich.« Er blieb, wo er war, und ich setzte mich auf einen Stuhl beim Bett. »Du glaubst doch nicht im Ernst, dass ich mich mit deiner oberflächlichen Erklärung zufriedengebe, wo du die ganze Zeit gewesen bist?«
    »Du weißt, wo ich gewesen bin. Und auch, warum ich dort gewesen bin.«
    Er brachte ansatzweise ein Schulterzucken zustande. »Ja, schon. Aber was ist mit deinen Kindern? Willst du mir nicht mehr von ihnen erzählen? Ich hatte gehofft, Shaya würde das Frauenthema aufgreifen und dich ausfragen, aber sie hat mich im Stich gelassen. Und natürlich konnte ich dich vor den anderen nichts dergleichen fragen.«
    »Natürlich nicht.« Ich verdrehte die Augen. »Willst dir ja nicht deinen Ruf als harter Mann ruinieren.«
    »Um den zu ruinieren, bräuchte es weit mehr als ein Gespräch über kleine Kinder, meine Liebe.«
    Ich streckte die Beine aus und war überrascht, dass sie von oben bis unten leicht wehtaten. »Schön. Was möchtest du wissen? Ich werde dir nicht sagen, wo sie sind.«
    »Würde mir im Traum nicht einfallen.« Er richtete seinen Blick wieder nachdenklich nach oben. »Ich weiß nicht. Erzähl mir das Wichtigste. Wie heißen sie? Sind sie wirklich guter Gesundheit, nachdem sie so früh gekommen sind?«
    »Sie heißen Isaac und Ivy.«
    »Isaac?«
    »Das ist ein schöner Name. Ein Menschenname.«
    »Dessen bin ich mir bewusst. Aber es ist nicht der Name, den ich einem Eroberer von Welten gegeben hätte.« Er überlegte. »Ich hätte Thundro oder Ragnor genommen. Vielleicht nenne ich ihn einfach trotzdem Thundro.«
    »Das ist lächerlich, und das weißt du auch. Sie heißen Isaac und Ivy. Und mein Sohn wird kein Eroberer von Welten.«
    »Sagst du. Nun erzähl weiter.«
    Ich dachte an seine Fragen, und mir wurde ganz anders, als ich plötzlich die Gesichter der Zwillinge vor Augen hatte. »Sie sehen aus wie … na ja, sie kommen nach mir. Bis jetzt. Keine Spur von … von ihm . Davon abgesehen lässt sich total schwer einschätzen, wie sie mal sein werden. Und sie sind natürlich winzig klein. Kleiner, als es gut wäre. Aber es ist alles dran – und alles ist gut geraten. Und sie wachsen jeden Tag. Bald können sie nach Hause.« Ich führte nicht weiter aus, wo zu Hause war – weil ich das eigentlich selbst nicht so genau wusste – , sondern fing an zu erzählen, was in der Frühchenstation alles passiert war. Dorian machte das typische erstaunte und verwirrte Gesicht eines Feinen, der sich Technikkram anhören muss, aber als ich fertig war, wirkte er richtig beeindruckt.
    »Ja, nun, das hört sich an, als wäre es ein Segen gewesen, dass sie an

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