Dark Thrill - Zwei Romane in einem Band: Sommergeheimnisse/Idylle (German Edition)
ein Kaninchen an seiner Karotte, an dem Zuckerstab.
DoubleDip, DoubleDip ... Ja, Sam kannte das Zeug noch aus seiner Kindheit. Angestrengt überlegte er, tauchte in seine Erinnerung ab. Sie hatten sie immer im Grocery Store gekauft.
Plötzlich war alles wieder da …
Kapitel 6
»He, Sammy. Tut dir dein Rücken noch weh?«, fragte Jake in der spöttischen Art und Weise, wie man sie von ihm nur allzu gut kannte.
»Idiot. Du sollst mich nicht Sammy nennen«, zischte Sam und hielt sich schmerzverzerrt den Rücken. Nur seine Mutter und Madison durften ihn Sammy nennen.
Letztendlich war er doch gesprungen. Na ja, das hieß eigentlich mehr gefallen. Sam war so lange in schwindelnder Höhe auf dem Ast gestanden, dass die angriffslustige Biene auf ihn aufmerksam geworden und ihm auf die Pelle gerückt war. Es hatte nur zwei Möglichkeiten gegeben: Springen oder gestochen werden. Sam hatte sich für die erste Variante entschieden. Wenn auch nur unfreiwillig, nachdem er dank des um seinen Kopf kreisenden Insekts die Balance verloren hatte.
Der Aufprall auf dem Wasser glich dem auf einer Betonplatte. Um ein Haar wären die bevorstehenden Sommerferien buchstäblich ins Wasser gefallen und Sam wäre beinahe im Leichenschauhaus gelandet.
Aber wenigstens war der Sprung so spektakulär gewesen, dass selbst Jake Anderson anerkennend raunte und zugeben musste, dass Sam unweigerlich ihr Anführer war.
Madison, Jake, Isaac, Joshua und Sam schoben ihre Fahrräder neben sich her. Die Leute in Flagstaff sahen es nicht so gerne, wenn die jungen Leute wie Wilde auf der Circle Road fuhren. Sheriff Calahan hatte Sam und seine Freunde erst kürzlich ermahnt, als Jake die Mauer, die den Monument Tree umgab, als Sprungrampe benutzte. Der Sprung war gigantisch, genauso wie das Cut am Kinn, dass er sich bei der darauf folgenden Landung zugezogen hatte.
Also fuhren sie seitdem immer bis Ecke Village und Circle und stiegen dann von ihren Fahrrädern ab um den Rest zu Frank Sussman seelenruhig und vor allem ohne Eskapaden zu Fuß zurückzulegen.
Während die anderen über Sams unglückliche Landung sprachen und über die Waghalsigkeit ihres Chiefes diskutierten war es wie sooft Madison, die sich ernsthaft um ihn sorgte und vermutlich auch bemerkte, dass sein Sprung unfreiwillig gewesen war.
Als einziges Mädchen hatte sie es wahrlich nicht leicht in der Gruppe vierer Jungs, aber sie akzeptierten sie schließlich - dank Sam. Waren sie doch praktisch Tür an Tür aufgewachsen.
»Geht es dir schon besser, Sammy?«
Madison Franklins Sommersprossen leuchteten wie orangefarbene Sterne im Licht der Sommersonne. Ihre großen, blauen Augen würden einmal die Männer verrückt machen, hatte Sams Mom einmal mit verschmitztem Grinsen zu ihm gesagt. Sam hatte das zu diesem Zeitpunkt überhaupt nicht interessiert. Sie war die kleine schwarzhaarige Madison Franklin von nebenan, nichts weiter. Sam achtete nicht auf ihre Augen, sondern schätzte vielmehr ihren Schwungarm, wenn sie im Soldiers Field Baseball spielten. Sie konnte den Schläger noch heftiger als Jake Anderson schwingen und mindestens genauso hart werfen. Mit ihrem Fastball hätte sie wahrscheinlich sogar Joe DiMaggio in Verlegenheit gebracht.
»Klar, du weißt ich bin hart im nehmen«, antwortete Sam und versuchte so gelassen wie möglich zu wirken, obwohl die Schmerzen in seinem Rücken und der rechten Arschbacke nicht einfach so auszublenden waren. Beim Aufprall auf dem Wasser hatte Sam gedacht, er habe seinen Arsch platt gemacht und seine Wirbelsäule flach wie eine Plunder gedrückt.
Seinen Eltern dürfte er von seinem Unfall nichts erzählen, obwohl es schwierig werden würde, die unweigerlich auftauchenden blauen Flecken zu verbergen. In den nächsten Tagen müsste Sam sein Hemd anbehalten, wenn er den Rasen mähte, was dann eine noch weitaus schweißtreibendere Angelegenheit sein würde, als sie ohnehin schon war.
»Was wollen wir mit dem angebrochenen Tag anfangen?«, fragte Sam in die Runde und wich somit weiteren Fragen von Madison und den anderen aus. Er wollte ja schließlich nicht bemuttert werden.
»Angebrochener Tag? Du spinnst wohl. Sieh mal wie spät es ist. Kurz nach Fünf«, antwortete Joshua und schob sich seine viel zu große Hornbrille auf den Nasenrücken zurück.
»Oh, Little Joe. Musst du nach Hause zu deiner Mama?« giftete Jake und strich Joshua bemutternd über den Kopf.
»Halt die Klappe, Anderson«, verteidigte ihn
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