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Dark Thrill - Zwei Romane in einem Band: Sommergeheimnisse/Idylle (German Edition)

Dark Thrill - Zwei Romane in einem Band: Sommergeheimnisse/Idylle (German Edition)

Titel: Dark Thrill - Zwei Romane in einem Band: Sommergeheimnisse/Idylle (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Martin Semesch , Christoph Wittmann
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wie verrückt vom Himmel. Mit ihren bunten Sommergewändern sahen die drei eher wie Touristen aus, als Einheimische. Denn das waren sie jetzt; zwar noch nicht lange, dafür bestimmt bis an ihr Lebensende.
    Oliver war erst beim Umzug aufgefallen, dass bei schönem Wetter der See vom Schlafzimmer aus zu sehen war. Hinter ihrem Haus schlängelte sich ein langer Feldweg durch Wiesen und vereinzelte Bäume direkt dorthin.
    Die Blumenstraße, in der sich ihr Haus befand, lag am westlichen Stadtrand von Kirchbergen. Von ihr aus gelangte man auf die Hauptstraße.
    Es war Donnerstagvormittag und nicht sonderlich viel los auf der Straße. Hauptsächlich Kinder, die die verblieb enen Ferientage genossen oder Hausfrauen auf dem Weg zu ihrem Einkauf. Ab und zu donnerte ein Lastwagen über die Straße, der frische Lebensmittel an den Supermarkt lieferte. Oder sich einfach verfahren hatte. Vereinzelte PKWs, die dem Begriff Verkehr nicht gerecht wurden, waren anzutreffen. Kein Vergleich zu den Stoßstange-Lawinen, die über die Südosttangente bei Wien rollten. Und das jeden Tag. Von früh bis spät. 
    Geschäfte und Ämter befanden sich hauptsächlich en tlang der Hauptstraße. Die Nebenstraßen waren zumeist reine Wohnsiedlungen.
    Oliver und Melanie hielten ihren Sohn an der Hand und marschierten die Hauptstraße entlang Richtung Norden. An ihrem Südende gab es nur zwei nennenswerte Gebäude. Zum einen den Anglershop und zum anderen die Schule.
    Am Nordende lag das Gasthaus Zum Frischen Seehecht . Hier, beschlossen die drei, wollten sie eine Kleinigkeit essen. Vor allem aber hatten sie ihren Durst zu stillen. Die Hitze der hoch am Himmel stehenden Sonne hatte ihre Kehlen ausgedörrt. Sie mussten dringend etwas trinken.
    Das Lokal machte einen gemütlichen Eindruck. Es war komplett mit Holz verkleidet, in den Fenstern hingen statt Vorhängen Fischernetze, mit darin eingearbeiteten Plasti kfischen. Ein, so Olivers Vermutung, ausgestopfter und präparierter Schwertfisch war über der Tür angebracht und darunter prangte in marineblauen Buchstaben Zum Frischen Seehecht . Die dunklen Holzpaneele erweckten tatsächlich den Anschein, als ob sie jahrelanger Salzwassergischt ausgesetzt waren.
    „Lass uns reingehen, Pirat. Harr.“ Oliver bückte sich hinunter zu Kevin und verzog das Gesicht zu einer hässl ichen Captain-Blackbeard-Fratze. Kevin kicherte.
    Das was es außen schon versprach hielt es auch innen. Alles war komplett aus Holz und an den Wänden hingen ausgestopfte Fische, die allesamt vom hiesigen See sta mmen dürften. Ein Katzenhai hing an zwei Drähten befestigt von der Decke und wirkte wie ein Fremdling unter all den heimischen Fischen. Oliver fand, dass das Lokal besser an einen Standort gepasst hätte, wo man auch den See sehen konnte. Die Fenster zeigten allesamt auf die Hauptstraße. Um für dieses Manko zu entschädigen, stand ein großes, hübsches Salzwasseraquarium auf dem Tresen, in dem sich zahlreiche Wasserbewohner tummelten.
    Sie suchten sich einen Platz am Fenster, auch wenn es draußen nichts sonderlich Aufregendes zu sehen gab. Kurz darauf kam die Bedienung, eine junge hübsche Frau Mitte Zwanzig, zu ihnen. Sie trug ihr braunes Haar zu einem Zopf gebunden und hatte ein, Melanies Ansicht nach, viel zu kurz geratenes rosafarbenes Kleid an.
    „Schönen Guten Tag, willkommen im Zum Frischen Seehecht . Mein Name ist Kati. Was darf ich Ihnen zum Trinken bringen?“ Wahrscheinlich sollte der auswendig gelernte Satz freundlich klingen. Aber er klang eben bloß auswendig gelernt und ohne jede Motivation. Unehrlich. Dennoch bemühte sich die junge Frau ein Lächeln aufzusetzen. Sie reichte ihnen die Speisekarten.
    Oliver bedankte sich und bestellte eine Flasche Wasser und drei Gläser.
    An einem Nebentisch bemerkte Oliver eine Handvoll Angestellte – wahrscheinlich Bauarbeiter - von Lackner Bau . Oliver erkannte sie an den dunkelblauen Shirts mit gelbem Firmenaufdruck am Rücken. Vermutlich hatten sie Mittagspause.
    „Ist doch schön hier, nicht? Da werden wir öfter he rkommen“, stellte Oliver fest.
    „Ja, wegen Kati“, entgegnete Melanie, als sie bemerkte wie ihr Mann der Kellnerin auf die, wie sie selbst etwas neidisch zugeben musste, verdammt schönen langen Beine stierte.
    „Schatz, ich bitte dich. So wie die aus der Wäsche sieht, greift ihr alle fünf Minuten einer auf den Ar … du weißt was ich meine.“ Oliver lächelte und sah zu Kevin hinüber, der jedoch gerade so tat, als studiere er die

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