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Dark Thrill - Zwei Romane in einem Band: Sommergeheimnisse/Idylle (German Edition)

Dark Thrill - Zwei Romane in einem Band: Sommergeheimnisse/Idylle (German Edition)

Titel: Dark Thrill - Zwei Romane in einem Band: Sommergeheimnisse/Idylle (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Martin Semesch , Christoph Wittmann
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durchsichtiges Nachthemd war schweißdurchtränkt. Aber bereits jetzt, wo sie wach war, ihr Gehirn die Realität wahrnahm und den Traum als eben solchen auch behandelte, verblasste er bereits. Am nächsten Morgen würde er nur noch sehr vage in ihrer Erinnerung nisten, bis er am Abend völlig verschwunden war.
    „Schon gut, Liebling. Du hattest einen Albtraum. Nichts weiter.“ Oliver schloss sie in seine Arme. Seine N ähe gab ihr Kraft und beruhigte sie. Ihr Atmen wurde langsamer, das heftige Pochen in ihrer Brust ebbte ab.
    Im Nebenzimmer begann Kevin nach seiner Mutter zu rufen.
    „Lass mich das machen, Melanie. Ich geh zu ihm rüber. Versuch du weiter zu schlafen.“
    Melanie brauchte lange, um wieder einschlafen zu können, doch als es endlich soweit war, fiel sie in einen traumlosen Schlaf.
     
    Die Kaffeemaschine röchelte vor sich hin und der G eruch von gebratenem Speck hüllte beinahe das ganze Haus ein. Oliver fluchte vor sich hin – er wünschte, er hätte mehr als nur zwei Hände -, während Kevin ununterbrochen schrie, er habe Hunger. Melanie stand in der Tür und beobachtete das Szenario. Die Sonne schien beim Fenster hinein und trotz der frühen Stunde war es schon so warm, dass man nur erahnen konnte, wie heiß der Tag werden würde.
    Oliver zog rasch die Bratpfanne beiseite, fluchte, weil er sich verbrannt hatte und stand mit schmerzverzerrtem Gesicht vor dem Herd. Kevin am Tisch wurde still. Das laute Fluchen seines Vaters hatte seine Hungerschreie ve rstummen lassen.
    Melanie fuhr sich mit der Hand durch das zersauste Haar und lächelte. „Soll ich dir helfen, Liebling, oder schaffst du den Kampf mit dem Speck alleine?“
    „Melanie, du bist schon wach? Du kommst gerade rechtzeitig zu einem ultimativen Frühstück für waschechte Kerle. Natürlich auch für schöne Frauen geeignet. Was hättest du gerne? Speck, Eier, oder beides zusammen?“
    „Ich glaube, Kaffee alleine reicht vollkommen aus.“ Sie küsste ihren Mann und setzte sich zu Kevin.
    „Papa sagt ich bin ein echter Kerl.“ Sagte Kevin voll Stolz und unterstrich seine Feststellung, indem er mit der Faust auf den Tisch schlug.
    „Na wenn Papa das sagt, dann muss es wohl sti mmen.“ Sie drückte ihrem Sohn einen dicken Kuss auf die Stirn.
    „Hier hast du deinen Kaffee.“ Oliver servierte seiner Frau Kaffee mit Milch und einem Stück Zucker. So wie sie ihn am liebsten mochte. Kevin tischte er einen kleinen Te ller Rührei und einen Streifen fast schon zu knusprig gebratenen Speck und dazu zwei Scheiben Weißbrot auf. Oliver roch an dem Speck und rümpfte die Nase. Man konnte es sicher essen, aber ob es auch schmeckte?
    „Papa hat das Wort mit S gesagt. Beim Kochen. Genau wie Opa es immer tut“, vernahm er Kevins vergnügte Stimme.
    Melanie warf Oliver einen strengen Blick zu.
    „Das stimmt doch gar nicht. Ich sagte Scheibe. Scheibe Brot“, rechtfertigte sich Oliver. „Du kleiner Verräter“, sagte er verschwörerisch zu seinem Sohn, der daraufhin zu l achen begann, und tätschelt ihm liebevoll den Kopf.
    „Wie hast du geschlafen, Schatz?“, wendete er sich an Melanie. „Nach deinem Albtraum, meine ich. Um was ging es darin überhaupt? Der muss ja furchtbar gewesen sein, so wie du gebrüllt hast.“
    „Ich kann mich nicht mehr erinnern“, antwortete Melanie. Aber eine unbestimmte Angst bemächtigte sich ihrer, ein dunkles Echo der Schrecken der vergangenen Nacht, auch wenn die Erinnerung an den Albtraum längst verblasst war. Es war wie ein Schnitt mit einem Messer: die Wunde heilte, aber man behielt eine Narbe zurück. Irgendwann vergaß man, wie man sie sich zugefügt hatte, und trotzdem begleitete sie einen ein Leben lang.
    „Na ja, jeder hat mal einen Albtraum. Lag sicher an dem Unwetter. Und an unserem neuen Bett. Die nächste Nacht wirst du bestimmt gut durchschlafen.“
    Sie nickte nur und trank von ihrem Kaffee.
    „Wisst ihr, was wir heute tun könnten? Wir sehen uns die Stadt an. Ein Familienausflug. So können wir uns vie lleicht gleich mit einigen der Einwohner bekannt machen. Wenn alle so nett sind wie Arthur Sallinger, dann wird das Leben hier die reinste Idylle sein.“
    „Gehen wir auch zum See?“ fragte Kevin ganz aufg eregt.
    „Ja, wenn Mama nichts dagegen hat, dann gehen wir auch zum See.“ Beide sahen sie Melanie an.
    „Von mir aus. Aber vorher möchte ich mich kalt duschen, damit ich munter werde. Ich habe etwas Kopfschmerzen.“
     
    Es war noch nicht einmal Mittag, aber die Sonne brannte

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