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Dark Thrill - Zwei Romane in einem Band: Sommergeheimnisse/Idylle (German Edition)

Dark Thrill - Zwei Romane in einem Band: Sommergeheimnisse/Idylle (German Edition)

Titel: Dark Thrill - Zwei Romane in einem Band: Sommergeheimnisse/Idylle (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Martin Semesch , Christoph Wittmann
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Speisekarte.
    „Außerdem, was hätte ich für einen Grund andere Frauen anzugaffen, wenn ich doch mit der schönsten Frau der Welt verheiratet bin?“
    Und das war Melanie tatsächlich. Bildschön.
    „Du bist ein alter Charmeur“, sagte sie verlegen und spielte mit den Fingern an ihren schwarzen Haarspitzen.
    Nachdem sie sich entschieden hatten, was sie essen wollten, legten sie die Speisekarten auf den Tisch, und Kati kam zu ihnen, um ihre Bestellung aufzunehmen.
    „Sind Sie zum ersten Mal in unserer schönen Or tschaft?“, fragte sie. Ihre Stirn lag in Furchen und ihr Gesicht trug einen Ausdruck angestrengten Nachdenkens. „Es kommt mir nämlich so vor, als hätte ich Sie schon mal gesehen.“
    Oliver lachte. „Schon möglich. Wir sind vor ein paar Monaten hierher gezogen.“
    „Dann haben Sie also das Gardener Haus gekauft“, stellte Kati überrascht fest.
    „Genau. War eine Heidenarbeit, das alte Haus instand zu setzen, aber es hat sich gelohnt.“ An Melanie gewandt, meinte er: „Siehst du Schatz. Es hat sich schon rumgespr ochen.“ Und fügte hinzu: „In einer so kleinen Gemeinde bleibt nichts geheim. Ich bin mir sicher, unseren alten Nachbarn ist noch nicht mal aufgefallen, dass wir weg sind.“
    Am anderen Tisch verebbte das Gelächter der Arbeiter. Sie schienen sich für die Unterhaltung zu interessieren.
    Oliver beschloss sich und seine Familie vorzustellen. Er reichte der Kellnerin die Hand. „Hallo, ich bin Oliver Ritter, das ist meine Frau Melanie und der kleine Mann hier ist Kevin. Unser Sohn.“
    Kati schüttelte nacheinander den dreien die Hand. Ihr Lächeln wirkte jetzt ehrlich, nicht aufgesetzt. „Freut mich, Sie in Kirchbergen begrüßen zu dürfen. Was auch immer Sie hierher verschlagen hat“, lachte sie, nahm die Speis ekarten und notierte sich die Bestellung; einen Grillteller Spezial für zwei Personen. Dann marschierte sie in die Küche.
    „Sie sind also derjenige, der mir das Gardener-Haus weggeschnappt hat?“, rief ein kleiner, aber stämmiger Mann vom anderen Tisch zu Oliver hinüber. Er klang ve rärgert.
    Oliver war schlagartig klar, um wen es sich bei dem Mann handeln musste. „Sie müssen Johann Lackner sein.“ Er verspürte das Bedürfnis sich bei dem Bauunte rnehmer zu rechtfertigen. „Hören Sie, ich hoffe Sie sind nicht sauer deswegen. Verstehen Sie, meine Familie und ich wollen uns hier wohlfühlen. Und das Gardener-Haus ist ideal dafür. Wir haben uns schon immer so ein Haus gewünscht“, lächelte Oliver in freundlicher Ehrlichkeit Johann Lackner zu.
    „Sauer? Warum? Weil mir durch Sie eine Menge Kohle durch die Lappen gegangen ist?“ Lackner verzog veräch tlich die Mundwinkel.
    „Das tut mir leid für Sie. Ehrlich. Aber es ist doch nicht meine Schuld.“
    „Da scheiß ich drauf. Behalten Sie ihre Entschuldigungen für sich. Die haben sowieso keinen Wert für mich.“ Er beruhigte sich, wendete sich wieder seinen Tischgenossen zu. Gleich darauf sprach er aber erneut zu Oliver. „Sie haben mit diesem Kauf kein gutes Geschäft gemacht, wissen Sie das?“
    „Wieso? Wie meinen Sie das?“
    „Was ist hier los, Oliver?“ Melanie sah ihren Mann fragend an. Ihr war der bedrohliche Ton Lackners nicht entgangen.
    „Keine Ahnung. Aber mach dir keine Sorgen. Er ist s icher nur angefressen, weil wir ihm das Geschäft versaut haben.“
    Oliver beschloss die Taktik zu wechseln. Anstatt sich in fruchtlosen Erklärungs–, und Entschuldigungsversuchen zu verrennen, wollte er es mit einer Geste des guten Willens versuchen. Er winkte der Kellnerin. „Kati, bringen Sie doch bitte den Herren eine Runde. Das geht auf mich.“
    „Danke für die Einladung“, sagte Lackner. Er schien beschwichtigt, hatte seinen Zorn hinuntergeschluckt. „Aber das ändert im Grunde nichts. Sie haben wirklich nicht den geringsten Schimmer, richtig? Hartmann hat nichts erwähnt? Typisch.“ Sein Blick wanderte in weite Ferne und er schüttelte kaum merklich den Kopf. Ein trauriges Grinsen umspielte seine Lippen. „Sie wissen nicht auf was Sie sich da eingelassen haben“, sagte Lackner trocken und wandte sich wieder seinen Arbeitern zu, ohne auf Olivers Antwort zu warten.
    Melanie sah Oliver stirnrunzelnd an.
    Der schüttelte nur den Kopf.
    „Ich werde das mit Bürgermeister Hartmann klären. Keine Angst.“
    Ein paar Minuten später widmeten sie sich dem köstlich duftenden Essen, das ihnen Kati gebracht hatte. Sie ließen es sich schmecken.
    Aber Lackners rätselhafte Andeutungen

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