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Dark Thrill - Zwei Romane in einem Band: Sommergeheimnisse/Idylle (German Edition)

Dark Thrill - Zwei Romane in einem Band: Sommergeheimnisse/Idylle (German Edition)

Titel: Dark Thrill - Zwei Romane in einem Band: Sommergeheimnisse/Idylle (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Martin Semesch , Christoph Wittmann
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stand noch offen. Er kletterte hoch. Drei Minuten später ertönte ein lauter Knall. Melanie und Kevin zuckten zusammen. Oliver kümmerte der Schuss wenig. Auch wenn der Schuss ihm gegolten hätte, es wäre ihm egal gewesen.
    Er wird sie finden. In Olivers Kopf drehte sich alles. „Er wird sie finden“, murmelte er.
    „Na hoffentlich hat er es schon gefunden“, antwortete Melanie.
    Weitere drei Minuten später war Sallinger mit der Flinte in der einen und dem toten Stinktier in der anderen Hand wieder im Wohnzimmer.
    „So, das wäre erledigt. Ein Glück, dass ich schon halb taub bin. Der Knall hat entsetzlich zwischen den Wänden gehallt. Aber es war ein sauberer Schuss. Zumindest für einen alten Mann wie mich. Das Tier hat nicht gelitten.“
    „Verflucht schade“, knurrte Oliver kaum hörbar.
    „Waschen Sie Oliver die Augen aus. Ach ja, noch ein Tipp …“ Sallinger stupste mit dem Fuß Olivers Gewand an, das Melanie unliebsam in der Ecke des Wohnzimmers d eponiert hatte.
    „… schmeißen Sie die Sachen weg. Oder, noch besser, verbrennen Sie sie. Mit Waschen allein ist es nicht getan. Den Gestank kriegen Sie nie wieder raus.
    Ach, übrigens, Sie hatten recht. Eine Dachschindel ist kaputt. Wahrscheinlich ist ein Ast darauf geprallt. So muss das Tier reingekommen sein. Wenn Sie wollen kümmere ich mich darum.“
    „Danke, Arthur. Aber ich denke, dass Oliver das b estimmt gerne selbst erledigen will wenn er wieder am Dampfer ist.“
    Im Hintergrund erklangen wieder Kotzgeräusche. Ol iver übergab sich erneut. Kevin entfuhr dabei ein langgezogenes Bäh .
    „Gut, dann werd ich mich vom Acker machen. Sie h aben ja wie es scheint noch einiges zu tun. Wenn Sie noch etwas brauchen, lassen Sie es mich wissen.“
    Melanie bedankte sich bei dem alten Herrn.
    Im nächsten Moment zog Sallinger mit seiner Beute ab.
     
    Dr. Kunze war nach zwanzig Minuten bei den Ritters zuhause. Er war ein älterer Mann mit Hornbrille, trug ein blaues Poloshirt, weiße Leinenhose und Flip Flops. Das einzige, das ihn von einem vermeintlichen Touristen unterschied, war seine braune, lederne Arzttasche. Kunze versorgte die Wunde und spritzte Oliver etwas. Kurz darauf schlief er ein.
    „Ist es schlimm?“ Melanie war sichtlich besorgt.
    „Nein. Ich glaube nicht, dass sich die Wunde entzündet. Für alle Fälle habe ich Ihrem Mann ein Beruhigungsmittel gespritzt.“ Er stellte seine Tasche auf dem Küchentisch ab, kramte eine Weile darin herum und überreichte Melanie zwei Medikamentenpäckchen.
    „Diese hier soll er ein paar Tage nehmen. Antibiotika für die Wunde. Und das hier ist eine Heilsalbe. So ein Stinktier ist äußerst selten. Ich werde in ein paar Tagen wieder nach ihrem Mann sehen. Nur um sicher zu gehen, dass er keine Tollwut hat. Oliver wird jetzt eine Weile schlafen. Sollte etwas Ungewöhnliches auftreten, oder er Schmerzen haben, rufen Sie mich an.“
    „Danke, Dr. Kunze.“
     
    „Hast du Tom Selleck eingeladen?“ Es war eindeutig die Stimme von Tom Selleck. Daraufhin folgte auch gleich das Thema von Magnum.
    „Sind wir taub, oder wie? Warum stellt ihr den Ferns eher so laut?“ sagte Oliver erzürnt und ging in Richtung Küche.
    Melanie bereitete gerade das Mittagessen zu. Kevin saß auf seinem Stuhl und sah sich eine alte Wiederholung der beliebten Fernsehserie an.
    Melanie erschrak, als ihr Mann in der Küche stand und mit einem Schlag den Fernseher ausmachte. Sie konnte sich keinen Reim auf seine Gereiztheit machen. Vor allem, da er sonst durch nichts aus der Ruhe zu bringen war. „Was ist los mit dir, Oliver? Der Fernseher war ganz leise aufgedreht.“
    „So leise, dass ich davon munter werde, ja?“ Seine Stimme stieg an.
    Kevin sah seinen Vater mit großen Augen an.
„Tut mir leid, Melanie. Ich bin einfach nur hundemüde, weil ich schon seit Tagen nicht gut geschlafen habe. Dazu heute Vormittag noch dieses Mistvieh. Und mein Schädel brummt, als hätte sich ein Schwarm Hornissen darin eingenistet.“
    „Schon gut.“ Sagte Melanie etwas verstört. „Vielleicht solltest du dich noch etwas ausruhen.“
    „Ja, das wird wohl das Beste sein“, entgegnete Oliver und legte sich wieder auf die Couch.
     

Kapitel 8
     
    Melanie fuhr zu Franks Allerlei, um für Kevins Geburtstag einzukaufen. Der alte Frank Schindelar hatte seinen Laden nur ein kleines Stück die südliche Hauptstraße entlang und Melanie verrichtete hier ihre regelmäßigen Besorgungen. Voriges Wochenende wollten sie eigentlich nach Wien

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