Dark Thrill - Zwei Romane in einem Band: Sommergeheimnisse/Idylle (German Edition)
rüberfahren, aber Oliver war nicht zu motivieren. Seine Kopfschmerzen bringen ihn noch um, hatte er gesagt und verbrachte den restlichen Tag im Bett. Sein Verlangen nach Sex flaute ab und das überraschte sie am meisten. Stattdessen verbrachte er viel Zeit auf dem Dachboden. Die Schindel zu reparieren und die anderen zu überprüfen, wie er ihr erklärte. Melanie machte sich langsam Sorgen um ihren Mann. Er war viel gereizter als sonst. Aber dafür waren vermutlich mehrere Faktoren verantwortlich. Die unerträgliche Hitze, die schwülen Nächte samt ihren heftigen Gewittern, die komplette Umstellung und vermutlich auch die Vorbereitung auf seinen neuen Job, der schon bald beginnen würde.
Sie parkte ihren Wagen vor dem Laden und nahm K evin an der Hand. An diesem Freitag war nicht sonderlich viel los. Sie packte den Einkaufswagen voll mit Getränken und Knabbereien. Wahrscheinlich müsste sie das Gekaufte im Auto verstauen und noch eine Runde mit dem Einkaufswagen drehen. Für die Nahrungsmittel war kein Platz mehr in dem Wagen, und Bier wollte sie ebenfalls noch mitnehmen.
„Guten Tag, Frau Ritter. Wie geht es Ihnen heute?“ Frank lächelte. Er war einer der Freundlichsten in der Stadt.
„Danke gut und selbst?“
„Oh, ich kann mich nicht beklagen. Das Geschäft läuft gut.“ Miserabel war das passendere Wort. „Sieht nach einer riesigen Party aus.“ Frank musterte mit einem Lächeln den Einkaufswagen.
„Das ist für Kevins Geburtstag am Samstag.“
„Wie alt wird der kleine Mann denn?“ fragte Frank ihn und Kevin zeigte all seine Finger an der rechten Hand.
„Fünf Jahre wirst du schon? Du weißt, was das bedeutet?“ Frank sah Kevin mit großen Augen an. Kevin schüttelte den Kopf.
„Du bist jetzt schon ein richtiger Mann, mein Junge“, sagte Frank ernst, lächelte dann und Kevin sah fragend seine Mutter an. Melanie nickte, um die Aussage von Frank noch zu bekräftigen.
„Und weil du heute Geburtstag hast, darfst du dir ein Spielzeug vom Regal an der Kasse aussuchen, einverstanden?“
Das ließ sich Kevin nicht zweimal sagen. Er startete wie vom Blitz getroffen los und nahm sich ein Feuerwehrauto. Dieses Auto hatte er sooft sie schon hier waren, mit Stielaugen angestarrt.
„Es gehört dir.“ rief ihm Frank zu.
„Was sagst du zu Herrn Schindelar?“
„Danke.“ Kam es kleinlaut aus Kevins Hals.
„Dankeschön Herr Schindelar. Das wäre aber nicht notwendig gewesen“, sagte Melanie, für den Fall, dass Schindelar Kevin nicht gehört hatte.
„Keine Ursache. Es ist mir eine besondere Ehre, so nette Menschen in unserer Stadt zu haben.“
Melanie bezahlte die Sachen und holte danach das Bier, ehe sie zum Auto ging, als sie ihren Namen hörte.
„Frau Ritter, richtig?“ sagte eine Stimme, die eindeutig einem älteren Mann gehörte. Melanie war gerade dabei die Sachen im Kofferraum zu verstauen. Sie drehte sich um und sah einen Polizisten mit Cowboyhut vor sich stehen. Eine billige Version eines amerikanischen Kleinstadtsheriffs. Der alte Mann trug graue Koteletten und wies einen Bauch auf, der darauf schloss, dass hier in der Stadt nicht sonderlich viel zu tun war.
„Adam Kellermann. Ich bin hier der Inspektor, sozus agen.“ Er streckte ihr die Hand entgegen und begrüßte sie.
„Freut mich. Ja, ich bin Melanie Ritter. Kann ich Ihnen helfen?“, fragte sie ihn und wusste welch blöde Frage das eigentlich war. Wie sollte sie ihm helfen können? Er lächelte.
„Nein, nein. Keineswegs. Ich wollte Sie nur begrüßen und fragen wie es Ihnen geht. Wissen Sie, die Gemeinde bekommt nur alle heilige Zeit neue Einwohner. Wie fühlen Sie und Ihre Familie sich in Kirchbergen? Haben Sie sich gut eingelebt?“
„Danke. Es gefällt uns hier sehr gut. Die Menschen sind nett und auch die Landschaft ist traumhaft. Und wie geht es Ihnen?“ Sie wusste nicht, was sie den Polizisten sonst fragen sollte. Zuerst dachte sie, dass an ihrem Wagen etwas nicht stimmte. Aber Kellermann erwähnte nichts dergleichen.
„Und das Haus, alles in Ordnung damit? Nichts … Ungewöhnliches?“, fragte Adam Kellermann. Es war als hätte er ihre Frage gar nicht vernommen.
„Nein alles in bester Ordnung.“ Was sollen denn diese Fragen?
„Das ist gut.“
„Hören Sie. Es war nett Sie kennen zu lernen. Doch wir müssen los. Sonst geht das Fleisch kaputt.“
„Oh ja. Natürlich. Tut mir leid. Aber Frau Ritter“, Kellermann hielt Melanie die Tür auf, „wenn Sie etwas benötigen sollten, oder Sie etwas am
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