Dark Thrill - Zwei Romane in einem Band: Sommergeheimnisse/Idylle (German Edition)
Herzen haben, melden Sie sich bei mir, in Ordnung? Zu jeder Tages- und Nachtzeit.“ Kellermann lächelte. Ein Goldzahn blitzte in der Sonne.
Normalerweise sollte ein Lächeln Vertrauen einflößen, aber das Gegenteil war der Fall. Melanie war irgendwie unwohl. Sie nickte ihm nur dankend zu und fuhr dann, Kevin am Rücksitz angegurtet, nach Hause.
Als sie den Wagen vor dem Haus abstellte, wartete Ol iver schon auf der Veranda auf sie.
„Warum hast du mich nicht geweckt, Schatz? Du musst doch nicht alles alleine machen“, sagte Oliver verschlafen und begann den Kofferraum des Rovers auszuräumen.
„Ich wollte dich nicht wecken. Du hast nicht gut ausgesehen. Wie geht es dir jetzt? Ist deine Migräne immer noch so stark?“, fragte sie besorgt und gab ihm einen Kuss.
„Besser. Ich fühl mich viel besser. Vielleicht hatte ich einen Hitzschlag, oder ich bekomm ab nun wirklich Migräne. Vielleicht liegt es auch nur an dem Sekret des Skunks. Oder der Spritze von Dr. Kunze. Keine Ahnung. Na Kleiner, was hat Mami dir denn da gekauft?“ Kevin stand neben dem Wagen und hielt sein rotes Feuerwehrauto in den Händen.
„Das hat mir Herr Schindelar zum Geburtstag geschenkt.“
„Was, ehrlich? So ein netter Mann ist das? Na, der kennt dich noch nicht“, sagte Oliver und alberte mit seinem Sohn herum, der verlegen kicherte.
Melanie sah den beiden mit einem Lächeln zu. Oliver schien es tatsächlich wieder besser zu gehen. Gott sei Dank.
Melanie und Oliver räumten die Einkaufstüten in der Küche aus.
„Zuvor habe ich Kellermann kennen gelernt. Er ist der Polizist hier. Ein wirklich netter Mann. Doch irgendwie merkwürdig.“ Melanie verstaute das Fleisch im Kühlschrank.
„Was meinst du mit merkwürdig?“, fragte Oliver.
„Nun ja. Er wollte wissen wie es uns im Haus geht und ... ach … seltsam eben.“
„Vielleicht war er nur neugierig. Oder freundlich. Ja, so etwas soll es geben. Oder er war einfach nur scharf auf dich. Die Männer hier bekommen nicht jeden Tag ein solch hübsches Stück Fleisch zu sehen“, antwortete er und griff ihr unter den Rock.
Ja es ging ihm wirklich besser; auch sein sexueller A ppetit schien wieder erwacht.
„Hat er dich mit seinen Augen ausgezogen?“
„Hör auf, Tiger. Nicht vor dem Kleinen“, flüsterte sie.
„Was ist? Ich werde doch meine Frau noch anfassen dürfen.“
„Nicht jetzt. Normalerweise wartest du wenigstens, bis wir alleine sind.“
„Zier dich nicht so. Vielleicht sollten wir es gleich am Küchentisch treiben. Kevin ist ja ohnehin mit seinem Feuerwehrauto beschäftigt.“ Er fasste ihr unters Shirt und knetete ihren Busen. Melanie stieß ihn weg.
„Oliver. Was ist nur los mit dir? Du bist grob.“
Oliver starrte sie verdutzt an. „Tut mir Leid, Liebling.“ Er nahm ruckartig seine Hände von ihr.
„Ist schon in Ordnung“, meinte Melanie, obwohl sie das Verhalten ihres Mannes weiterhin seltsam fand. Zuerst war er ihr gegenüber gereizt und abwesend gewesen, und jetzt drängend und stürmisch. Das alles passte einfach nicht zu ihm.
Ohne weitere Worte räumten sie die Lebensmittel weg.
„Ich trag noch die Sachen ins Bad.“ Sie nahm die Pfl egeutensilien unter den Arm, sah die offene Dachbodenluke. Sie runzelte die Stirn.
„Haben wir wieder ein Skunk auf dem Dachboden g ehabt?“, fragte Melanie, als sie wieder im Erdgeschoß war.
„Hm?“
„Na, weil die Dachbodenluke offen steht. Warst du oben?“
Oliver blickte in die gleiche Richtung wie seine Frau. Die Treppen hoch, so als würde er nicht genau wissen, was sie meint.
„Ach so … nein … nein. Ich wollte nur die … kaputte Dachschindel reparieren.“
„Und ich dachte du hättest sie schon das letzte Mal r epariert.“
„Ich wollte einfach sicher gehen, okay?“ fauchte Oliver.
Kapitel 9
Kevin stand am Samstagmorgen früher als sonst auf. Bereits um sechs Uhr morgens lief er zu seinen Eltern und weckte sie. So aufgeregt war er sonst nur zu Weihnachten. Aber heute war sein fünfter Geburtstag. Der nette Herr Schindelar hat ihm immerhin gesagt, jetzt sei er ein Mann.
„Mami, wach auf. Heute ist doch mein G eburtstag.“ Kevin zerrte an Melanies Bettdecke, die nur widerwillig den Kopf hob.
„In Ordnung, mein Großer. Wir kommen ja schon“, murmelte sie und weckte Oliver, der aber ohnehin schon wach im Bett lag. Seine Wunde verheilte gut. Und an diesem Tag hätte er Bäume ausreißen können.
Zu Mittag entzündete Oliver die Kohle in seinem Kugelgrill und
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