Dark Thrill - Zwei Romane in einem Band: Sommergeheimnisse/Idylle (German Edition)
Mann zu. Er berührte sie, stand auf, küsste sie.
Dieser verdammte Mistkerl küsste seine Frau. Der Mann stellte sich direkt vor sie, wandte dabei sein Gesicht Richtung Fenster.
Anton Lackner! Wie von einem Hammer gegen die Stirn getroffen, torkelte er zurück.
Seine Frau zog Lackner die Kleidung aus, kniete sich nieder, liebkoste ihn mit ihren Lippen.
Robert wollte sich abwenden, aber es war wie bei einem Autounfall. Man konnte einfach nicht wegsehen.
Lackner stellte sich nach ein paar Minuten hinter A nnabelle, sie beugte sich vorwärts, stützte sich mit den Händen am Sofa ab. Er drang von hinten in sie ein. Obwohl Robert nichts hören konnte, wusste er, dass sie stöhnte.
Ein Schmerz traf sein Herz, wie ein Speer, der ihn durchbohrte, sein Herz zerfetzte und schließlich mit einem Ruck herausriss.
Tränen füllten Roberts Augen. Unbändige Wut, Hass, Trauer, Zorn, all diese Gefühle formten sich zu einem einzigen und übermannten ihn. Es war ein Gefühl, als ob seine Haut jeden Moment aufplatzen würde. Sein Leib zitterte.
All seine Liebe, sein Leben, lag ihn einem großen Scherbenhaufen vor ihm. Das hatte er nicht verdient. Nicht auf diese Weise. Konnte er nicht mehr glücklich sein, sollte sie es auch nicht. Und Anton Lackner schon gar nicht. Niemand würde jemals wieder glücklich sein. Das Fund ament ihrer Liebe war eine Lüge. Ihre Ehe ein Kartenhaus das nun einstürzte. Er wollte dem ein Ende setzen. Noch heute. In dieser Nacht.
Die Sallingers saßen gerade im Wohnzimmer, zusammen mit Mikey, der beinahe schon schlummerte, als es an der Tür klopfte.
„Wer ist denn das?“, fragte Elly. Sie strickte gerade an einem Pullover und sah auf.
Arthur nahm einen Schluck von seinem abendlichen Bier. „Keine Ahnung, mein Engel. Ich bin ja kein Hellseher.“ Er stand auf und ging zur Tür.
Er öffnete sie.
„Robert“, sagte Arthur überrascht, als Robert Gardener vor der Tür stand. Er sah fertig aus. Als wäre er von Wien bis nach Kirchbergen gelaufen.
„Ist alles in Ordnung? Ist etwas passiert?“
„Nein … alles bestens. Das Meeting wurde verschoben. Jemand von den Bossen ist krank. Ist … ist Mikey hier?“
Es war, als blickte er durch Sallinger hindurch.
„Ja, er ist im Wohnzimmer.“
„Gut, also, danke fürs Aufpassen. Aber ich nehme ihn jetzt mit nach Hause.“
„Aber…“ Noch bevor Sallinger etwas entgegnen konnte, war Robert bereits im Haus, nahm den Kleinen an der Hand und ließ Arthur verdutzt zurück. Er hatte dem Jungen nicht einmal die Kleidung gewechselt, sodass Mikey immer noch seinen roten Schlafanzug mit den Dinosauriern trug.
Arthur und Elly blickten den beiden verwundert hinte rher.
„Papa, du bist doch noch nach Hause gekommen.“
„Na, klar. Ich lass dich doch nicht alleine. Nach dieser Nacht werden wir nie mehr getrennt sein.“ Robert schenkte seinem Sohn ein Lächeln.
„Aber Papa. Wir können nicht nach Hause gehen. Mami hat gesagt ich darf dir nichts sagen. Es wird eine Überraschung für dich.“
„Ich weiß. Deswegen gehen wir auch jetzt zum See a ngeln.“
Mikey war verwundert. Sonst gingen sie doch nie nachts zum See.
„Es ist doch schon nachts. Und ich trage meinen Pyjama.“
„Das macht nichts, Kumpel. Außerdem, nachts beißen die größten Fische an, hab ich dir das noch nicht gesagt?“
Mikey schüttelte den Kopf, zweifelte aber nicht daran. Wenn sein Vater das sagte, dann stimmte es auch.
„Und die Angelruten?“
Robert zögerte. Dann grinste er breit. „Sind schon am See. Hab doch alles vorbereitet für uns.“
Für Mikey war alles was da geschah verwirrend. Nichtsdestotrotz folgte er seinem Vater. Schließlich war nachts fischen zu gehen bestimmt spannend.
Robert nahm seinen Sohn bei der Hand. Seinen Rucksack umgeschnallt, ging er mit ihm durch den Garten. Mikey bemerkte, dass Licht im Haus brannte.
„Sieh mal, Papa. Mami ist vielleicht schon fertig.“
„Leise“, flüsterte Robert, „wir wollen sie doch nicht stören. Sonst ist ihre ganze Mühe dahin. Sie will mich doch überraschen.“
„Aber mir ist kalt. Ich will rein, mir was anderes anzi ehen.“
Robert trieb ihn an. „Wir müssen schneller machen, komm. Dann wird dir auch warm. Singen wir das Lied, das wir immer singen, wenn wir zum Angeln gehen.“ Leise begann Robert eine Melodie zu summen.
Arthur Sallinger öffnete die Terrassentür und trat hi naus. Elly und ihm war das alles spanisch vorgekommen. Durch den Zaun konnte er erkennen, dass Robert
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