Dark Thrill - Zwei Romane in einem Band: Sommergeheimnisse/Idylle (German Edition)
ein.
Nach ein paar Gläsern Wein passierte es. Sie war wieder einmal alleine zuhause. Anton Lackner wollte nur etwas für Robert da lassen. Mikey schlief bereits. Sie war es, die ihn bat noch auf einen Drink zu bleiben. Sie brauchte jemanden zum Reden. Und sei es nur über irgendetwas.
Robert und sie hatten sich meilenweit auseinanderg elebt. Das war keine Ehe mehr. Das war eine Wohngemeinschaft. Er war sogar zu müde für Sex. Für Robert ungewöhnlich. Annabelle vermisste die alten Zeiten. Ihren alten Mann, der nicht genug von ihr kriegen konnte.
Zuerst hatte sie Angst davor, einen anderen Mann zu spüren. Sie kannte seit Ewigkeiten nur Roberts Körper. Doch Anton war so verständnisvoll. So zärtlich. Es war guter Sex. Nein, es war sogar verdammt guter Sex. Sie ha tte nach langem wieder einen Orgasmus.
Sie würde die Affäre jedoch mit Sicherheit beenden. Das schwor sie sich jedes Mal nach einer Nacht mit Anton. Und jedes Mal verschob sie ihr Vorhaben, weil sie schwach wurde.
Diese Nacht noch, dann würde sie die Sache mit Anton Lackner beenden. Das würde das letzte Mal sein.
Todsicher.
Es klingelte an der Tür. Annabelle stieg gerade aus der Dusche. Nur mit einem Handtuch bekleidet eilte sie hinunter und öffnete sie.
„Du gehst gleich in die Vollen was?“ Anton Lackner stand im Schutz der Nacht auf der Veranda. Sein markantes Gesicht war zu einem gierigen Lächeln verformt.
„Hat dich jemand gesehen?“ Annabelle streckte den Kopf aus der Tür, um sich zu vergewissern, dass sie unbemerkt geblieben waren.
„Ich freu mich auch dich zu sehen. Hab ´ne Flasche Rotwein mitgebracht. Darf ich rein?“
„Ja los, beeil dich.“ Sie zog ihn ins Haus, warf nochmals einen prüfenden Blick auf die Straße und schloss die Tür.
„Sind wir alleine?“
„Nein, Robert und Mikey sitzen im Wohnzimmer. Natürlich sind wir alleine.“
„Du bist so heiß, wenn du nervös bist“, hauchte er.
„Was ist, wollen wir uns gleich hier breit machen?“
In der Manier eines Strippers legte Lackner sein Sakko ab.
„Anton, ich muss mit dir reden.“
„Das kann doch warten bis hinterher.“ Seine Stimme war sanft. Seine Hände legten sich um ihre Taille, seine Lippen liebkosten ihren Hals.
„Das kann nicht warten … denke ich, es ist … dringend.“ Ihre Worte verwandelten sich in Stöhnen. Das Handtuch glitt zu Boden. Gänsehaut überströmte ihren Körper. Anton küsste jeden Zentimeter ihrer Haut. Sie schloss die Augen und ergab sich ihm.
Das Reden konnte warten.
Robert fuhr raus aus Kirchbergen. Seine Gedanken überschlugen sich. Es war, als würde er alle Stimmen dieser Welt gleichzeitig hören. In der Dezibelstärke eines Presslufthammers. Sein Herz raste.
„HÖRT AUF“, brüllte er, bremste bei Hundert km/h a brupt ab. Robert setzte den Wagen zurück, schlug eine neue Richtung ein. Direkt zurück nach Kirchbergen.
Samstagabend war genauso viel los wie Freitag, Mo ntag oder auch Mittwoch. Es war menschenleer. Die Männer saßen entweder alle im Frischen Seehecht oder zuhause und sahen sich das Spiel im Fernsehen an.
Doch ein Mann war in einem anderen Zuhause. In e inem, das nicht ihm gehörte. In Robert´s. Und er war nicht allein.
Mittlerweile war ihm klar: Annabelle betrügt mich . So sicher wie das Amen in der Kirche.
Robert bog ab, drehte das Licht ab.
Sein Wagen stoppte. Genau hinter einem Wagen, der hier noch nicht gestanden hatte, als er weggefahren war.
Er blieb im Auto sitzen, starrte auf sein Haus. Es war neun Uhr abends. Im Schlafzimmer brannte Licht.
Vielleicht gibt es tatsächlich eine Cousine, von der du nichts weißt.
Bullshit.
Eine Silhouette zeichnete sich auf den weißen Vorhängen ab. Annabelle. Eindeutig. Das Spiel von Licht und Schatten warf ihre Brüste wie auf eine Leinwand.
Das Licht ging aus.
Sie legt sich zu Bett. Geht schlafen. Allein?
Robert stieg aus dem Wagen. Er schlich beinahe wie ein Dieb auf sein eigenes Haus zu.
Langsam öffnete er das kleine Gartentor. Genauso langsam schloss er es wieder hinter sich, als er im Vorgarten stand.
Jetzt konnte er erkennen, dass auch im Wohnzimmer Licht brannte.
Zuvor hatte er es nicht bemerkt, die Bäume und Büsche verdeckten geschickt die Sicht.
Robert blieb stehen und starrte durch die Scheibe ins Innere. Es saß jemand auf dem Sofa. Ein Mann. Roberts Kehle war zugeschnürt, umgriffen von Eisenbändern. Eine Blase gestauter Luft sammelte sich darin.
Annabelle betrat das Wohnzimmer. Sie war nackt. Sie kam auf den
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