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Dark Thrill - Zwei Romane in einem Band: Sommergeheimnisse/Idylle (German Edition)

Dark Thrill - Zwei Romane in einem Band: Sommergeheimnisse/Idylle (German Edition)

Titel: Dark Thrill - Zwei Romane in einem Band: Sommergeheimnisse/Idylle (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Martin Semesch , Christoph Wittmann
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niemand ab.“
    „Dann geh rüber und sieh nach dem Rechten.“
    Arthur seufzte. „Meinetwegen. Aber die werden mich für verrückt halten, wenn ich um diese Zeit bei ihnen rei nschneie.“
    Frauen! Verlieren einfach zu leicht den Kopf.
    Aber insgeheim befürchtete auch er, dass etwas Schlimmes geschehen war.
     
    Robert öffnete leise die Terrassentür, schlüpfte hinein und schloss sie ab. Ebenso die Vordertür.
    Seine Kleidung klebte kalt an seinem Körper. Die a bfallenden Tropfen bildeten eine nasse Spur hinter ihm. Wie in Trance ging er die Treppe hoch, nachdem er sich vergewissert hatte, dass im Wohnzimmer niemand mehr war. Dort lag nur Männerkleidung am Boden verstreut. Und Annabelles Schlafmantel.
    Leise Musik ertönte, die mit jeder Stufe, die er nahm, lauter wurde. Bob Seger trällerte einen seiner Hits. Roberts Bewusstsein verdrängte den Song in den hintersten Winkel.
    Er stand im Flur und starrte auf den Lichtstreifen, der aus dem Badezimmer drang. Eine Frauenstimme und eine Männerstimme unterhielten sich, lachten.
    Langsam schritt er auf den Lichtschein zu. An einer Vitrine im Flur blieb er kurz stehen, nahm etwas zur Hand. Sein Griff umklammerte eisern Briefbeschwerer in Form eines steinernen Löwen. Für das, was er vorhatte, war die Figur schwer genug.
    Die Stimmen wurden lauter.
    Ganz langsam schob Robert die Tür auf. Die Welt um ihn herum verschwamm. Ein bunter Mix aus Farben und Musik vereinte sich vor seinem Auge zu einem LSD-Tornado.
    Doch als er im Raum stand hob sich eine Szene präzise wie ein Relief von der restlichen Farblandschaft ab.
    Annabelle und Anton Lackner saßen in der Badewanne. Die beiden hatten Spaß. Lachten. Berührten sich.
    Sie bemerkten den unwillkommenen Besucher zunächst überhaupt nicht. Zu sehr waren sie mit sich selbst beschäftigt.
    Robert hatte längst kein Gefühl mehr in sich. Außer e isiger Kälte, die sich um sein Herz schloss, sodass es weh tat. Die Szene war wie ein Traum. Nicht real.
    Er schritt auf die Wanne zu.
    Jetzt sahen sie ihn.
“Robert“, sagte Annabelle mehr als überrascht.
    Anton Lackner war wie versteinert. Der ertappte Lie bhaber; überführt.
    Annabelle wusste nicht was schockierender war. Dass Robert sie erwischt hatte, oder der Anblick den er bot. Die Augen waren leer. Sein Anzug und sein Haar klatschnass. Seine Hand umklammerte etwas, von dem sie nicht wusste was es war.
    Er sah verzweifelt aus, vollkommen verloren in einer Welt in die er nicht mehr gehörte. Man hatte ihm alles genommen. Ihn zurückgelassen, nicht mehr als eine leere Hülle, ohne Freude, ohne Liebe, ohne Hoffnung. Es gab nur den Tod.
    „Robert“, sagte Annabelle erneut.
    Robert holte wortlos zum Schlag aus. Der erste traf Anton Lackner mit voller Wucht mitten auf der Schädeldecke.
    Es war ein fürchterliches Geräusch als der Knochen u nter der Gewalt barst. Wie das Knirschen von Cornflakes. Ein faustgroßer Krater klaffte im Schädel, als Robert die Hand wieder zurückzog. Ein feiner Regen aus Blut und Hirnmasse sprühte aus dem Loch. Anton Lackner war sofort tot.
    Annabelle starrte auf das weißumrandete Loch im Knochen. Der Schock hielt sie in seinem eisernen Griff und ließ keine Handlung zu. Sie war unfähig sich zu bewegen.
    Ihre Augen waren weit aufgerissen, als sie Robert anstarrte.
    Roberts Gesicht war ausdruckslos. Gleichgültig. Tot.
    Im Erdgeschoss klingelte unentwegt das Telefon, jemand pochte an der Tür, doch sie nahmen es nicht wahr.
    Geistesabwesend ließ Robert den mit Blut und Hir nmasse beschmierten, steinernen Löwen fallen. Ein hohles Klacken ertönte, als das Steingebilde einen Sprung in die Fliese schlug.
    Er betrachtete seine Frau eine Sekunde lang. Eine en dlos lange Sekunde. Dann packte er sie blitzschnell am Hals. Annabelle wollte schreien, doch sie war unfähig dazu. Seine Fingernägel gruben sich wie Dornen in die weiche Haut.
    Genauso schnell wie er sie an der Kehle gefasst hatte, nahm er den Duschschlauch über der Badewanne aus seiner Halterung und wickelte ihn um ihren Hals. Er zurrte ihn fest. Flehend sah sie ihn an. Ihre Lippen bewegten sich, ohne einen Laut hervorzubringen. „Bitte tu das nicht. Ich flehe dich an“, wollte sie sagen.
    Immer stärker und stärker zog er, bis Annabelle die Augen fast aus den Höhlen quollen. Sie rutschte ins Wasser, zuckte mit den Füßen, wie ein toter Frosch, dem man Stromstöße durch den Körper jagt. Und dann endete es. Ihr Körper erschlaffte, die Augen wurden glasig. Annabelle war

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