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Dark Thrill - Zwei Romane in einem Band: Sommergeheimnisse/Idylle (German Edition)

Dark Thrill - Zwei Romane in einem Band: Sommergeheimnisse/Idylle (German Edition)

Titel: Dark Thrill - Zwei Romane in einem Band: Sommergeheimnisse/Idylle (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Martin Semesch , Christoph Wittmann
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gerettet hatte.
    Luke Smitsky hatte nicht viele Freunde, zumindest fiel Sam keiner ein. Smitsky war ein Einzelgänger, wahrscheinlich bot er sich auch deswegen als eine leichte Zielscheibe für Barry Barnes und Konsorten an.
    Die Leute sagten, dass er am Tag seines mysteriösen Verschwindens zu Frank Sussman unterwegs war um einen Karton Milch zu besorgen.
    Als er nach zwei Stunden immer noch nicht zurück war, rief Mrs. Smitsky im Laden an und erfuhr, dass ihr Sohn gar nicht erst bei Frank´s aufgetaucht war. Sie rief die einzigen beiden Freunde an, die er hatte (er hatte also doch welche), und stellte mit wachsender Verzweiflung fest, dass er sich auch dort nicht aufhielt. Luke war ein anständiger Junge, der niemals Schwierigkeiten machte, somit war es unwahrscheinlich, dass er einfach abgehauen war. Er war einfach verschwunden. Die ganze Stadt suchte bereits nach ihm.
    Da die Rauferei auf dem Schulhof kein Geheimnis war und sie ohnehin einen schlechten Ruf in der Stadt hatten, rückten Barry Barnes, Nick Zubarsky und Eric Taylor ins Rampenlicht der möglichen Verdächtigen. Doch sie hatten ein wasserdichtes Alibi und waren in das Verschwinden Luke Smitskys allem Anschein nach nicht involviert. Auch wenn sich der Verdacht aufgedrängt hatte.
    Luke Smitsky wurde entführt, hieß es. Bestimmt von einem Ausländer, wie Jacob Barnes den anderen zu verstehen gab. Als Ausländer galten bei Jacob Barnes bereits Einwohner von Lexington und Elwood, eigentlich jeder außerhalb der Stadtgrenze Flagstaffs. Zuerst gab es kein Indiz dafür, der die Entführungstheorie vom Schrotthändler stützte. Auch ein Unfall wurde nicht ausgeschlossen. Von allem Möglichen war die Rede. Vom Ertrinken des kleinen Jungen im See bis hin zu der Annahme, er sei unter die Messer eines Mähdreschers geraten. Wobei Letzteres mehr als unwahrscheinlich war, da die Farmer in frühestens sechs bis acht Wochen mit der Maisernte beginnen würden. Dennoch wurde nichts ausgelassen. Sheriff Callahan hielt sich Statements bedeckt, aber irgendwie konnte Sam im Gesicht des Gesetzeshüters lesen, dass er eine Vermutung hegte, sie jedoch nicht laut aussprach. Sam ahnte zu diesem Zeitpunkt noch nicht, dass er den Gesichtsausdruck richtig gedeutet hatte.
    Zwei Tage später fand ein freiwilliger Helfer des Suchtrupps die Brille des Jungen in einem Maisfeld im Westen der Stadt. Sie war zerbrochen, was kein gutes Zeichen war. Kaum jemand rechnete noch damit, den Jungen lebend zu finden.
    Der nahegelegene See wurde durchsucht, die Felder, Sheriff Callahan schaltete sogar die Bundespolizei ein, die die Suche auf die umgebenden Städte samt Umland ausweitete. In der ganzen Stadt und darüber hinaus prangte das Foto von Luke Smitsky auf Laternenmasten, Telefonmasten, Auslagen von Geschäften und sogar auf Milchpackungen (eine bessere Werbung hätte sich der Hersteller nicht wünschen können). Aber die Suche nach dem Jungen blieb ergebnislos.
    Sheriff Callahan sagte im Laufe eines Interviews eines regionalen Nachrichtensenders, dass man wahrscheinlich davon ausgehen musste, dass Luke Smitsky Opfer eines Gewaltverbrechens geworden war. Die Stadt war natürlich in heller Aufruhr. Niemand konnte sich vorstellen, dass so etwas in ihrer ruhigen kleinen Gemeinde passierte.
    Sheriff Callahan verhängte über Kinder unter sechzehn Jahren bis auf Weiteres eine Ausgangssperre. Im Zuge einer Ortsversammlung bat er die Eltern, dafür zu sorgen, dass die Kinder nach Einbruch der Dunkelheit nicht mehr draußen herumstreunten. Außerdem sollten sie niemals alleine unterwegs sein, zumindest immer zu Zweien. Oder noch besser, in größeren Gruppen. So sank die Wahrscheinlichkeit, dass ein weiteres Kind verschwinde, meinte der Sheriff. Und wenn doch kein Gewaltverbrecher die Gegend unsicher machte, so schade diese Maßnahme auch nicht.
    Callahan und seine Deputies patrouillierten nahezu stündlich durch die Straßen. Selbst rund um den Lake Flagstaff  und auf den Schotterstraßen zeigten sie Präsenz.
    Sam und seine Freunde konnten nicht einmal irgendwohin spielen gehen, ohne dass sie überwacht wurden. Selbst wenn sie nur in den Park zu einer Partie Baseball wollten, stand ein Deputy mit seinem Wagen am Straßenrand, sah ihnen beim Bälle werfen zu und verdrückte dabei einen Donut nach dem anderen.
    Obwohl das Verschwinden des Smitsky-Jungen furchtbar war, hatte Sam andere Sorgen als die restliche Stadt und der Sheriff.
    Er saß an diesem Nachmittag in seinem Zimmer und beobachtete

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