Dark Thrill - Zwei Romane in einem Band: Sommergeheimnisse/Idylle (German Edition)
einen Schläger schwingen. Jetzt kann ich zum Glück schon darüber lachen, aber damals hatte ich Angst um meine schöne Visage«, sagte Coach Perret und griff sich an die Nase.
»So hässlich sind Sie ja gar nicht«, kicherte Jake.
Der Coach bekam wieder seinen ernsten, unbarmherzigen Gesichtsausdruck.
»Zwanzig Liegestütze, Anderson. Sofort«, brüllte der Coach. Jake fragte sich, ob er es ernst meinte und war bereit mit der aufgetragenen Aufgabe zu beginnen, als Perret ihn bei der Schulter packte und lachte.
»Ich mach wohl immer noch Eindruck, was?«
»Sieht so aus. Unterrichten Sie denn immer noch?«
»Klar. Jemand muss diesen Pfeifen schließlich Disziplin beibringen.« Um seine Aussage zu unterstreichen, stemmte Perret die Hände in die Hüften.
»Die armen Kinder«, sagte Sam und schüttelte mitfühlend den Kopf.
»Hat es dir und deiner Rasselbande denn geschadet, Coleman? Nein, ich habe Männer aus euch gemacht. Na ja, zumindest bei einigen hat mein Training etwas gebracht. Bei Dearing bis heute nicht.« Der Coach rückte seine Baseballkappe zurecht. »Habt ihr Dearing denn schon gesehen?«
»Nein«, antwortete Jake.
»Wenn ihr ihn seht, dann sagt ihm wir treffen uns morgen auf dem Soldiers Field auf eine Partie Softball. Wäre doch gelacht, wenn ich nicht doch noch einen waschechten Kerl aus ihm machen könnte.«
»Das werden wir, Coach.« Die Freunde lachten.
»So und jetzt haut ab und macht euch einen schönen Abend, Jungs. Und Casey, überleg dir das mit den beiden gut.«
»Das werde ich Coach«, kicherte Casey. »Und danke für die Warnung.«
Sie spazierten weiter durch die Menge in den Turnsaal. Der Geruch von Schweiß, der sich Jahrzehnte lang in den Holzboden und das Gemäuer gefressen hatte, hing in der Luft. Laute Musik dröhnte aus den Boxen, die neben den Basketballkörben angebracht waren. Jeweils zwei an gegenüberliegenden Wänden.
Direkt unter den Lautsprechern war die Musik so laut, dass sie sich nur mit Kopfnicken und Handbewegungen verständigen konnten. Gehen wir was trinken, bedeutete Jake ihnen.
Sie gingen zur Bar und bestellten sich ein Bier. Erleichtert stellten die drei fest, dass hier die Musik auch nicht so laut war und sie sich weiter unterhalten konnten.
»Was ist nun mit deinem Bein?«, fragte Sam, nachdem er einen herzhaften Schluck genommen hatte. Im Vergleich zum deutschen Bier, schmeckte das hier seltsam ungewohnt. Zu mild und zu leicht.
Jake schlug sich mit der Faust gegen den Oberschenkel. »Halb so wild. Du weißt vielleicht, dass ich Weltmeister im Klippenspringen bin.«
Sam nickte, doch Jake sah in seinen Augen, dass er keine Ahnung hatte, wovon er sprach.
»Also, damit verdiene ich mein Geld. Was soll ich sagen, du kennst mich ja, ich habe das Schicksal wieder einmal herausgefordert. Langsam werde ich zu alt dafür. Aber sag das ja niemanden.« Jake drohte Sam mit der Faust und grinste. Dann erzählte er davon, dass er in Acapulco lebte, wie er die halbe Welt bereiste und Schauspielerinnen flachlegte, als er in Hollywood auf Urlaub war. Sam glaubte ihm jedes Wort.
Sie nippten am Bier, lachten, sahen betroffen drein, als Jake vom Unfall erzählte und waren erleichtert, weil er ihnen versicherte, dass es halb so schlimm sei.
»So, damit kennt ihr meine tragische Lebensgeschichte.« Er ließ seinen Blick durch die Menge schweifen. »Wo sind denn die anderen?«
»Keine Ahnung. Hab außer dir noch niemanden gesehen.« Auch Sam sah sich nun aufmerksam nach einem bekannten Gesicht um.
»O Gott, Jungs. Lasst ihr mich in eure Mitte?«, sagte Casey plötzlich und zwängte sich zwischen die Männer.
»Aber mit Vergnügen, Casey. Obwohl Sammy und ich unsere Klingen nicht kreuzen, richtig?«
»Blödmann«, sagte Sam.
»Nein, es ist nur wegen Curt und Roger.«
Sam sah sich suchend um und erblickte die beiden schließlich. Curt hätte er beinahe nicht mehr erkannt. Der einstige Adoniskörper des ehemaligen Quarterbacks war nun von zweihundertfünfzig Pfund Leibesfett eingehüllt.
»Das sind doch deine Kumpels gewesen, oder?«
»Ja, Jake. Früher einmal. Der eine ist mein Ex-Freund, der andere mein Ex-Ehemann.« Sie versuchte, sich hinter Sam und Jake zu verbergen. Augenscheinlich wollte sie von den beiden nicht gesehen werden.
»Wie jetzt?«
»Ich war mit Roger verheiratet.«
Jake wieherte mit einem Mal. »Mit der Pfeife? Süße, du hast definitiv etwas Besseres verdient.«
Jake schaffte es, Casey ein verlegenes Lächeln abzuringen.
Er legte einen
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