Dark Thrill - Zwei Romane in einem Band: Sommergeheimnisse/Idylle (German Edition)
Franklins unverkennbare Visitenkarte.
Sam schritt langsam auf sie zu. Sie sah ihn zunächst aus den Augenwinkeln an, dann direkt.
Ohne ein Wort zu sagen lächelte sie –der konzentrierte Ausdruck in ihrem Gesicht verschwand. Sie fiel Sam um den Hals und gab ihm einen Kuss auf die Lippen. Diesmal natürlich ohne Zunge, wobei Madison nichts lieber getan hätte als das. Aber dafür war es noch zu früh.
Sam drückte Madison an sich. Es tat gut ihren Körper zu spüren. Aber es überraschte ihn, dass er keinerlei erotische Anflüge empfand.
Doch der Zauber währte nur kurz. Es waren nur einige Sekunden, die sie sich im Arm hielten, bevor Jake Anderson die beiden schließlich trennte. Trotzdem kam es Sam wie eine Ewigkeit vor.
Es war, als wären sie nie getrennt gewesen. Immer noch war da dieses Gefühl von langer, tiefer Zuneigung wie sie nur langjährige Freunde verspüren können. Zumindest empfand Sam so. Und er war froh, dass keine sexuellen Gefühle mehr im Spiel waren.
»Schluss damit, sonst wird geheiratet«, sagte Jake und zerrte Sam weg von Madison.
Nur schweren Herzens schien sie ihren Sammy loszulassen. Dennoch sah sie Jake an und fiel auch ihm um den Hals.
»Jake Anderson. Mein lieber Jake«, sagte sie. Sam konnte an ihrer Stimme hören, dass sie mit den Tränen kämpfte.
»Die kleine Madison Franklin«, sagte Jake sanft.
Über seine Schulter hinweg sah Madison nun auch die anderen.
Sie ließ Jake los und umarmte zuerst Joshua und dann Isaac. Vor Casey blieb sie stehen, überlegte, ob ein Handschlag reichen würde, und entschied sich dann doch für eine Umarmung. Casey wirkte ein wenig überrascht und irritiert, erwiderte die Umarmung jedoch.
Jetzt waren die Freunde endlich wieder vereint. Und hatten mit Casey sogar noch Zuwachs bekommen. Der Abend verlief jetzt schon besser, als Sam es sich hätte erträumen lassen.
»Wollen wir uns setzen?«, fragte Sam Madison. Sie hielt seine Hand fest und er ließ es geschehen. Es war nur freundschaftlich, also musste er kein schlechtes Gewissen Saskia gegenüber haben.
Sie nahmen einen Tisch für sich in Beschlag und setzten sich. Madison neben Sam, Jake und Casey gegenüber von ihnen und an der Außenseite nahmen Joshua und Isaac Platz. Für einen Moment herrschte Schweigen. Jedes Wort hätte dieses fast heilige Zusammentreffen gestört. Sie blickten sich einfach nur an und waren glücklich, dass sie alle wieder beisammen waren. Vereint nach so langer Zeit.
Coach Perret ging mit einem Notizblock in der Hand an ihnen vorbei, offenbar damit beschäftigt die Besucher zu zählen.
»He, Coach«, rief Jake. Perret blieb stehen.
»Ich bring euch kein Bier, das sag ich euch gleich.«
»Nein«, lachte Jake »natürlich nicht. Aber könnten sie ein Foto von uns allen machen?« Er griff in seine Jackeninnentasche und holte eine Digitalkamera hervor, die er dem Coach reichte. »Einfach den Auslöser drücken.«
»Klar, aber dass das nicht zur Gewohnheit wird, verstanden? Ich bin weder Kellner, noch Fotograf«, rief der Coach laut, sodass es jeder hören konnte. So ging er sicher, dass nicht noch jemand auf die Idee kam ihn einzuspannen. Und wehe dem, der es doch wagte.
Typisch Coach Perret, dachte Sam. Immer noch das alte Raubein.
»So, und jetzt rückt mal alle zusammen.« Coach Perret hielt den Fokus auf die Gruppe gerichtet, als ihm auffiel, dass Joshua dabei war. Er senkte den Apparat.
»He, Dearing. Haben die Jungs es dir ausgerichtet?«
»Was denn?« Joshua blickte verdutzt aus der Wäsche, weil er keinen Schimmer hatte, wovon der Coach sprach. Jake, Casey und Sam lachten. Schließlich brachen auch die anderen in Gelächter aus. Das war der Moment, in dem Coach Perret abdrückte und diese fröhliche Runde für die Ewigkeit festhielt.
Die Freunde wussten zu diesem Zeitpunkt nicht, dass es tatsächlich das letzte Mal sein sollte. Ein letzter glücklicher Moment.
»Davon will ich einen Abzug«, sagte Sam.
»Abzug, Mann? Ich schick es euch per Email, wenn ihr mir eure Adressen gebt.«
»Gute Idee«, meinte Sam und zückte sein Handy.
Die anderen taten es ihm nach, und sie tauschten Nummern und Emailadressen aus.
»Diese Dinger hätten wir damals auch gut brauchen können, was?«, stellte Sam fest.
»Finde ich nicht. Wir hatten den ganzen Elektronikscheiß noch nicht und sind auch groß geworden. Das meiste von dem Zeug ist sowieso unnötig«, sagte Isaac.
»Mein lieber Pater, fluchen Sie doch nicht. Der liebe Gott hört alles«, sagte Jake und
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