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DARK TRIUMPH - Die Tochter des Verräters

DARK TRIUMPH - Die Tochter des Verräters

Titel: DARK TRIUMPH - Die Tochter des Verräters Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: R.L. LaFevers
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bereit bin. Ich glaube, dass diese Sache es wert ist, für sie zu kämpfen.«
    »Und ist sie das wirklich?« Ich sehe Jacques an, der mit Samson und Bruno lacht und damit prahlt, wie tapfer er bei der morgigen Mission sein wird.
    Die Bestie bleibt für einen langen Moment still und antwortet dann. »Das ist eine der schwierigsten Fragen und wir wissen es immer erst später. Manchmal viel später.«
    Wir schweigen beide für eine Weile, verloren in unsere jeweiligen Gedanken. Schließlich drehe ich mich zu ihm um. »Was ist meine Rolle bei dem Angriff morgen?«
    Als ich seinen verständnislosen Blick auffange, verschränke ich die Arme und funkele ihn an. »Ihr denkt doch nicht, dass ich mit den anderen Frauen still hier sitzen und warten werde?« Aber ich sehe, dass es genau das ist, was er gehofft hat. Damit er keinen Verdacht schöpft, wie sehr mich seine Sorge rührt, verspotte ich ihn. »Ihr könnt einer Tochter des Todes nicht sagen, dass es zu gefährlich sei.«
    Er seufzt und fährt sich mit der Hand über den Kopf. »Nein, das kann ich wohl nicht, obwohl ich es gern täte.« Dann wendet er sich mir zu und mustert mich aufmerksam mit seinen durchdringenden, blauen Augen. »Könntet Ihr ein Mal an Euch selbst sehen, wenn es eines gäbe?«
    »Das weiß ich nicht«, gebe ich zu. Seine Frage erfüllt mich mit Neugier. »Aber Ihr könnt Euch einer Sache gewiss sein. Ich werde erst sterben, wenn d’Albret besiegt ist.«
    Die beiden Trupps, die in den Norden der Bucht gehen sollen, brechen als Erste auf, denn sie haben den weitesten Weg vor sich. Sir Lannion führt eine Gruppe, Sir Lorril die andere. In den Trupps sind ebenso viele Köhler wie Soldaten, denn der Plan sieht nicht nur vor, die Männer auszuschalten, die die Kanonen bewachen, sondern auch, eine Möglichkeit zu finden, die Kanonen selbst unschädlich zu machen. Wir reden kurz darüber, sie gegen die Franzosen einzusetzen, aber es lässt sich unmöglich bewerkstelligen, ohne auch die Bewohner der Stadt in Mitleidenschaft zu ziehen, und dazu sind wir nicht bereit.
    Ich kann den Blick nicht losreißen von dem fröhlichen, schlaksigen Winnog und dem schwachen, schwarzen Mal auf seiner Stirn. Gegen mein besseres Wissen suche ich nach Lazare.
    Als ich näher komme, mustert er mich argwöhnisch. »Was ist?«, fragt er.
    »Ich will, dass Ihr Winnog genau im Auge behaltet.«
    »Winnog? Ihr seid dumm, wenn Ihr ihn irgendwelcher Tricks oder irgendeines Verrates verdächtigt.«
    »Ich habe keinen solchen Verdacht gegen ihn«, entgegne ich scharf. »Ich sage es Euch, weil er das Todesmal trägt.«
    Lazares dunkle Augen weiten sich sowohl vor Angst als auch vor Ehrfurcht. »Ihr könnt so etwas sehen?«
    »Ja, das ist eine der Kräfte, die mein Gott mir verliehen hat.«
    Lazares Blick wandert nach oben, als versuche er, seine eigene Stirn zu betrachten. Ich muss mir ein Lächeln verkneifen. »Ihr tragt kein Mal«, erkläre ich ihm. »Ich weiß nicht, ob wir den Tod überlisten können, aber ich bin bereit, es zu versuchen. Behaltet ihn im Auge und beschützt ihn so gut, wie es die Mission zulässt.«
    Lazare schenkt mir ein grimmiges Lächeln. »Wenn es irgendjemanden gibt, der den Tod überlisten kann, dann ist es die Dunkle Mutter. Ich werde auf Winnog achtgeben. Und ich danke Euch.« Unsere Blicke begegnen sich für einen langen Moment, dann gesellt er sich zu der Haupttruppe und tritt neben Winnog.
    Ich kann sie nicht alle retten, aber ich werde versuchen, die Unschuldigen zu retten, diejenigen, die das Risiko, das sie eingegangen sind, nicht zur Gänze verstehen.
    Meine Gruppe soll als Nächstes aufbrechen. Wir sollen nach Westen gehen, wo der Fluss noch schmaler ist, kurz hinter der Stadt. Dort werden wir den Franzosen die Kontrolle über die Kette entreißen und sie im Fluss versenken, damit Schiffe durchkommen können. Sir de Brosse wird unsere Gruppe anführen, und obwohl ich ihn nicht besonders mag, fühlt es sich nicht gut an, ihn mit dem Todesmal zu sehen und nichts zu sagen. Am Ende kann ich nicht still bleiben. Kurz bevor wir aufbrechen, trete ich an ihn heran. Er zieht einen Mundwinkel zu einem trägen Lächeln nach oben. »Gnädiges Fräulein?«
    »Ich will Euch nur warnen, dass Ihr vorsichtig sein müsst«, sage ich.
    Er legt eine Hand auf die Brust. »Sind die Gefühle des gnädigen Fräuleins für mich weicher geworden?«
    Ich verdrehe die Augen. »Nein. Tut einfach nichts Dummes, womit Ihr Euch umbringen würdet.«
    Er runzelt verwirrt die Stirn.

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