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DARK TRIUMPH - Die Tochter des Verräters

DARK TRIUMPH - Die Tochter des Verräters

Titel: DARK TRIUMPH - Die Tochter des Verräters Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: R.L. LaFevers
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wir ihre starken Arme brauchen werden, um die Kette zu lösen. Jacques und ich sollen hinunterschlüpfen und so viele Wachposten wie möglich ausschalten, bevor man uns bemerkt. Sobald Alarm geschlagen wird, werden de Brosse und die anderen Soldaten sich ins Getümmel stürzen und von Mann zu Mann gegen die Soldaten kämpfen.
    Glücklicherweise neigt sich die Wache der Franzosen ihrem Ende zu und die Männer sind müde. Vielleicht sogar ein wenig selbstgefällig, wie sie da an den Bäumen lehnen und sich leise miteinander unterhalten. Ich verschließe die Ohren gegen ihre Stimmen. Es wird nicht leichter, sie zu töten, wenn ich mir anhöre, wie sie von ihrem Wein, ihren Würfelspielen oder Frauen reden. Ich beuge mich zu Jacques vor. »Nimm du den auf der linken Seite. Ich kümmere mich um die beiden auf der rechten Seite.«
    Er nickt, und sein ganzer Körper bebt, als er beginnt, auf sein Opfer zuzuschleichen. Ich ziehe einen Armbrustbolzen aus seiner Halterung und stecke ihn in meinen Gürtel, damit ich schneller an ihn herankommen kann, dann zücke ich mein Messer.
    So leise wie ein Schatten bewege ich mich auf mein Opfer zu. Der Mann lauscht aufmerksam irgendeiner Geschichte, die sein Kamerad ihm erzählt. Näher und näher schleiche ich mich heran. Als der Mann den Kopf in den Nacken wirft, um zu lachen, trete ich lautlos vor, zücke mein Messer und schlitze ihm die Kehle auf. Die Seele spritzt fast genauso schnell aus ihm heraus wie das Blut, das den anderen Mann in einem weiten, hohen Bogen trifft. Während der zweite Mann noch in benommenem Erstaunen auf seinen sterbenden Freund starrt, spanne ich den Bolzen ein, hebe die Armbrust und feuere.
    Der Bolzen trifft ihn zwischen den Augen und er fällt rückwärts auf den Boden. Hinter mir höre ich ein schlurfendes Geräusch, und als ich mich umdrehe, sehe ich Jacques und seinen Bogenschützen, die einander in einer Art tödlichem Tanz umklammern. Ich greife erneut nach meinem Messer und eile auf die beiden zu. Der Bogenschütze hat die Hände um Jacques’ Hals gelegt und die Augen des Jungen treten angstvoll aus ihren Höhlen. Bettes und Guions Gesichter erscheinen vor meinem inneren Auge. Ich schiebe die Vision beiseite, mache einen Schritt vorwärts und steche dem Bogenschützen in den Rücken, dann drücke ich das Messer so hoch wie möglich, um sein Sterben zu beschleunigen.
    Als er die Hände von Jacques’ Hals fallen lässt und zu Boden sackt, erhebt sich seine Seele aus seinem Körper wie Nebel über einem Sumpf. Ich ignoriere es und konzentriere mich auf Jacques, der schwer atmet und sich den Hals reibt. Unsere Blicke begegnen sich über dem toten Mann, dann dreht Jacques sich um und erbricht sich in die Büsche.
    Um ihm ein wenig Privatsphäre zu geben, knie ich mich hin und säubere mein Messer an dem Wappenrock des Franzosen. Jacques mag verlegen sein, aber zumindest ist er noch am Leben.
    Von dem Schutzhäuschen her erklingt ein Ruf, und dann das Klirren von Metall, als de Brosse und seine Männer über die Wachen herfallen. »Komm«, sage ich zu Jacques. »Wir müssen …« Meine Worte werden von einem Zornesschrei unterbrochen, als ein Mann – ein vierter Bogenschütze – aus den Bäumen auftaucht. Er hält lange genug inne, um seinen Bogen von der Schulter zu nehmen, einen Pfeil einzuspannen und direkt auf Jacques zu zielen.
    Glücklicherweise sieht er mich nicht im Schatten neben seinem toten Freund hocken. Ich springe auf die Füße und benutze meinen Schwung, um mich auf Jacques’ Angreifer zu stürzen.
    Ich erwische ihn vollkommen unerwartet. Der Aufprall meines Körpers reißt ihm den Bogen aus den Fingern und seine Beine geben unter ihm nach. Als wir zu Boden fallen, reiße ich mein Messer hoch, ziehe es über seine Kehle und rolle mich dann weg von der Schweinerei, die folgt.
    Mein Puls rast, als ich auf die Füße springe und in die Dunkelheit spähe für den Fall, dass sie weitere Angreifer verbergen könnte. Ein langer Moment verstreicht, dann noch einer, und niemand sonst kommt hervor. Dann drehe ich mich zu Jacques um, der noch immer auf den Knien ist und mit großen Augen den gefallenen Bogenschützen anstarrt.
    Das Mal ist von seiner Stirn verschwunden. »Geh.« Die Furcht, die noch immer durch meine Adern fließt, macht meine Stimme hart. »Geh zu Claude und den Pferden. Wir Übrigen werden gleich nachkommen.«
    Er stellt meinen Befehl nicht infrage, sondern nickt einmal knapp und tut dann, was ich ihm befohlen habe. Als er

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