DARK TRIUMPH - Die Tochter des Verräters
außer Gefahr ist, gehe ich zu dem Häuschen, in dem die Winde steht, wo das Klirren von Schwert auf Schwert begleitet wird von den schweren Schlägen einer Axt.
Als ich die Tür erreiche, liegen alle vier Wachen tot da, und Samson und Bruno haben die hölzerne Winde schon fast aus ihren Verankerungen gehackt. Es ist nicht genug, die Kette einfach zu versenken – wir müssen sicherstellen, dass sie nicht wieder hochgeholt werden kann, bevor die Briten durch sind.
Ich lehne mich gegen die rauen Steine und hole tief Luft, wobei ich den Blick sorgsam in die Dunkelheit draußen gerichtet halte, um nach weiteren Franzosen Ausschau zu halten.
Es folgt ein gewaltiges Splittern, als die Winde endlich nachgibt. Wie eine riesige Metallschlange schlittert die gewaltige Kette aus der zerbrochenen Winde, und jedes massige Glied klirrt wie eine ungeheure Glocke, als es auf den Steinboden fällt. Dann folgt ein schwaches Grollen, als die Kette über das felsige Ufer gleitet und auf den Boden der Bucht sinkt.
Wir schauen ihr alle für einen Moment nach und die Stille hallt in unseren Ohren. »Geschafft«, sagt de Brosse. »Lasst uns in die Stadt reiten und sehen, ob sie dort unsere Hilfe brauchen.« Er streckt den Kopf aus dem Schutzhäuschen, dann bedeutet er uns Übrigen, ihm zu folgen. Bevor er zwei Schritte weit gekommen ist, erklingt ein Zischen, gefolgt von einem dumpfen Aufprall, dann liegen de Brosse und der Soldat hinter ihm flach auf dem Rücken, und aus ihren Hälsen ragen Armbrustbolzen.
»Runter«, rufe ich den anderen zu, während ich mich flach auf den Boden drücke. Auf dem Bauch krieche ich zur Tür und spähe hinaus, sehe jedoch niemanden. »Samson, gib mir deinen Umhang«, befehle ich. Wortlos zieht er ihn von den Schultern und reicht ihn mir. Ich knülle ihn zusammen, dann werfe ich ihn hinaus.
Bevor er landet, erklingt ein weiteres Zischen von einem Armbrustbolzen. »Sie kommen vom anderen Ufer des Flusses«, berichte ich den anderen. »Und wir sitzen wie Mäuse in der Falle.« Wir müssen einen Weg finden, lange genug in Deckung zu sein, um den Pfad hinter dem Schutzhäuschen zu erreichen. Sobald wir dort sind, werden wir aus ihrem direkten Gesichtsfeld verschwunden sein, aber bis dahin sind wir wie Zielscheiben.
Ich wende mich an zwei von de Brosses Männern. »Könnt ihr mit euren Bögen bis zur gegenüberliegenden Seite des Flusses schießen?«
Einer von ihnen zuckt die Achseln. »Das können wir, aber ich weiß nicht, ob wir schnell genug treffen werden.«
»Wir wollen sie nur etwas stören. Bruno und Samson?« Die beiden Jungen treten vor. Ihre Gesichter sind ernst, denn der Tod ihrer Kameraden hat ihnen den Ernst des Kampfes vor Augen geführt. »Ich will, dass ihr euch auf den Bauch legt und zu den gefallenen Franzosen hinüberkriecht, direkt auf die gegenüberliegende Seite des Schutzhäuschens. Wenn ihr sie erreicht«, die nächsten Worte bringe ich nur schwer über die Lippen, obwohl es unsere Feinde sind, »will ich, dass ihr die Leichen hochhebt und sie als Schilde gegen die Pfeile benutzt. Bringt sie hierher zurück und dann können wir uns alle hinter ihrem Schutzschirm bewegen.«
Es ist eine abscheuliche Tat, den Körper eines Menschen so zu benutzen, und ich würde unsere eigenen Gefallenen nicht auf eine solche Weise schänden.
Brunos Augen weiten sich so sehr, dass man fast nur Weiß sieht, und er macht das Zeichen zum Schutz gegen das Böse. Ich beuge mich vor und umfasse seine dicken, fleischigen Arme, dann schüttele ich ihn. »Mir gefällt das kein bisschen besser, als es dir gefällt, aber hier sind fünf von uns, die ich lebend herausbekommen möchte. Also, kannst du das tun, oder muss ich jemand anders bitten?«
Als er endlich nickt, lockere ich meinen Griff. »Wir können zusammen später zusätzliche Gebete für sie sprechen, wenn du willst.« Ich bedeute den beiden Soldaten, ihre Positionen einzunehmen. Als ihre Armbrüste auf die gegenüberliegende Seite des Flusses zielen, gebe ich den beiden Jungen das Zeichen, sich niederzuwerfen. Als sie das tun, beginnen de Brosses Männer, ihre Bolzen auf das gegenüberliegende Ufer abzufeuern.
Wir alle halten den Atem an, während Samson und Bruno einen qualvollen Zoll nach dem anderen zu den toten Franzosen hinüberkriechen. Jeder Augenblick birgt das Risiko eines Treffers, und ich muss mir immer wieder aufs Neue ins Gedächtnis rufen, dass keiner der beiden ein Mal trug. Es macht die Wartezeit nicht leichter.
Endlich kehren
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