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DARK TRIUMPH - Die Tochter des Verräters

DARK TRIUMPH - Die Tochter des Verräters

Titel: DARK TRIUMPH - Die Tochter des Verräters Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: R.L. LaFevers
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Gewissensbisse, weil ich sie aufgezogen habe. »Geht nur«, sage ich zu ihr. »Besucht Eure Messe.«
    Ihr Gesicht wird lang. »Ihr meint, allein?«
    » Ich habe nicht den Wunsch, um Vergebung zu bitten.«
    »Obwohl Ihr, der Himmlische Vater weiß es, sie mehr braucht als die meisten«, murmelt Jamette. Ich tue so, als höre ich sie nicht, aber ich setze es in Gedanken auf ihre lange Liste der Überschreitungen.
    »Wartet«, sage ich zu Tephanie. »Ihr habt recht. Wo Rebellen und Geister an jeder Ecke lauern, ist es nicht sicher, durch die Hallen dieser Burg zu spazieren.« Sie begreifen meine Ironie nicht, aber die Wahrheit ist, dass wir mehr von jenen zu befürchten haben, die behaupten, uns beschützen zu wollen, als von irgendeinem Rebell oder Gespenst.
    Ich zupfe meinen Rock zurecht, dann eile ich zu einem meiner Koffer. Ich nehme zwei kleinere Messer heraus und drehe mich wieder zu den beiden Mädchen um.
    Tephanies Augen weiten sich. »Wo habt Ihr die her?«, will sie wissen.
    »Von meinen Brüdern, Gänschen, was denkt Ihr denn? Hier.« Ich halte ihr eins hin. »Tragt es an der Kette um Eure Taille. Ihr auch.« Ich gebe das zweite Messer Jamette. »Jetzt beeilt Euch oder Ihr werdet Eure Messe versäumen«, sage ich zu Tephanie.
    »Aber …«
    »Wenn Ihr fertig seid, sucht uns im Wintergarten.« Da ich begreife, dass sie niemals fortgehen wird, es sei denn, ich befehle es ihr, füge ich hinzu: »Ihr seid entlassen.«
    Nach einem kurzen Zögern macht sie einen Knicks, und dann eilt sie, ihr Messer noch immer in der Hand, aus dem Raum.
    Als sie fort ist, setze ich mich, damit Jamette mir das Haar machen kann. In Wahrheit kann ich es selbst besser, aber es ärgert sie, mir dienen zu müssen, daher genieße ich es, ihr die Aufgabe zuzuweisen. Das ist es beinahe nicht wert, denn sie ist absichtlich unsanft, und es gibt Tage wie heute, da fürchte ich, dass sie mir alle Haare vom Kopf reißen wird. Sehnsucht nach Annith und Ismae erwacht in mir, nach ihren sanften Händen und ihrer beruhigenden Art. Ganz zu schweigen von ihrem rasiermesserscharfen Verstand. Mein Herz krampft sich vor Sehnsucht zusammen, heiß und bitter.
    Als ich grollend Jamettes Spiegelbild betrachte, sehe ich, dass sie einen neuen Ring am Finger hat, besetzt mit Perlen und einem Rubin. Zweifellos ein Lohn dafür, dass sie meinem Vater über mein Tun und Lassen Bericht erstattet. Ich kann nicht umhin, sie dafür zu hassen; mich beschleicht das erstickende Gefühl, gefangen zu sein. Zu wissen, dass sie ihm von jeder meiner Regungen erzählt, macht es mir fast unmöglich zu atmen.
    Nachdem ich mich angekleidet und gefrühstückt habe, bleibt mir nichts weiter übrig, als mich zu den anderen Damen in den Wintergarten zu gesellen. Ich wage es nicht, zu versuchen, heute zu spionieren, da mein Vater und seine Männer in den kommenden Tagen zweifellos wachsam sein werden. Ich muss mich mit dem begnügen, was ich gestern zuwege gebracht habe, denn ich habe viel zuwege gebracht, rufe ich mir ins Gedächtnis. Ich habe die Herzogin vor d’Albrets Falle gerettet und Tilde und Odette in Sicherheit gebracht. Es gibt viele Wochen, da mir solche Siege nicht gewährt sind. Mit einem resignierten Seufzen greife ich nach meinem Stickkorb. Zumindest werde ich etwas Unterhaltsames haben, um meinen Geist zu beschäftigen: die Überlegung, wie ich am besten die beiden mit Mortains Malen versehenen Barone töten kann. Lächelnd öffne ich meine Zimmertür und stoße beinahe gegen … »Julian!«, sage ich, und all das Glück, das ich empfunden habe, ist wie weggeblasen. »Was machst du so früh hier?«
    »Ich bin gekommen, um dir einen guten Morgen zu wünschen, meine schöne Schwester.« Er schaut zu Jamette hinüber, die ihn mit Kuhaugen ansieht. »Wir müssen für einen Moment allein miteinander reden, wenn Ihr so freundlich sein wollt.«
    Mit einem enttäuschten Ausdruck auf dem Gesicht knickst Jamette, und bevor mir eine Ausrede einfällt, um sie in meiner Nähe festzuhalten, ist sie fort. »Was gibt es?«, frage ich und mache ein sorgenvolles Gesicht.
    Julian verzieht keine Miene. »Wo warst du letzte Nacht?«
    Mein Herz hämmert schmerzhaft gegen meine Rippen. »Ich war hier in meinem Zimmer – wo warst du?«
    Er ignoriert meine Frage. »Warum hast du dann nicht aufgemacht, als ich angeklopft habe?«
    »Ich habe einen Schlaftrunk gegen die abscheulichen Kopfschmerzen genommen, die ich hatte.«
    Julians Gesicht wird weicher, und er hebt die Hand, um mir eine

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