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DARK TRIUMPH - Die Tochter des Verräters

DARK TRIUMPH - Die Tochter des Verräters

Titel: DARK TRIUMPH - Die Tochter des Verräters Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: R.L. LaFevers
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einfiel: Ich habe seinen Kuss erwidert. Aber ich habe ihn nicht nur einfach zurückgeküsst, während seine Lippen bereits auf meinen waren. Stattdessen habe ich gewartet, bis er damit beschäftigt war, die Rüstung unseres gnädigen Herrn Vaters zu polieren, dann bin ich zu ihm geschlendert, wie ich es Marie, das Stubenmädchen des oberen Stockwerks, bei einem der Landsknechte habe tun sehen, habe seine glatten Wangen mit beiden Händen umfasst und ihm einen schmatzenden Kuss auf die Lippen gedrückt.
    Die Narbe, die seine linke Augenbraue ziert, rührt daher, dass ich ihn mit der Scheide des Degens unseres Vaters geschlagen habe, als er versuchte, mir einen zweiten Kuss aufzudrängen.
    Aber obwohl ich selten Anlass habe, Pierre dankbar zu sein, heute bin ich es. Wenn Pierre Viennes Gemahlin den Hof macht, wird jeder Verdacht den Tod ihres Ehemannes betreffend auf seinen Schultern lasten statt auf meinen.
    Mit einem verschlagenen Lächeln wende ich mich an Julian. »Wie lange wird Baron Vienne brauchen, um zu begreifen, dass Pierre ihm Hörner aufsetzt?«
    Julian erwidert mein Lächeln. »Nicht lange, denn Pierre wird kein echtes Vergnügen empfinden, bis er es dem Baron unter die Nase reiben kann.«
    Da wir von dem Baron sprechen, gestatte ich es mir, zu ihm und Julliers hinüberzuschauen. Ich kann das schnelle Schlagen ihrer Herzen spüren – als würden zwei Pferde in die Ferne galoppieren, fast außer Hörweite. Schweißperlen haben sich auf Julliers’ Braue gebildet, aber Vienne zeigt keine Spuren von Unbehagen. Er ist schwerer als Julliers und wird daher zweifellos mehr Gift absorbieren müssen, bevor seine Symptome ernsthaft einsetzen.
    Bevor Julian oder ich noch etwas sagen können, bläst der Jäger in sein Horn. Die Jagd beginnt.
    Ich nehme meiner Falkendame die Haube ab, und sie spreizt abflugbereit das Gefieder, während sie mit ihren scharfen Augen das Feld absucht. Ich stoße sie von meinem Arm und bin schmerzhaft eifersüchtig auf ihre Freiheit, als sie sich hoch in den Himmel erhebt, dort ihre Kreise zieht und Ausschau nach ihrer Beute hält.
    Aber ich habe meine eigene Beute. Beide Barone sind aschfahl geworden und Julliers’ Arm hängt kraftlos herab. Wenn seine Glieder taub werden, dauert es nicht mehr lange.
    Dann bläst der Jäger erneut in sein Horn, und die Hunde werden von der Leine gelassen, die Meute hetzt ins Unterholz, um Wild aufzustöbern. Ein hektisches Schlagen von Flügeln folgt, als ein aufgeschrecktes Rebhuhn sich in die Luft erhebt.
    Wie schwere Steine von einem Katapult schnellen die Falken vom Himmel und stürzen sich auf ihre Beute. Ein mehrfaches dumpfes Aufprallen folgt.
    Aber ein Falke – meiner – ist noch in Bewegung. Ein einsames Kaninchen ist ebenfalls aus dem Gebüsch getrieben worden. Der Todesschrei der armen Kreatur gellt durch die Stille des Waldes, und jeden Nerv in meinem Körper durchzuckt ein Brennen, denn das Geräusch, das ein sterbendes Kaninchen macht, hat schockierende Ähnlichkeit mit dem, das ein sterbender Mann von sich gibt. Als der Falke zurückkehrt, hebe ich den Arm und halte den Atem an, während ich abwarte, auf wessen Handgelenk er landen wird. Als er meins wählt, beschließe ich, das als glückliches Omen zu werten.
    Ich schaue noch einmal zu den beiden Baronen hinüber und frage mich erneut, warum Mortain sie mit dem Todesmal gezeichnet hat, nicht jedoch d’Albret. Ihre Sünden und ihr Verrat sind gering, wenn man sie an seiner Schuld misst.
    Es würde mich dazu bringen, Mortains Existenz selbst infrage zu stellen, wenn ich nicht das verzweifelte Verlangen verspürte, an Ihn zu glauben, denn wenn Er nicht mein Vater ist, dann ist es d’Albret, und das könnte ich nicht ertragen.
    Mit geröteten Wangen von der Freude unserer morgendlichen Jagd kehren wir in die Burg zurück. Julliers hat seinen Habicht seinem Stallburschen gegeben und Vienne hockt wie trunken in seinem Sattel. Obwohl ich froh bin, dass das Gift wirkt, verspüre ich einen Anflug von Bedauern, weil ich meine Messer nicht benutzen konnte. Das Ende, das sie bereiten, ist viel schneller und sauberer, und ich habe keine Freude an dem langen Sterben der verweichlichten, verhätschelten Barone.
    Alle sind glücklich mit dem Morgen, bis auf Jamette, deren kleiner Habicht nichts als eine Wühlmaus gefangen hat.
    »Gut, dass wir nicht nur das zu essen bekommen, was wir fangen«, necke ich sie.
    Sie funkelt mich an, was mir ein lautes Lachen entlockt.
    Wir haben die Mauern der Stadt

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