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DARK TRIUMPH - Die Tochter des Verräters

DARK TRIUMPH - Die Tochter des Verräters

Titel: DARK TRIUMPH - Die Tochter des Verräters Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: R.L. LaFevers
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Personal, und meinen Brüdern war es zu peinlich, den Chirurgen der Landsknechte aufzusuchen für die Prügel und Misshandlungen, die mein Vater ihnen zugefügt hatte. »Jedoch jetzt, da ich Eure Frage beantwortet habe …«
    Er schnaubt. »Das war keine Antwort.«
    »… müsst Ihr eine von meinen beantworten.« Er sieht mich vorsichtig an. »Wer ist dieser anhängliche Gnom, und wie kommt es, dass Graf d’Albrets eigener Wärter Euch treuer ergeben ist als dem Grafen selbst? Denn er hat Euch nicht nur fliehen lassen – er hat mir geholfen.«
    Ganz plötzlich verschwinden die Leichtigkeit und Gutmütigkeit aus den Zügen der Bestie. »Vielleicht wollte er nicht zurückbleiben und auf d’Albrets Bestrafung warten.«
    »Vielleicht«, erwidere ich enttäuscht, denn ich weiß, dass das nicht der Grund ist, oder zumindest ist es nur ein Teil des Grundes.
    »Was wisst Ihr über d’Albret?«, fragt die Bestie.
    »Mehr, als mir lieb ist«, murmele ich, während ich einen weiteren Umschlag auf seinen Arm lege, um die Entzündung einzudämmen.
    »Ihr tut gut daran, ihn zu fürchten. Selbst für jemanden mit Euren Fähigkeiten ist es nicht sicher, in der Nähe dieses Mannes zu sein.«
    Ich kämpfe gegen den Drang, ihm ins Gesicht zu schreien, wie er es wagen kann, mich vor den Gefahren zu warnen, die von d’Albret ausgehen. »Ihr braucht Euch keine Sorgen zu machen, ich weiß alles über den Grafen d’Albret. Die Geschichten über ihn haben sich schneller in seinem Hause verbreitet als die Pest. In der Tat, es war ein Lieblingszeitvertreib der alten Frauen, uns mit der Geschichte über d’Albrets erste Ehefrau zu terrorisieren. Habt Ihr sie gehört?« Ich schaue auf, meine Augen groß und unschuldig.
    Er schüttelt schroff den Kopf.
    »Oh, jeder kennt doch die Geschichte von seiner ersten Ehefrau. Sie ist wahrlich zur Legende geworden, einer Legende, die von geplagten Ehemännern und müden Gesellschafterinnen erzählt wird, wenn sie sich danach sehnen, dass ihre Ehefrauen oder ihre jungen Mündel fügsamer wären. ›Habe ich dir jemals die Geschichte von Graf d’Albrets erster Ehefrau erzählt, Jeanne?‹, fragen sie dann. ›Sie hat geplant, ihren fraulichen Pflichten zu entrinnen und zu ihrer Familie zu fliehen, wo sie ihre Brüder um Zuflucht anflehte. Nun, ihr törichter Bruder hätte es besser wissen sollen, als sich zwischen einen Mann und seine Ehefrau zu stellen, aber er hatte ein weiches Herz und hat sich bereitgefunden, sie aufzunehmen und vor der Grausamkeit zu bewahren, von der sie behauptete, dass ihr eigener Ehemann sie ihr zuteilwerden lasse.‹
    ›Aber dieser d’Albret‹, pflegen sie zu sagen, häufig mit Bewunderung in der Stimme, ›der lässt sich von keinem Mann nehmen, was von Rechts wegen ihm gehört. Er ist mit einem kleinen Heer direkt zu dem Herrenhaus des Barons geritten, wo er durch die Tore gestürmt ist und jeden Landsknecht niedergemetzelt hat, der nach seinen Waffen griff. Er hat sein Pferd direkt in die Haupthalle gelenkt und den Baron an seinem Tisch getötet, und dann hat d’Albret seine eigene Ehefrau niedergestreckt, noch während sie um Gnade flehte.‹«
    Während ich die Geschichte erzähle, spüre ich die zarte Hoffnung, die ich gehegt hatte, schwinden. Was habe ich mir nur gedacht? D’Albret kann man nicht entrinnen. Ich habe lediglich das Unausweichliche hinausgezögert.
    »Um sicherzustellen, dass seine Botschaft deutlich genug ist«, fahre ich fort, »hat d’Albret die Ehefrau und die beiden kleinen Söhne des Barons getötet, außerdem das neugeborene Baby, das sie an der Brust hielt.« Mein Herz krampft sich schmerzhaft zusammen bei dem Gedanken an dieses Baby. »Ehefrauen tun, wenn diese Geschichte erzählt wird, für gewöhnlich, was ihre Männer von ihnen verlangen.« Ich schaue auf und bemerke, dass die Bestie grimmig dreinblickt. »Also ja, ich weiß, wozu d’Albret fähig ist.«
    Ich nehme den Umschlag ab, erleichtert zu sehen, dass die Schwellung bereits etwas abgeklungen ist. Als Nächstes greife ich nach der Schnapsflasche. »Das wird jetzt ein wenig brennen«, sage ich ihm. Es ist eine Lüge, denn es wird brennen wie Feuer, aber ich kann nicht länger mit diesem Mann reden. Ich weiß aus langer Erfahrung, dass Hoffnung nur Hohn der Götter ist, und ich hasse es, dass dieser Mann es irgendwie schafft, dass ich sie spüren kann.
    Die Bestie öffnet den Mund, um zu sprechen, gerade als ich die Flasche schräg halte. »Meine Schwester war seine sechste

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