Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
DARK TRIUMPH - Die Tochter des Verräters

DARK TRIUMPH - Die Tochter des Verräters

Titel: DARK TRIUMPH - Die Tochter des Verräters Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: R.L. LaFevers
Vom Netzwerk:
er mir, näher zu kommen. »Gebt mir eine Waffe«, flüstert er heiser.
    »Ihr seid zu krank, um zu kämpfen«, flüstere ich zurück.
    Er packt mich am Arm und seine Augen leuchten vor Entschlossenheit. »Ich werde nicht lebend zu d’Albret zurückkehren.« Damit bin ich absolut einverstanden. Ich nicke, dann greife ich nach einem der Messer, die an meinen Knöcheln festgemacht sind, und reiche es ihm. Als er es entgegennimmt, legt er kurz seine Hand um meine und drückt sie fest. »Wie viele?«, fragt er.
    »Drei«, antworte ich. »Mit Pferden.«
    Seine Augen leuchten auf und er lächelt. »Pferde?«
    Ich eile zurück zur Tür und spähe hinaus. Die Männer haben den Innenhof erreicht und ich kann ihre Stimmen hören. »Ich sage trotzdem, dass wir einfach nach Nantes reiten sollten. Wir werden kurz nach Einbruch der Dunkelheit dort sein.«
    »Mit leeren Händen«, wirft ein anderer ein. »Und ich freue mich nicht gerade darauf, derjenige zu sein, der d’Albret sagt, dass sie entkommen sind und wir nichts zu berichten haben.«
    Der kleine Wärter wirft mir einen verschlagenen Blick zu.
    »Verdammt, wir wissen nicht einmal, wonach wir suchen. Nach dem Mädchen? Dem Gefangenen? Wie weit könnte einer von ihnen gekommen sein?«
    Als die Männer absitzen, hadere ich mit den Grundsätzen des Klosters, denn sie sind für meinen Geschmack nicht annähernd geeignet für die reale Welt. Mir ist erlaubt, in Selbstverteidigung zu töten, aber geht die Gefahr, die diese Männer darstellen, als Selbstverteidigung durch? So finster entschlossen ich auch bin, mich nicht länger um das Kloster oder Mortain zu scheren, sind ihre Lehren doch nicht so leicht wegzuwerfen wie ein altes Gewand.
    Aber dies sind d’Albrets Männer, keine Unschuldigen. Und wenn ich sie nicht töte, wird de Waroch Rennes nicht erreichen. Was bedeutet, dass ihr Tod notwendig ist, damit ich die jüngsten Befehle des Klosters befolgen kann. Wenn das Mortain nicht gefällt, kann Er es mit der Äbtissin persönlich ausfechten.
    »Kümmert euch um die Pferde«, sagt der Anführer und nimmt seine Satteltaschen von seinem Reittier. »Ich werde Feuer machen.«
    »Trinkt nicht den ganzen Wein!«
    Das Grinsen des Anführers blitzt in der Dämmerung auf. Die anderen sitzen ab und gehen zu den Ställen. Der Gnom und ich tauschen einen Blick. Unsere Anwesenheit wird bemerkt werden, sobald sie die Maultiere und den Karren sehen. Eine Minute später erklingt ein Ruf und einer der Männer streckt den Kopf aus der Stalltür. Der Hauptmann hält inne.
    »Hier ist jemand«, ruft der Mann aus.
    Der Hauptmann nickt. »Wir werden ihnen sagen, dass wir für die Nacht Quartier brauchen.« Seine Hand wandert zu seinem Schwertgriff. »Und wir werden sie schon zu überreden wissen, uns das zu gewähren.«
    Ich fange den Blick des Gnoms auf und halte meinen Würgedraht hoch, um ihn wissen zu lassen, dass ich den Hauptmann übernehmen werde. Er nickt zum Zeichen seines Verständnisses und deutet auf den Stall. Er wird sich den Ersten vornehmen, der herauskommt. Den Dritten wird derjenige von uns töten, der ihn als Erster erreicht. Es würde schneller gehen, wenn ich mein Messer benutzen würde, doch in der Dämmerung kann ich mir nicht sicher sein, dass ich einen tödlichen Treffer lande, und ich will nicht riskieren, dass er den anderen eine Warnung zurufen kann.
    Ich wickele die Enden des Würgedrahts fest um meine Hände und warte. Der Hauptmann erscheint, ein Grußwort auf den Lippen. »Hallo? Ihr dort drin. Wir brauchen Eure Gastfreundschaft.«
    Als keine Antwort kommt, wandert seine Hand weg von seinem Schwert. Während er sich mir nähert, werde ich ganz ruhig. Sobald er in Reichweite ist, trete ich schnell aus dem Schatten, schlinge den Draht um seinen Hals, ramme ihm das Knie in die Nieren und bete um Stärke. Meine Bewegungen sind so schnell und sicher, dass nicht einmal ein Wispern oder ein Gurgeln zu hören ist. Aber der Mann ist stark, und er rudert mit den Armen, um mich zu fassen zu bekommen, und versucht, sein Schwert zu ergreifen. Ich lehne mein Körpergewicht gegen ihn und seine Hand schlägt gegen die Steinmauer des Hauses.
    Der zweite Mann kommt aus dem Stall. Seine Augen weiten sich, als er seinen Hauptmann und mich in tödlicher Umarmung sieht. Bevor er nach seinem Schwert greifen kann, erklingt ein leises Tschuck, als der Stein des Gnoms ihm den Schädel spaltet.
    Aber der dritte Wachposten muss etwas gehört haben, denn er kommt mit gespannter und geladener

Weitere Kostenlose Bücher